• Blick vom ICA auf den Bostoner Hafen
    schöne alte Backsteinhäusereine alte christliche Kirche... und ihr Innereskleiner Platz im Laufe des "trail of freedom"kleine Vorführung der ersten Druckmaschinen mit einzelnen Metallbuchstaben nach dem SetzkastenprinziErinnerung an einen Freiheitskämpferim Common Park in Bostonder Obelisk in Boston, ähnlich dem George Washington Memorial in WashingtonAusstellung im Institute of contemporary Artdie Arbeitsgruppe will die Öffentlichkeit sensibilisieren400 hohle Steine repräsentieren die 400 wöchentlichen Todesfälle durch Schiessereien in den USAAusstellung im ICA in Boston. Ein Gemälde der karibischen Künstlerinvor der Schule John Irving's in Exeterdas Semester hat noch nicht begonnenEine Bucht mit Seglern in Maine. Da will Uwe auch hin!Uwe testet die Wassertemperatur. Er möchte nächstes Jahr hierher segelnkleiner Mini Abstecher nach Maine mit Blick auf den LeuchtturmFort McClary im Süden Maines

    Auf den Spuren der Boston Tea Party

    29 Ogos 2024, Amerika Syarikat ⋅ ☀️ 21 °C

    Haben wir doch alle mal in der Schule gelernt: da wurde von den ehemaligen englischen Auswanderern jede Menge Tee im Bostoner Hafen ins Wasser gekippt, und es ging um zu hohe Steuern… Die Zeiten haben sich irgendwie kaum geändert 😂. Aber was war da genau?
    Ich hatte Boston von einem früheren Kongressbesuch aus meinen Forschungszeiten an der Uni in schöner Erinnerung. Also nichts wie hin ins „Inn“, etwas außerhalb gelegen.
    Brav und erwartungsvoll saßen wir am nächsten Vormittag an einer leeren Bushaltestelle. So lange, bis Uwe herausfand, dass die Busse von hier nur sehr früh und sehr spät am Tag fahren. wohl für Pendler. Zähneknirschend mit dem Auto ins Zentrum gedüst und 65 $ für ein Tages-Parkticket hingeblättert. Nach dem Besuch der bekannten Faneuil Hall, die früher als Versammlungsort u.a. der „Sons of Liberty“ zu Beginn des „war of independence“ diente und jetzt von unzähligen Essenständen bevölkert ist, tranken wir ein kühles Bier bis zum Start der Hafenrundfahrt. Diesmal wurden die Erläuterungen live von einem Mann im Kilt mit sehr klarem „englischem Englisch“ vorgetragen. Er hat eine irische Abstammung mütterlicherseits, daher die Tracht...
    Boston wartet mit einer kleinen Skyline auf, aber nicht zu vergleichen mit Manhattan. Im Hafen liegt ein alter amerikanischer Kriegs- Dreimaster aus dem 1. Weltkrieg, die US Constitution.
    Nun ja, sonst nichts weiter Spektakuläres, aber unterhaltsam vorgetragen. Da wir den „trail of freedom“ für Tag 2 geplant hatten und ich müde war, liefen wir danach auf den „Common Park“ zu. Der Park war ein highlight für sich, sehr gut gepflegt mit üppigem Gras, das man sogar betreten darf. Wir schlugen also ein kleines Lager auf zur Entspannung. Abendessen wollten wir in der Faneuil Hall, wo wir morgens die Stände gesehen hatten. Aber leider nicht die Preise gelesen 🫣. Die Bostoner Ecke ist wohl für reichlichen Meeresfrüchtefang bekannt. Aber in jeder Art von Anreichung - und das letztendlich „auf die Hand“ oder Plastikteller - ging jedes Gericht mit Meeresfrüchten bei 35 Dollar los. Und das fanden wir zu heftig für einen Krabbencocktail 😳.
    Boston ist auch bekannt für gute Strassenmusik. Mehrfach hörten wir guten Spielern länger zu und gaben ihnen zur Anerkennung eine Spende . Es ist sehr angenehm, wenn man nicht in Eile ist!
    Der bekannte „freedom trail“ läuft mitten durch die Stadt an den historisch wichtigen Gebäuden vorbei, bis zum Bunker Hill Monument, das an den Washingtoner Obelisken erinnert. Der Pfad ist gut gekennzeichnet, meist mit roten Ziegeln im Fußweg. Jedes der historischen „Gebäudchen“ hätte allerdings nochmal extra Eintritt gekostet, ab 10 $ aufwärts. Schenkten wir uns.
    Der Weg an sich war schön, das Wetter sonnig, und Uwe stieg die 295 Stufen des Bunker Hill Memorials hoch wegen der lohnenden Aussicht über Stadt und Hafen.
    Beeindruckt haben uns an Boston die vielen alten roten Backsteingebäude, die das Bild der Altstadt weithin prägen. Zuletzt liefen wir noch zum Institut für zeitgenössische Kunst ICA, das etwas enttäuschend war. Die Daueraustellung fand ich langweilig, ansonsten wurden aber farbenfrohe Gemälde der Künstlerin Firelei Báez aus der Karibik gezeigt, die mir gefielen.
    Eigentlich hatte ich in Maine, u.a. in den White Mountains, noch Wanderungen machen wollen. Dort ist der Schauplatz einiger Romane von John Irving, den ich sehr mag.
    Aber das lag zu weit abseits von unserer Hauptroute. Ich begnügte mich mit dem Besuch seines Geburtsortes und seiner Schule in Exeter, New Hampshire. Dieses Internat soll ihm als Vorlage für den Roman „Gottes Werk und Teufels Beitrag“ gedient haben.
    Danach machten wir einen kleinen Abstecher hoch nach Maine. Beim Fort McClary lag eine zauberhafte Bucht mit Segelbooten vor uns. Vom Ufer hatte man auch einen Blick auf die Pourtsmouth Harbour Lights.
    Dann ging es schon weiter Richtung Westen.

    Nun nochmal zur Titelgeschichte (dürfen nur Geschichtsinteressierte lesen 😜):
    Ende des 18. Jahrhunderts hatten die amerikanischen Siedler, die ja nun wahrlich viel geleistet hatten, die Gängeleien aus England zunehmend satt. Zum Schutz der East India Company hatten die Engländer die Einfuhr von Tee aus England wieder verbilligt, aber die Zölle blieben. Die Kolonien waren aber nicht im englischen Parlament vertreten. Es gab einen Aufruhr unter dem Wahlspruch „no taxation without representation“, der 1773 in einem Marsch zum Bostoner Hafen und Entleerung der gesamten Teeladung von 3 Handelsschiffen ins Hafenwasser gipfelte. Auf diesen insgesamt noch friedlichen Akt folgte nach einer weiteren Eskalation des Streites ab April 1775 bis 1783 der Amerikanische Unabhängigkeitskrieg von 13 nordamerikanischen Kolonien gegen die britische Kolonialmacht. In diesen griffen zuletzt auch andere europäische Mächte zur Unterstützung der Kolonisten wie Frankreich, Spanien und die Niederlande ein. Viele deutsche Söldner, meist aus Hessen, kämpften jedoch auf der Seite der Royalisten.
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