• Day 644

    Schweine,Schildkröten und enloses Türkis

    March 31 on the Bahamas ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute ging es weiter zum berühmten Schweinestrand auf Big Major Island und anschließend wollten wir im Staniel Kay Yachtclub fürs Abendessen reservieren. Durch eine ganz enge Furt mussten wir hindurchmanövrieren, um nahe des Strandes, an dem die Schweine leben, ankern zu können. Gleich nachmittags noch rüsteten wir uns mit einer Tüte Futter (Karotten und altes Toastbrot) aus, um die Tiere kennenzulernen. Wir ankerten das Dinghi im Wasser. Die Schweine erkannten allerdings sofort, dass in der Tüte, die wir mit an Land nahmen, Essbares war, und einige kamen eilig auf uns zugeschwommen. Erst am Strand angekommen lasen wir auf großen Tafeln, dass man die Schweine nur vom Boot aus füttern solle, da man sonst Gefahr laufe, gebissen zu werden 🙀. Wir lagerten die Tüte und unsere Habseligkeiten also rasch etwas erhöht ab. So verloren die Schweine etwas das Interesse an uns, und wir konnten auch die süßen Ferkel ungestört betrachten. Zwei Keiler mit großen gelben Zähnen waren etwas furchteinflössend, aber auch sie waren nicht angriffslustig sondern nur gierig.
    Am nächsten Vormittag ließen wir die Futtertüte gleich im Schlauchboot, von wo die Schweine sich gerne Brotscheiben geben ließen. So konnte man die begehrten „Wasserbilder mit Schwein“ bekommen. Nur wir Frauen waren dabei im Wasser, die Männer arbeiteten uns zu und fotografierten. Es war ein sehr schönes Erlebnis! V.a. da wir uns auch Zeit lassen konnten, und nicht wie die kommerziellen Ausflugsboote nach 20 Minuten wieder abfahren mussten.
    Danach folgte ein Schnorchelbesuch der berühmten Thunderball-Grotte, in die man nur bei Ebbe hineinschwimmen kann. Leider hatte ich ohne Flossen ein wenig Mühe, der Strömung standzuhalten. So konnte ich kaum von der gespannten Halteleine weg, um wie die anderen die gesamte Höhle zu erkunden. Meine INSTA360 funktionierte auch irgendwie nicht richtig, oder es war für sie zu dunkel. Schön fielen zwar durch Felsspalten in der Decke breite Sonnenstrahlen schräg herein, aber ich konnte alles nicht so richtig genießen. Der Hype um das Ganze erscheint mir insgesamt etwas übertrieben.
    In der Staniel Kay Marina & Örtchen angekommen wurde klar, dass zum Dinner bereits alles ausgebucht war 🙄. Also entschieden wir uns für ein spätes Mittagessen und kauften bis dahin noch ein paar Lebensmittel. Wir trafen Vivian und Thomas wieder auf ein Bier, zu dem sie zwischenzeitlich in einer netten local Bar eingekehrt waren .
    Der Laden für SIM Karten direkt unterhalb des Funkturmes war leider bis auf weiteres geschlossen. Eine Frau, die wir zufällig an der Tür trafen, vermittelte uns jedoch einen jungen Mann, der übriggebliebene SIM Karten vom Geschäft erstanden hatte, um sie an Mitbürger weiterzuverkaufen. Er wurde von ihr angerufen und war nach 20 Minuten tatsächlich bei uns. Er richtete die Karte ein, und endlich gab es wieder - wenn auch spärliches und langsames - Internet. So sind unsere Erfahrungen mit den Menschen in der Karibik: freundlich und sehr hilfsbereit.
    Sehr gemütlich saßen wir danach 2 h im urigen Staniel Kay Yacht Club Restaurant bei Burgern und Cocktail sowie Bier. Die Rechnung für 4 Personen belief sich auf 250 Dollar. Muss man sich vorher drüber klar sein, hier auf den Bahamas sind das übliche Preise.
    Ein weiterer Höhepunkt waren 2 Tage später die Insel Shroud’s Kay. Hier gibt es 2 längere gewundene flache Flüsschen mit Salzwasser, gesäumt von Mangrovenbüschen. Man darf sogar das Dinghi benutzen. Schon bald sahen wir die ersten Schildkröten, die ihre Köpfe zum Atmen kurz aus dem glasklaren Wasser streckten. Mit etwas geübtem Auge sieht man sie schon von weiter weg als runde dunkle Flecken im Wasser. Am ersten Spätnachmittag hatten wir bis zur Ebbe nur wenig Zeit und kehrten um, als das Wasser auch für den hochgeklappten Motor zu flach wurde. Am nächsten Vormittag starteten wir mit der Flut in eins der seichten Flüsschen. Das Wasser ist wärmer als draußen und von einem atemberaubenden Türkis, das etwas dunkler wird je nach Wassertiefe. Auf dem Weg zum gegenüberliegenden Inselufer am Atlantik zogen jedoch allmählich immer dunkler werdende Wolken auf. An Regenschutz hatten wir nicht gedacht. Also Umkehren? Wir entschieden uns, weiterzufahren, zogen alsbald die Köpfe ein im tropischen Regenschauer. Durch den aufkommenden Wind drohte es auch zu kühl zu werden. Aber wir hielten tapfer durch, zogen das Dinghi am Flussende an Land und gingen zu Fuß weiter. Keine Menschenseele weit und breit und kein richtiger Weg. Aber durch die Büsche schimmerte bald der Atlantik, und wir waren drüben an der Brandung. Die Sonne war wieder herausgekommen und trocknete uns.
    Auf dem Rückweg zweigte Uwe nochmal in einen anderen Arm ab, und dieser mündete selbst in einer Mischung von Blau- und Türkistönen in den Atlantik. Ein Sandstrand lud zum Verweilen ein, ein paar Menschen wanderten ruhig auf und ab und genossen wie wir die Natur. Jetzt gab es auch unseren Proviant: Wasser und ein paar Kekse. Auf dem Rückweg konnte ich noch ein paar schöne Photos von Wasserschildkröten mit der INSTA360 einfangen. Sie sind dann doch recht scheu und können schnell schwimmen. Diese Kamera hat den Vorteil, Rundum-Aufnahmen zu machen, aus denen man in der Nachbearbeitung das interessierende Objekt auswählen kann. Hält man eine Gopro ins Wasser, besteht immer die Gefahr, die Schildkröte oder Fische nicht komplett im Bildausschnitt zu haben. Rundum sehr schöne Tage!
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