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  • Day 26

    Hohe Berge, Lavaküste: Valverde-Sabinosa

    May 2, 2019 in Spain ⋅ ⛅ 17 °C

    So ungefähr wie im Titel, kann man "El Hierro" beschreiben. Als wir gestern Abend in der Nacht mit dem Taxi ins Hotel gefahren sind, haben wir zwar bemerkt, dass wir bergauf fahren und dass es kurvig war. Ein Blick heute morgen aus dem Hotelfenster brachte die Gewissheit. Wir waren in den Bergen. Es nieselte leicht und die Wolken waren reichlich vorhanden. Später verzogen sie sich.

    Zum Frühstück mussten wir das Hotel verlassen und rechts ein paar Meter die Straße hochgehen. In einem Gebäude, was mich eher an eine Garage erinnerte, war eine kleine "Theke" eingebaut. Dort wurde das Frühstücksbuffet hergerichtet. Zum Standard gab es noch Obst und Kuchen. Für 6 € war das völlig in Ordnung.

    Nach dem Auschecken bummelten wir zunächst noch etwas durch "Valverde". Wir brauchten etwas Bargeld, sowie Wasser, Kekse und Zahnpasta - hehe. Wir besichtigten die schöne Kirche und dann gingen wir los. Entgegen unserer Planung zu Fuß bis nach "Sabinosa" - unserem heutigen Ziel und Bleibe für 3 Nächte, fuhren wir mit dem Bus nach "Las Puntas". Dort wollten wir mit der Besichtigung des (angeblich) kleinsten Hotels der Welt - Hotel "Puntagrande", unseren Weg nach "Sabinosa" beginnen. Warum haben wir uns gegen unsere vorherige Planung entschieden? Wir sind seit 4 Wochen dauerhaft unterwegs, jeden Tag zwischen 25 und 35 km bergauf und bergab. Wir sind etwas erschöpft und benötigen eine Auszeit. Deshalb diese "kurze" Wanderung von 19 km und keine von 29 km über die Berge mit 1400 m Höhenunterschied.

    Aber nun zum Weg: Ob das Hotel "Puntagrande" tatsächlich das kleinste Hotel der Welt ist, kann ich nicht sagen. Aber es war klein und lag spektakulär direkt an der Küste. Davor war ein futuristisches, öffentliches Schwimmbad, aber geschlossen. Wir gingen ca. eine Stunde auf einen Weg mit Holzbalken an der Küste entlang. Immer wieder kamen wir dabei an Rastmöglichkeiten in Form von überdachten Sitzplätzen mit herrlichen Ausblicken auf das Meer und die Küste vorbei. Die Brandung klatschte an die schroffe Lavaküste und wenn wir uns umsahen, war das Bergmassiv direkt in unserem Rücken. Was für eine herrliche Landschaft. Das Bergmassiv ist hier 1200 m hoch und fast direkt an der Küste. Nur auf einer schmalen Landmasse gab es ein paar Orte und einer davon war unser Ziel.

    Nach einer Weile ging der Weg etwas von der Küste weg und wir kamen an Plantagen von Bananen und Ananas vorbei. Ein Hubschrauber kreiste über dem Tal und landete auf einem kleinen Platz. Offensichtlich eine staatliche Behörde, welche das Bergmassiv untersucht. Wir entschieden uns für die Landstraße, denn so kamen wir etwas schneller voran.

    An einem Abzweig gingen wir erneut direkt zur Küste und kamen zu der Badestelle "Charco Azul". Direkt an der Küste war eine natürliche Möglichkeit, wo man etwas geschützt gegen die Wellen, ins Meer gehen könnte. Alles war sehr felsig und sah spektakulär aus.

    Dann setzen wir unseren Weg fort und entfernten uns etwas weiter von der Küste. Gingen aber in ca. 500 m parallel vor dieser etwas oberhalb entlang. Es war ein Wanderpfad der "Camino del Canal" oder "PR-EH 2.3". Dieser Weg ging bis kurz vor "Sabinosa" und bog dann links in die Böschung hoch. Zuerst gut erkennbar, später verwachsen. Wir dachten schon, dass es wieder so ein Pfad ist, denn niemand mehr geht. Dann kamen wir auf eine asphaltierte Straße und diese führte direkt steil hoch in den Ort. Wir folgten ihr, mittlerweile wieder schwitzend und erreichten nach einer kleinen ungenauen Ortsangabe unsere heutige Unterkunft. Die haben wir über Airbnb gefunden. Eigentlich gab es hier nichts bei Booking.com, nur ein teures Spa-Hotel. Das sagte uns aber nicht zu und so wählten wir dann diese von 3 möglichen Unterkünften bei Airbnb aus.

    "Neli" die Vermieterin begrüßte uns herzlich. Dann zeigte sie uns das kleine aber sehr hübsche und gemütliche Haus im Stile eines Cottage und erklärte uns etwas dazu. In gut 10 Minuten war das alles erledigt. Wir packten die Rucksäcke aus und gingen in dem Supermarkt "Tienda de Sabinosa" einkaufen. Ein sehr kleiner Dorfladen mit den Basisprodukten. Wir kauften Wasser und etwas für das Abendbrot. Ich kochte und Olaf duschte. Danach aßen wir auf der Terrasse mit dem direkten Blick auf das weiter unten liegende Meer unser Abendbrot und beschlossen, dass wir morgen mit dem Bus zum Hafen fahren wo wir angekommen sind und uns dort für die noch verbleibenden zwei Tage auf " El Hierro" ein Auto mieten werden. Auf keinen Fall werden wir 1200 m bergauf gehen, dann auf der anderen Seite wieder 1200 m herunter gehen und das ganze dann natürlich wieder zurück. Hinzu kommt noch, dass der Weg scheinbar direkt am Felsrand sich den Berg nach oben bzw. wieder herunter windet. Das ist nichts für mich. Dann lieber ein Auto nehmen.
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