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  • Day 14

    Die zerbrochene Brücke

    September 1, 2020 in Portugal ⋅ ☀️ 22 °C

    Der Morgen fing gut an. Das Wetter war sonnig und angenehm. Einige Menschen waren um 09:30 Uhr in der Stadt unterwegs, als wir nach dem Frühstück uns zum Etappenziel nach „Esposende“ aufmachten.

    Wir gingen über den schönen Platz „Praça Da República“ und an der Kathedrale vorbei. Sie war geöffnet und so konnte auch Olaf seinen Blick hinein werfen. „Viana do Castelo“, verließen wir dann über die Brücke „Ponte Eiffel“. Die Eiffelbrücke ist eine der historischen alten genieteten Eisenbrücken in Portugal. Kurz vor der Mündung des „Rio Lima“ in den atlatischen Ozean überbrückt die historische Eiffelbrücke den „Rio Lima“ bei „Viana do Castelo“. Sie wurde am 30.Juni 1878 in Betrieb genommen. Die Eiffelbrücke ersetzte eine Vorgängerbrücke aus Holz. Die Brücke ist eine genietete Fachwerkbrücke mit parallelen Gurten. Die kombinierte Bahn/ Straßenbrücke ist 462m lang und verbindet „Viana do Castelo“ mit der „Cidade Nova“ am südlichen Lima Ufer. Der Fußweg war sehr schmal und einseitig. Folglich es gab auch Gegenverkehr, den man vorsichtig ausweichen musste. Denn schließlich fuhren nebenan die Autos. Nicht ganz ungefährlich das Ganze. Am anderen Ende erreichten wir den Ort „Cidade Nova“ - hässlich.

    Weiter an der Straße entlang und leicht bergauf zum Ort „Vila Nova de Anha“ - auch hässlich. Unterwegs sahen wir immer wieder in offen stehende Kirchen und Kapellen. Eine war besonders schön. Die „Igreja Matriz Da Paróquia De São Tiago De Vila Nova De Anha“. Irgendwie waren dann die Siedlungen nicht mehr abgrenzbar und gingen in einander über. Wir kamen durch einen relativ dichten Eukalyptuswald mit seinen herrlich duftenden Bäumen. Immer mal wieder kamen uns andere Pilger entgegen, die in Richtung „Santiago de Compostela“ gingen.

    Wir machten einen kleine Pause an einer Kirche. Da war auch ein Spanier mit einem Fahrrad und einen Anhänger unterwegs. Außerdem hatte er seinen Hund, einen Jack Russell Terrier, mit dabei. Ich habe ihn gestern Abend am Hafen von „Viana do Castelo“ schon gesehen. Wie unterhielten uns kurz. Der Jakobsweg nach Fatima führte uns dann durch die Siedlungen. Mal konnten wir schöne Häuser sehen, was leider in der Minderzahl war und mal gingen wir wieder durch einen Eukalyptuswald.

    Wir kamen zum Fluss „Rio Neiva“. Vor 4 Jahren hatte ich den über eine einfache Steinbrücke überquert und da es am Vortag geregnet hatte, führte der Fluss damals viel Wasser. In der damaligen Situation war es schon eine kleines Abenteuer gewesen, diese Brücke zu benutzen. Ich war gespannt was mich jetzt erwartet. In der Planung der Strecke haben wir uns gewundert, warum unsere Wanderapp „Komoot“ nicht über diesen Fluss planen will. Und dann sahen wir es. Die alte Steinbrücke war zerstört.

    Ich blickte teils fasziniert und teils erschrocken auf die Szenerie. Wie kamen wir denn jetzt da rüber und warum ist die Steinbrücke kaputt? Beim betrachten der im Wasser liegenden Steinplatten hatten wir den Eindruck, als wenn es möglich ist über diese den Fluss zu überqueren. Hurra - ein Abenteuer auf der bisher eher bescheidenen Etappe. Ich ging vor und Olaf filmte mich dabei. Vorsichtig und mit Neugier setzte ich ein Fuß nach dem anderen. Während ich einen Fuß aufsetzte, schaute ich schon nach einer weiteren sicheren Möglichkeit. Nach und nach ging ich so über die im Wasser liegende und zerbrochene Steinbrücke auf die andere Seite und kletterte am Rest der Brücke nach oben. Nun war Olaf dran und diesmal filmte ich ihn - hehe. Auch ihm gelang es sicher auf die andere Seite zu kommen. Das hat Spaß gemacht. Wieder zurück, um ein Foto in der Mitte des Flusses auf den Steinen zu machen. Dann ging es weiter.

    Ein kleiner Wasserfall lag etwas abseits des Weges und ich stattete ihm einen Besuch ab. Nach einer Weile kamen wir dann aus dem Wald. Das war schade, denn ab jetzt ging es eigentlich nur noch durch Siedlungsgebiete. Und das war mega langweilig und zum Teil hässlich. Eine kleine Pause und weiter. Wir folgten nach einiger Zeit nicht mehr dem Jakobsweg. Denn er schien eine neue Wegführung zu haben, welche von unserer Karte abwich. Wir gingen dann einfach zur Küste, um auch mal wieder ein anderes Bild zu haben. An der Küste gingen wir dann bis nach“Esposende“ entlang. Dann einmal quer in die Stadt rein und standen vor unserem Hotel. Es war wirklich keine Schönheit. Aber wir wollten es von innen sehen und dann entscheiden, ob wir uns womöglich einen andere Unterkunft suchen müssen.

    Aber es war okay. Ja es bräuchte mal eine Modernisierung. Jedoch hatte es dadurch auch viel Charme und wir waren zufrieden. Eine Dusche und eine Pause brachten Erholung, bevor wir uns eine Möglichkeit für das Abendessen suchten.
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