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- День 96
- воскресенье, 12 мая 2024 г.
- ☁️ 17 °C
- Высота: 2 655 м
КолумбияLa Concordia4°36’19” N 74°4’12” W
Graffiti Bike Tour

Pünktlich um 10:30 ging’s los. Wir haben Fahrräder bekommen und dann ging es mit unserem Guide Juan los.
Bogotá hat eine sehr blutige durch Korruption geprägte Geschichte. Wir halten an dem Ort, an dem am 09. April 1948 der populäre Liberale Präsidentschaftskandidaten Jorge Eliécer Gaitán ermordet wurde. Die Ermordung wurde von der konservativen Partei in Auftrag gegeben, da das Volk fast ausschließlich hinter Gaitán stand.
Der vermeintliche Attentäter wurde von der wütenden Bevölkerung zu Tode geprügelt, durch die Gassen geschliffen und sein Leichnam dann vor dem Regierungsgebäude aufgestellt.
Das waren nicht die einzigen Ausschreitungen. Die Unruhen in Bogotá gingen 3 Tage, in denen vieles zerstört wurde und unzählige Menschen starben. Diese Unruhen werden auch Bogotazo genannt. Allerdings war es damit nicht vorbei. La Violencia dauert bis 1958 und forderte schätzungsweise zwischen 180.000 und 300.000 Leben. Sie zog sich komplett durch die ländlichen Gegenden.
Wenig später waren wir bei dem Haus von Gaitán. Eigentlich sollte dort ein Museum entstehen, mit Informationen zu dem Event, dass das Land bis heute gespalten hat. Allerdings will die Regierung nicht, dass dargestellt wird, wie sie eine Straftat begangen haben. Es soll vergraben und vergessen werden.
Als Nächstes ging es zu einem Café, die im Hinterzimmer die Bohnen selber rösten. Wahrscheinlich um das ganze ein wenig aufzulockern. Denn danach ging es zu einem Park, der als Gedenkstätte dient. Denn die Regierung hat den Polizisten und Militär Kopfgeld angeboten für jeden Liberalen, den sie töten. Um das Kopfgeld zu kassieren, wurden stattdessen viele Zivilisten ermordet und als Liberalen ausgegeben. Man geht von ca 4600 zivilen Opfern aus. In dem Parque El Renacimiento haben die Angehörigen die Umrisse von Menschen auf den Boden gemalt.
Was bei der Tour noch positiv hervorzuheben ist, ist dass jeden Sonntag zwischen 7:00 - 14:00 große Teile der Stadt für Autos gesperrt und für Fahrradfahrer und Fußgänger geöffnet werden.
Wir haben in einem Graffitistudio halt gemacht und einen der Künstler getroffen. In Bogotá haben die meisten Kunstwerke einen politischen Hintergrund. Z.B. das des küssenden Paares, das Foto wurde aufgenommen, als das Militär ein Viertel gestürmt hat, in dem vor allem Obdachlose gehaust haben. In dem Choas saß das Pärchen und küsste sich. Das Foto soll daran erinnern, dass auch sie Menschen sind.
Zum Schluss fahren wir noch an einem weiteren Park vorbei, der vor lauter Plastikzelten gar nicht mehr erkennbar ist. Hier wohnen seit 10 Monaten die Indigenen, die vor den Drogenbanden aus ihren Dörfen geflohen sind und die Regierung um Hilfe gebeten haben. Da sie immer noch dort sind, kann man sich die Hilfe ja vorstellen 🥺
Damit auch das kulinarische nicht zu kurz kommt, sind wir auf einen Markt gegangen und haben uns dort durch die verschiedenen Früchte gegessen. Dort haben wir gelernt, dass die Maracuja (dunkelrot/lila) die wir in Deutschland kaufen können hier einen anderen Namen haben und dass die großen gelben Maracuja, die es hier gibt, nicht exportiert werden können (sie werden vorher schlecht).
Juan hatte noch weitere Geschichten der Korruption in Kolumbien, aber ich glaube, das reicht erstmal für den Anfang zum verdauen.Читать далее