• Tag 18: Deva

    27 juillet, Roumanie ⋅ 🌧 19 °C

    Mit der Polizei ging es ja schon suboptimal los, das Ganze steigerte sich dann aber noch. Zuerst einmal bin ich auf einer Schotterpiste steckengeblieben und musste umdrehen; dadurch viel Zeit und Energie eingebüßt. Dann stattdessen Nationalstraße, wird zwar davon abgeraten aber über Schlagloch Schotterpisten fahren und meinen Deichselhack zerstören: nein. Dann ging der Regen los, in Strömen. Ich habe nach jeweils 30 Minuten an der Nationalstraße erstmal Pause gemacht und mich in den Camper verzogen; zum Trocknen und um mich von der nervenaufreibenden Fahrt zu erholen; bei einer Tankstelle habe ich dann eine Gruppe Biker aus dem Schwabenland getroffen, sie haben mich zum Kaffee eingeladen und wir haben uns ausgetauscht, sie haben auch unterstellfläche gesucht. Dann nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich beschlossen weiterzufahren: ich war eh total durchnässt und um nicht krank zu werden, lieber in Bewegung bleiben. Es hat dann angefangen am linken Reifen seltsam zu klackern, ich bin bei strömendem Regen schauen gegangen: wieder hat sich eine Speiche gelöst und um die Radaufhängung gewickelt, auf der Auffahrt zur Autobahn habe ich eine Stelle zum Halten gefunden, dort dann wie gestern schon auf der rechten Seite, alles demontiert, das Rad entfernt und von der Speiche befreit; eine Familie hat angehalten - bei strömendem Regen - und mir Hilfe angeboten. Nach der Reparatur lief es wieder besser. Die Sonne kam raus. Dann die Challenge ob ich mit der verbliebenen Energie noch bis Deva komme. Musste immer in der niedrigsten Unterstützungsstufe fahren, um noch eine Chance zu haben. Und alles hätte auch bis zum Motel super gereicht, wenn ich nicht in eine der zahlreichen Pfützen gefahren wäre, in der Glasscherben versteckt waren. Der rechte Schlauch ist sofort kollabiert. Ich dann: ok bis zum Motel sind es noch 4 km. Dann halt auf der Felge mit dem letzten Energierest. Das ging grade so. Leider hat die Booking..com Adresse nicht mit der Realität übereingestimmt. Da war nur Industriebrache. Eigentlich wäre das Motel vier Kilometer vorher gewesen. So ein Mist und nun war auch die letzte Energie verbraucht. Mir blieb nicht anderes übrig als an einer Tankstelle zu fragen, ob ich den Camper dort parken darf über Nacht und mit dem Velo zum Hotel fahren. Leider war die Bedienste Mega unfreundlich, ich durfte gegen eine saftige Gebühr zwar parken, aber keine Wertsachen im Tankstellenshoo deponieren. Habe also nur das nötigste mitgenommen und hoffe, dass Morgen noch etwas davon da ist. Beim Motel traf ich auf einen netten Mann, der mir dann seine gefühlt gesamten Velo Bilder der letzten 10 Jahre auf dem Handy durchgescrollt hat. Jetzt weiß ich auch, wie man gezielt welche Muskelpartien beim Velofahren aufbauen kann. Naja alles in allem wohl der schlimmste Tag und ich war kurz davor das Projekt abzubrechen.En savoir plus