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  • Hari 12.586

    119 - El-Karnak

    21 Februari 2014, Mesir ⋅ 🌙 17 °C

    Ein langgehegter Traum und die bange Frage: Sollen wir wirklich?
    Kurzfristig gebucht und dann gibt es kein Zurück mehr: Hase und Ritter fliegen tatsächlich mit Egypt Air nach Kairo... :-)

    Das nächtliche Kairo von oben ist eindrucksvoll, von den Pyramiden sehen wir im Dunkeln aber leider nichts. Nach kurzem Zwischenstopp in Kairo gehts weiter nach Luxor, wo wir für eine Nacht Quartier im Old Winter Palace beziehen. Mit Blick auf den nächtlichen Nil und die thebanischen Hügel genießen wir zu später Stunde noch Sandwiches und fallen müde aber voller Vorfreude ins Bett.

    Der nächste Morgen beginnt mit Blick auf den Nil recht früh. Uns bleibt wenig Zeit, den britischen Charme des OldWinter Palace zu genießen, denn nach dem Frühstück heißt es schon wieder auschecken...

    Das erste Ziel des Tages: Der Karnak-Tempel!
    Es ist 8 Uhr morgens, und das erste Mal zeigt sich die gute Wahl des Reisetermins: Wir sind ganz alleine... :-)

    Der Tempel von Karnak ist Amun-Re geweiht, dem König der ägyptischen Götter. Begonnen bereits 2100 v. Chr. wurde er von vielen Pharaonen verschönert und erweitert.

    Die Morgensonne taucht den leeren Tempel in ein fast magisches Licht, während wir durch eine kurze Sphingen-Allee auf den ersten Pylon zugehen. Wie alle ägyptischen Tempel ist auch der von Karnak geradlinig angelegt und man erhält bereits am Eingang einen Blick in Richtung des Allerheiligsten.

    Außer den Tempelwächtern, sowohl den steinernen als auch den echten, begleiten uns nur noch ein paar tierische Gesellen durch die heiligen Mauern. Und hin und wieder posiert auch mal einer malerisch auf dem Kopf einer Sphinx... :-)
    Der 1.Pylon wurde nie ganz fertig gestellt, man sieht noch die Baurampe.

    Hinter dem 1. Pylon liegt der sogenannte erste große Hof. Der rechts gelegene Tempel von Ramses III., dessen Eingang von zwei Statuen des Pharaos flankiert wird, lag ursprünglich außerhalb des Amun-Tempels und wurde erst durch den Bau des 1. Pylons in den Tempel integriert.
    Vor dem 2. Pylon steht eine Kolossalstatue von Ramses II., mit seiner Tochter Intanat zu seinen Füßen. Die einzeln stehende Säule erinnert an Pharao Taharqa.
    Die Königsstatue auf der rechten Seite des Eingangs ist trotz deutlicher Königskartusche unter dem Bauchnabel angeblich nicht mehr zu identifizieren. Im alten Ägypten war es üblich Königskartuschen posthum zu verändern, und an den jeweils amtierenden Pharao anzupassen. Manche wurden wohl einmal zu oft geändert... :-)

    Und dann stehen wir mittendrin und ganz klein in der berühmten Säulenhalle von Karnak und staunen über die steinerne Pracht.

    Ganz allein wandeln wir zwischen den mächtigen Säulen, es gibt tatsächlich ein Echo, wenn man ruft.

    Hinter jeder Säule bieten sich neue großartige An- und Ausblicke...

    Nach der Säulenhalle wartet bereits der nächste Höhepunkt auf uns: 23 m hoch und aus Rosengranit aus Assuan ist der Obelisk gefertigt, den Königin Hatschepsut hier aufstellen ließ...

    Der heilige See diente einerseits als Wasserreservoir hatte aber andererseits auch kultische Bedeutung.

    Hier findet sich die Spitze eines weiteren Obilisken der Hatschepsut und ein Skarabäus, den man siebenmal gegen den Uhrzeigersinn umrunden muss, damit er Glück bringt.

    Viele Pharaonen haben im Tempel von Karnak ihre Spuren hinterlassen. So begegnet uns Ramses II. und als sitzende Statue auch Thutmosis III., der Neffe und Stiefsohn Hatschepsuts.

    Die Farbreste in der Sternchen-Decke des zentralen Heiligtums und einige verblasste Reliefs lassen erahnen, wie farbenprächtig der Tempel von Karnak einst gewesen sein mag.

    Die überlebensgroßen Reliefs begeistern uns. Der falkenköpfige Gott Horus, Thot mit dem Ibis-Kopf und die löwenköpfige Göttin Sechmet werden uns in den nächsten Tagen noch häufiger begegnen und uns immer wieder aufs Neue verzaubern.

    Einige der neueren Pylonen des Karnak-Tempels werden derzeit sorgfältig abgetragen. Im 9. Pylon z. B. wurden zehntausende Reliefblöcke von Amenophis IV., besser bekannt als Echnaton, "recycelt".

    Über eine Stunde sind wir ganz alleine im Karnak-Tempel, und erst als wir schon langsam wieder gen Ausgang wandern, trudeln nach uns die ersten auch ziemlich übersichtlichen Touristengruppen ein.
    Alles in allem: Eine unglaubliche Erfüllung zweier Lebensträume :-)
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