• 253 - Fontainebleau

    October 16, 2022 in France ⋅ ⛅ 21 °C

    Eigentlich sollte ja vor allem der morgige Tag dem Schloss Fontainebleau vorbehalten sein. Da heute Abend aber noch herrlich die Sonne scheint, und für morgen schon wieder Dauerregen mit wechselnden Intensitäten angekündigt ist, machen wir uns kurzentschlossen heute Abend nochmal auf, ein paar schöne Bilder des Schlosses von außen zu machen. Leider schließen die Gärten schon um 18 Uhr.

    Schloß Fontainebleau wurde unter König Franz I. - der ist uns bereits als Bauherr von Schloß Chambord begegnet - und seinem Sohn und Nachfolger Heinrich II. an der Stelle einer Burganlage aus dem 13. Jahrhundert gebaut, dessen Donjon in den Bau eingefügt und unter König Franz I. zu einem Jagdschloss erweitert wurde. Bauanfang des heute sichtbaren Zentralbaus war 1528. Das Schloss gilt als erster Renaissancebau auf französischem Boden. Es wurde in der Zeit der Könige Heinrich IV., Ludwig XIII. und Ludwig XIV. mehrfach umgebaut.

    Auch Kaiser Napoleon Bonaparte nutzte das Jagdschloss und stattete Räume mit Möbeln im Empirestil aus.
    Wie erwartet, regnet es heute und wir widmen uns der Innenbesichtigung des Schlosses. Vor allem aufgrund seiner Innenausstattung aus der Zeit der Renaissance, an der zahlreiche italienische Künstler arbeiteten, wurde Fontainebleau 1981 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

    Wir starten jedoch mit dem „kaiserlichen“ Teil des Schlosses. Im Gegensatz zur meist nur rudimentären Nutzung unter den Königen Frankreichs war Fontainebleau die Lieblingsresidenz Napoleons, dementsprechend hinterließ er hier auch die meisten Spuren und dankte 1814 das erste Mal ab. Daher findet sich in Fontainebleau auch eine exquisite Sammlung, von seinem Feldbett über seinen Thronsaal bis zum Kinderzimmer seines Sohnes.

    Fast überflüssig zu erwähnen, dass die Boutique gefühlt zu 100% aus Napoleon-Memorabilia besteht 😎.
    Schloss Fontainebleau hat fünf Höfe, eine Kapelle, Prunkräume, Fresken und Stuckaturen. Die Arbeiten für das Schloss wurden ab 1530 von italienischen Künstlern ausgeführt.

    Die Möblierung der Gemächer ist weitgehend im Zustand der letzten innenarchitektonischen Umgestaltung zur Zeit Napoleons III. erhalten.

    Interessanterweise ist unglaublich wenig los im Schloß. Wir treffen zwischendurch auf eine deutsche Reisegruppe, ansonsten sind nur eine Handvoll Individualtouristen unterwegs.
    Zum Abschluss streifen wir noch ein wenig durch die Schlossgärten im Regen. Heinrich IV. ließ einen Kanal anlegen, Ludwig XIV. den Garten klassisch französisch umgestalten. Zur napoleonischen Zeit kam noch der englische Garten dazu.

    Sehr schön, durch die herbstlichen Farben, allerdings leider, leider ein bisschen nass…
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