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  • Day 22

    21. Etappe: Reichenhaller Haus-Königssee

    June 20, 2023 in Germany ⋅ ☀️ 25 °C

    Heute brach der letzte Tag meiner Wanderung an. Ich bin dazu um 07:30 aufgestanden und habe mich kurz etwas fertig gemacht und bin dann runter zum Tresen, um mir Frühstück zu bestellen. Das Frühstück war relativ simpel, Brot mit etwas Belag (Käse, Wurst, und Marmelade) und dazu gab es einen Kaffee. Ich hatte beim Frühstück eine fantastische Aussicht auf das umliegende Bergpanorama (Watzmann, Hochkalter, Berchtesgadener Hochthron und die restlichen Berge). Ich habe dann ganz entspannt mein Frühstück gegessen und bin dann ins Gespräch mit einem anderen Wanderer gekommen. Er war schon etwas älter, so um die 60 Jahre und hat an dem Tag schon um 04:30 seine Wanderung zum Reichenhaller Haus gestartet. Das war ein sehr interessantes Gespräch. Wir haben uns viel über Wandern und die Gegend unterhalten. Nach dem Frühstück habe ich mich dann fertig gemacht und dann ausgecheckt. Dann bin ich noch hoch zum Gipfelkreuz und saß dort mindestens 1 Stunde. Ich habe da mein Tagebuch geschrieben und die Ruhe genossen. Danach ging es vom Hochstaufen dann am Reichenhaller Haus vorbei und den Abstieg runter ins Tal. Ich habe auf dem Weg nach unten wieder sehr viele schöne Blumen gesehen. Im Tal, dem Ort Bad Reichenhall, angekommen, habe ich mir etwas kaltes zum Trinken bei Kik geholt und dann auf meinen Bus gewartet, der mich nach Bischofswiesen bringen sollte. Ich hatte mich nämlich in meiner Route verrechnet. Laut Reiseführer hätte die Wanderung nur 4,5 Stunden gedauert. Allerdings wurde dort auch die Wanderung von Bad Reichenhall nach Berchtesgaden angezeigt und nicht vom Reichenhaller Haus zum Königssee. Diese Route hätte nämlich ca. 33 km und über 8 Stunden gedauert. Dementsprechend habe ich die Route mit den öffentlichen Verkehrsmitteln abgekürzt. Der Bus kam, ich bin eingestiegen und genau in dem Moment ist mir aufgefallen, dass ich meine Trekkingstöcke an der Haltestelle vergessen habe. Also bei der nächsten Bushaltestelle, die natürlich auch 500 Meter entfernt war, aussteigen und schnell zurücklaufen. Zum Glück hatte eine Frau die Stöcke bereits genommen, saß im Bus und wollte sie mir dann mit dem nächsten Bus bringen. Ich habe also meine Stöcke wiederbekommen, zum Glück. Da ich durch den Zwischenfall meinen Bus verpasst habe, bin ich dann zum Bahnhof gelaufen und von dort mit der Bahn nach Bischofswiesen gefahren. Ich musste noch etwas auf die Bahn warten, dass war aber kein Problem. In Bischofswiesen mit der Bahn angekommen habe ich die letzten Kilometer meiner Wanderung begonnen. Es waren 30° und der Rucksack war sehr schwer. Zusätzlich verlief der Weg durch kleine Dörfer, kleine Waldabschnitte und an Landstraßen entlang. Ich hatte schon bessere Wege. Auf dem Weg zum Königssee hat mich der Watzmann mit seinen Kindern begleitet (Bergkette). Nach einigen Stunden und viel Schweiß bin ich dann in dem Ort Schönau am Königssee angekommen und von dort waren es dann nur noch ca. 1,5 km. Je näher ich dem Königssee gekommen bin, desto touristischer wurde es. Ab dem Parkplatz war der Gehweg nur noch mit Souvenirläden und Tourishops gesäumt, Andenken, Schnickschnack und überteuerte Speisen links und rechts (Seestraße). Dann kam die letzte Biegung des Weges und ich konnte mit jedem Schritt den Königssee mit seinem glasklaren Wasser mehr sehen. Die letzten Meter waren sehr emotional, da ich es nicht fassen konnte nach 21 Tagen (leider) endlich am Ziel zu sein. Nach meiner Ankunft saß ich noch eine Zeit lang am See und habe über die Reise nachgedacht. Ich habe mir dann auch nochmal die Schuhe ausgezogen und habe mich mit meinen Füßen in das glasklare, kalte Wasser des Sees gestellt. Das war sehr angenehm. Langsam habe ich dann Hunger bekommen und mir dann einen Biergarten direkt am See herausgesucht bei dem es Schweinshaxe gab. Endlich nach 21 Tagen habe ich meine Schweinshaxe bekommen. Ich hatte zwar schon bessere Haxen, trotzdem war das Gefühl, der Moment direkt am See und damit am Ziel mit der Schweinshaxe zu sitzen unbeschreiblich. Dazu gab es 1 Mas Bier und im Anschluss noch einen Germknödel, sehr lecker. Danach habe ich mich auf dem Weg zu meiner Unterkunft dem Gasthaus Kreuzeck gemacht, welches ich nur ein paar Stunden vorher gebucht hatte. Ich bin mit dem Bus hingefahren, habe eingecheckt und in der Unterkunft den Abend ganz entspannt verbracht. Ohne das es mir bei der Buchung bewusst war, hatte ich für diese Nacht eine ganze Ferienwohnung. Damit endet nun auch dieser Tag, der letzte Tag des Maximiliansweges.
    Nach 21 Tagen laufen, ohne Pause,
    ca. 380 km (500.000 Schritten)
    Ca. 11.000 Höhenmetern
    Und einem Bierverbrauch von 5l/100km
    habe ich mein Ziel erreicht. Ich bin sehr stolz auf mich, dass ich das geschafft habe und die Demotivation der ersten Tage überwunden und im Endeffekt trotz der vielen Anstrengungen und Schmerzen durchgehalten habe.
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