• Aus der Komfortzone

    16. august, Tyskland ⋅ 🌬 18 °C

    Die Überfahrt nach Deutschland war für mich seglerisch ein Highlight! Bei starkem Westwind bis 28 Knoten und etwa 2 Meter Welle ging es mit bis zu 15 Knoten gen Deutschland. Bei diesen Bedingungen den grossen Pötten beim Queren der Verkehrstrennungsgebietes auszuweichen, war eine knifflige Aufgabe. Dank AIS war aber auch das ohne zu grossen Stress zu bewältigen.
    Im Hafenbecken hatte ich dann noch den grössten Schreckmoment des gesamten Sommers: Ich übergab das Steuer Antonio, liess das Gross fallen und sagte ihm, dass er im Rückwärtsgang gegen den Wind halten solle, damit wir an Ort die Schwimmer reinkurbeln könnten. Leider hatte ich das Gross nicht festgezurrt und der Starke Wind bauschte es auf, so dass Antonio das Boot auch bei Vollgas rückwärts nicht halten konnte. Wir trieben auf das leeseitige Ufer zu.
    Ich hechtete nach hinten, gab Vollschub nach vorne und konnte mit der aufgenommenen Fahrt noch gerade etwa 2 Meter vor den Dalben abdrehen. Das war ein riskanter Entscheid! Im Nachhinein wäre es wohl besser gewesen, mit reduzierter Geschwindikeit in die Dalben zu stossen und zuerst alles zu sichern, bevor wir dann versucht hätten, uns aus dieser Lage zu befreien.
    Oder noch besser: Trotz Anlegeverbot am Schwimmsteg an der Aussenmole festzumachen und dort in aller Ruhe einzukurbeln und danach einen Liegeplatz zu suchen.
    Diesen fanden wir dann ganz im Lee des Hafens an einem Fingerdock. Wir freuten uns zuerst einmal wie kleine Jungs, heil angekommen zu sein.
    Schon kam ein deutscher Yachtbesitzer, der die Seefahrt erfunden hatte, und gab uns einen ZS, dass wir uns so kindisch aufführten, anstatt das Boot zu sichern.
    Willkommen in Deutschland!
    Der Hafen selbst ist, wie auch Kühlungsborn, sehr schön, aber mir war das zu mondän.
    Am nächsten Tag sollte der Wind nachgeben, so beschlossen wir gen Wismar zu fahren.
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