• Fazit

    July 23, 2024 in Italy ⋅ ☀️ 24 °C

    Die Bergamasker Alpen sind ein tolles Wandergebiet, das vom Mittel- bis zum Hochgebirge reicht. Wer im Juli kommt, kann eine einzigartige Vielfalt von blühenden Blumen erleben. Ich habe hier viele Steinböcke und Gemsen gesehen, die z.T. kaum scheu waren. Mir gefielen die Wanderungen im Bereich zwischen 1700 und 2100 m Höhe besonders gut, weil die Landschaft hier so lieblich ist. Es gibt sehr viele schöne Seen, Weiden und Wälder, aber auch gewaltige Berge mit Fernsicht. Die Baumgrenze liegt bei 2000 m. Dieses Jahr lag noch außergewöhnlich viel Schnee, wodurch Wanderungen oberhalb von 2300 m schwierig werden konnten. Es gibt etliche gut markierte Wanderwege und eine ausreichende Anzahl von Hütten. Es werden die üblichen einfachen Mehrbettzimmer angeboten, manchmal auch Lager. Eine Hütte müsste mal wieder saniert werden. In 10 von 12 Hütten gab es Duschen, was nicht heißt, dass es warmes Wasser am Waschbecken gibt . Unter der Woche sind die Unterkünfte schwach belegt, v.a. wenn sie nicht am Sentiero Orobie liegen. Am Wochenende geht der Italiener gerne in die Berge, so dass es sich dann unbedingt empfiehlt zu reservieren. Die Hüttenwirte sprechen meist Englisch und sind sehr freundlich. Die Region ist relativ preiswert: so zahlt man für die Halbpension in der Regel 55 Euro. Das Essen ist - wie überall - von unterschiedlicher Qualität. Es gibt aber eine Konstante: eine Mahlzeit ohne Polenta scheint nicht vorstellbar zu sein. Das italienische Frühstück, das neben dem Getränk manchmal nur aus Zwieback und ein paar Keksen, sowie süßem Aufstrich besteht, bleibt gewöhnungsbedürftig für mich. Nur auf zwei Hütten war keine Kartenzahlung möglich.
    Die Netzabdeckung in der Region ist schlecht, so dass man oft tagelang auf Internet und manchmal auch auf das Telefonieren verzichten muss. Keine Hütte bot WLAN an. Der ausländische Tourismus ist hier überschaubar, aber der Ryanair Flughafen in Bergamo macht sich schon bemerkbar.
    Also: es lohnt sich unbedingt, die Bergamasker Alpen zu Fuß zu entdecken, v.a. für Blumenfreunde und Leute, die es gerne einsamer mögen.
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