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  • Day 8

    Kühe auf der Strecke

    August 2, 2021 in France ⋅ ⛅ 15 °C

    Bevor ich mich heute endlich auf die Jura-Route begeben kann, muss ich noch ein Paket zu Julia schicken. Ich hab festgestellt, dass doch einige Dinge in meinem Gepäck wirklich überflüssig sind, die habe ich jetzt radikal aussortiert, um nicht immer so viel Aufwand beim Packen zu haben. Der DHL-Shop braucht leider nicht nur eine fertige Paketmarke und viele Schweizer Franken, sondern auch Zollpapiere braucht. Ich überlege kurz und suche mir eine Packstation hinter der deutschen Grenze raus. Acht Kilometer, lächerlich! Dafür spare ich immerhin einiges an Nerven und Geld.

    Gegen Mittag ist dann endlich alles auf dem Weg, sodass ich mich auf den Weg machen kann. Schön, dass ich mal einfach nur einer gut ausgeschilderten Strecke folgen muss. Nachdem ich die Vorstädte Basels hinter gelassen habe, geht der Weg über Wirtschaftswege zwischen Feldern auf die Hauptstraße, wo mich der erste richtig knackige Anstieg erwartet. Kaum hab ich den überstanden, biegt die Route in einen Waldweg ab, der in einer wahnwitzigen Abfahrt mündet. Am Ende schieße ich aus dem Waldstück - und fahre fast in eine Gruppe Kühe rein, die es sich auf und neben dem Weg gemütlich gemacht haben und nur sehr widerwillig Platz für mich machen.

    In der Folge fahre ich an dem Flüsschen La Lucelle entlang, das gleichzeitig als Grenze zwischen Schweiz und Frankreich fungiert. So führt mich die Straße durch diverse Brücken mehrmals nach Frankreich und wieder zurück. Nach ca. 40 Kilometern sehe ich auf der Karte einen Campingplatz auf der französischen Seite. Es ist halb fünf, mir reicht's für heute und meinen Beinen erst recht.

    Der Besitzer spricht deutsch und ist einigermaßen verdutzt als ich ankomme, weil er eigentlich gar keine Werbung für den Campingplatz macht. Er habe den Platz mal widerwillig geerbt und wird jetzt die Dauercamper dort nicht mehr los. Mein Zelt darf ich trotzdem auf der offenbar noch jungfräulichen Zeltwiese aufstellen. Als ich mir später was gekocht habe, gesellt er sich noch auf ein Pläuschchen zu mir und regt sich über Corona-Schwurbler auf. Das macht anscheinend auch nicht vor dem französischen Niemandsland Halt.
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