Alpen-Radtour 2021

July - August 2021
Über Allgäu, Bodensee und Schweizer Jura nach Provence-Rhône-Alpes. Read more
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  • Day 1

    Bei Irmi und Josef in Börwang

    July 26, 2021 in Germany ⋅ 🌧 18 °C

    Mein heutiges Ziel ist Börwang, wohin Tante und Onkel von Julia mich gestern spontan eingeladen haben. Um meine Beine einzugewöhnen, radele ich meist gemütlich auf der relativ kurzen Etappe und mache viele Pausen. Der Wetterbericht sieht auch sehr gut aus - bis ich dann bei der letzten Pause merke, dass eine fette Gewitterfront plötzlich genau Kurs auf mich nimmt. Ich lasse die tolle Aussicht wo sie ist und schwinge mich fix für die letzten Kilometer aufs Rad. Gerade noch rechtzeitig, denn kurz nachdem Josef mir die Tür aufgemacht hat, fängt das Unwetter direkt über uns an zu wüten. Man hat von der Terrasse einen guten Blick auf eine Menge Blitze. Josef fragt grinsend, ob ich denn noch immer im Zelt übernachten wolle. Dankend nehme ich das Angebot an, im Gästezimmer zu schlafen.Read more

  • Day 1

    Abschied in Schongau

    July 26, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 20 °C

    Als ich mich von allen verabschiede, freue ich mich einerseits tierisch darauf, nach Wochen der Planung und Vorfreude endlich loszufahren. Zum anderen habe ich schon einen kleinen Kloß im Hals, weil vor allem wir drei in den letzten zwei Wochen viel Zeit zusammen verbracht haben und ich das Gefühl habe, dass wir nochmal ein gutes Stück zusammengewachsen sind.

    Glücklicherweise ist der Abschied dann nicht zu lang und ich bin auf dem Weg. Erster Halt ist jedoch der Edeka um die Ecke, in dem ich (natürlich) viel zu viel Kram einkaufe. Beim Packen meiner Wasserflaschen hab ich dann auch die erste Panne - mein Flaschenhalter bricht beim zurechtbiegen an einer Seite. Viva la Kabelbinder. Los geht's, die ersten Kilometer lasse ich es ruhig angehen und die Strecke lässt mich auch. Saftige Wiesen vor dem Hintergrund der Alpen und bestes Wetter lassen keinen Wunsch offen.
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  • Day 2

    Durchs Allgäu an den Bodensee

    July 27, 2021 in Germany ⋅ ☁️ 22 °C

    Josef hatte nachts in der Bäckerei gearbeitet, als er morgens nach Hause kommt, will er es sich aber nicht nehmen lassen, mich einen Teil der Strecke zu begleiten. Ich finde es beeindruckend, dass er in seinem Alter noch so einen Elan hat. Ich frage mich, ob ich mich selbst hätte aufraffen können. Am Ende sind es ca. 20 hügelige Kilometer geworden, als wir uns trennen. Ich bin auch ein bisschen erleichtert - mit einem E-Bike Schritt zu halten ist nun mal nicht die leichteste Übung.

    Als ich dann wieder alleine bin, schaue ich auf die Wettervorhersage: Regen in 3 Stunden. Mist. Vor allem an meinem angepeilten Ziel in Bregenz soll es richtig schütten. Noch unter dem Eindruck des gestrigen Unwetters verspüre ich wenig Lust, mit meinem Zelt in den Bodensee gespült zu werden und plane um. Das Nordufer sieht wettertechnisch deutlich besser aus, also visiere ich einen Campingplatz in Kressbronn an. Glücklicherweise geht's auf der restlichen Strecke meist bergab. Trotzdem bin ich am Ende immerhin 80 km gefahren und fühle mich dementsprechend (fertig).

    Nachdem ich mein Zelt auf einem schmalen Grünstreifen aufgebaut habe, gönne ich mir erstmal ein alkoholfreies Bier am Camping-Bistro. Währenddessen kommt eine Gruppe Motorradfahrer aus Hamburg an, eindeutig im "Werner-Beinhart"-Modus. Bald ist der Zeltstreifen voll mit Aldi-Zelten und Campingstühlen, man lauscht den Lauten der Darmausgänge und Vorbeigehende werden kommentiert. Immerhin sind die Jungs ansonsten völlig okay und nett. Nachdem ich ein Steak mit Pestonudeln auf meinem Campingkocher gezaubert und verdrückt habe, setze ich mich noch mit einem Bierchen ans Seeufer. Bis irgendwann die ersten Tropfen fallen. Anscheinend hat die Regenfront uns hier doch erreicht. Innerlich fluchend flüchte ich ins Zelt und freue mich schon, morgen früh ein nasses Zelt einzupacken.
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  • Day 3

    Am Südufer des Bodensees

    July 28, 2021 in Germany ⋅ 🌧 17 °C

    Morgens wache ich auf und stelle fest: Es hat leider die ganze Nacht geregnet und mein Zelt steht teilweise in einer Pfütze. Zudem konnte ich auf Grund des harten Bodens mein Zelt nicht richtig abspannen, sodass nun Regenwasser ins Innenzelt gelaufen ist. Und zu guter Letzt hatte ich wohl doch das ein oder andere vergessen Regenfest einzupacken. Da ich am Ende alles im strömenden Regen einpacken muss, ist grob geschätzt 99 Prozent meiner Ausrüstung triefnass. Bedient haue ich ohne Frühstück ab und fahre direkt zur Fähre, die mich zum Südufer nach Rorschach bringen soll.

    Mit der Fähre klappt alles easy, und als wir auf dem See sind, hört auch der Regen endlich mal auf und ich kann die Aussicht genießen. Doch kaum kommen wir der Schweizer Seite näher, fängt es wieder an zu schiffen. Ich fahre wohl oder übel erst einmal los, noch ist ja wenigstens meine Unterwäsche trocken.

    Als ich gerade an einer geschlossenen Bahnschranke warte, grüßt eine Radfahrerin von der anderen Seite. Es entsteht eine etwas skurrile Unterhaltung über die Gleise hinweg (mit einer langen Unterbrechung durch einen Güterzug). Es stellt sich heraus, dass sie gerade die Jura-Route gefahren ist, die ich auch fahren will. Barbara wohnt hier und ist gerade kurz vor der Heimkehr. Sie gibt mir noch ein paar Tipps für Routen und Zeltplätze und wünscht mir viel Spaß, sie findet die Gegend jedenfalls sehr gut. Das gibt mir nochmal Rückenwind, den ich gerade ganz gut gebrauchen kann.

    Langsam hört der Regen auf und die Sonne kommt schüchtern immer mehr hervor. Ich entscheide, dass ich noch ein Stück bis Konstanz fahre und dort mir einen Campingplatz suche. Die Suche erweist sich als kompliziert, ein Platz ist überbucht, ein anderer überflutet. Erst beim dritten Versuch, 16 km nördlich von Konstanz klappt's dann. Ich bin etwas genervt von der vielen Sucherei und beschließe, heute Abend essen zu gehen. Als ich feststelle, dass neben mir ca. 5-6 Zelte mit Jugendlichen in Festivallaune stehen, sind die letzten Zweifel beseitigt. Vorher muss ich nur noch alle meine Sachen in die jetzt herausgekommene Abendsonne hängen. Zur Belohnung gibt es Kässpätzle und einen anschließenden Sonnenuntergang am Ufer.
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  • Day 4

    Rheinfall und Siblingen

    July 29, 2021 in Switzerland ⋅ ⛅ 21 °C

    Morgens sind immer noch nicht alle Sachen trocken, sodass ich die Übung von gestern nochmal wiederhole: alles muss raus! Endlich gibt's mal mein klassisches Zelt-Frühstück: Porridge und Kaffee. Da ich keinen Zeitdruck habe, lasse ich es gemächlich angehen und fahre erst gegen Mittag los.

    Schon nach wenigen 100 Metern steigt die Strecke massiv an und ich bin schnell ganz schön am Pusten. Während ich mich schweißüberströmt den Berg hochkämpfe, überholen mich zwei ältere Damen mit entspannter, aufrechter Haltung auf ihren E-Bikes. Eine erkennt meinen leicht fassungslosen Blick und sagt fast entschuldigend: "Wir ham ja n' Motor...". So klasse ich es finde, dass E-Bikes mehr Leute aufs Rad holen - manchmal finde ich es doch auch ein bisschen demütigend.

    Mein heutiges Ziel ist grob Schaffhausen und der Rheinfall. Julia kam spontan auf die Idee, Freunde von ihren Eltern wegen einer Unterkunft zu kontaktieren. Heidi und Hans wohnen in Siblingen auf ihrem Bauernhof. Kurzer Anruf und schon ist alles geritzt, ein Gästezimmer steht für mich bereit, ich könne gern einfach vorbeikommen.

    Als ich am Rheinfall ankomme, bin ich schon schwer beeindruckt von der Wucht der Wassermassen. Irgendwie finde ich den Gedanken gerade fast merkwürdig, dass ich ein paar hundert Kilometer den Rhein runter mal gelebt habe. Nachdem ich mich an Wasser- und Touristenmassen sattgesehen habe, nehme ich Kurs auf Siblingen. Fun fact am Rande: Ich bin mir sicher, dass noch nie so oft zwischen zwei Ländern wie heute der Schweiz und Deutschland hin und her gewechselt hab.

    In Siblingen werde ich von Heidi und Hans herzlich empfangen, nach einem gemeinsamen Abendessen gibt mir Hans die Tour durch Ställe und Werkstätten. Ich bin beeindruckt, was die beiden über die Jahrzehnte aufgebaut haben und kann kaum glauben, dass sie nur eine weitere Person für all das angestellt haben. Netterweise darf ich in der Gästewohnung gegenüber schlafen.
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  • Day 5

    Betriebsfeier am Rhein

    July 30, 2021 in Germany ⋅ ⛅ 24 °C

    Mein nächstes Ziel ist, am Wochenende in Basel die schweren Beine hochzulegen. Da es noch 90 km bis dahin sind und ich wirklich, wirklich eine Pause brauche, will ich die Strecke über zwei Tage fahren.

    Beim Frühstück sind Heidi und Hans schon im Stall aktiv, als ich mein Fahrrad gepackt hab, gibt es noch eine herzliche Verabschiedung. Die Fahrt zum Rhein ist dann eher unspektakulär, ich bin jedenfalls froh, dass mir größere Anstiege erspart bleiben. Schon gegen 3 erreiche ich die Zeltwiese, die ich mir vorher ausgeguckt hatte. Diese gehört zu einem Kanuverleih, hier sind keine Wohnmobile oder Dauercamper erwünscht. Was ich vorher nicht geahnt hab: hier soll bis spätabends eine Betriebsfeier direkt neben meinem Zelt steigen. Na sauber. Aber egal, da fette Gewitterwolken aufziehen beeile ich mich mit dem Zeltaufbau und komme gerade noch rechtzeitig vom Einkaufen zurück. Ich hechte ins Zelt, da fängt es auch schon an zu knallen und zu schütten.

    In einer Regenpause zeigt eine Mitarbeiterin vom Campingplatz netterweise einen Pavillon, in dem ich mir was kochen kann. Kaum habe ich fertig gegessen, ruft mich der Inhaber zum Partyzelt, es sind noch Wraps übrig. Da sag ich natürlich auch nicht nein. Satt und zufrieden haue ich mich in den Schlafsack.
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  • Day 6

    Basel

    July 31, 2021 in Switzerland ⋅ ⛅ 20 °C

    Nach dem Aufstehen schnappe ich mir aus einem spontanen Impuls heraus das Rad und hole mir Brötchen von der Bäckerei. Das Wetter ist der Knaller (nämlich heiter bis wolkig), sodass ich gaaanz in Ruhe noch einige Sachen in die Sonne hänge.

    Die App hat mir nach Basel eine Route ausgesucht, die mich teils am schweizerischen Rheinufer und teils auf deutschen Seite entlang führt. Am Nachmittag erreiche ich dann Basel.

    Für Basel habe ich zwei Nächte in einer Jugendherberge gebucht. Ich schließe mein Fahrrad in den Keller und nehme mir fest vor, es erst zu meiner Abfahrt wieder rauszuholen. Dann mache ich mache ich mich zu Fuß auf, um mir die Stadt anzuschauen. Der Rhein legt auch hier ein beeindruckendes Tempo vor - kaum vorstellbar, dass die Leute hier tatsächlich im Rhein zur Arbeit schwimmen. Eine hübsche Altstadt und viele kleine Gässchen sehe ich, bevor ich übermüdet aufgebe und ins Hostel zurückkehre.
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  • Day 8

    Kühe auf der Strecke

    August 2, 2021 in France ⋅ ⛅ 15 °C

    Bevor ich mich heute endlich auf die Jura-Route begeben kann, muss ich noch ein Paket zu Julia schicken. Ich hab festgestellt, dass doch einige Dinge in meinem Gepäck wirklich überflüssig sind, die habe ich jetzt radikal aussortiert, um nicht immer so viel Aufwand beim Packen zu haben. Der DHL-Shop braucht leider nicht nur eine fertige Paketmarke und viele Schweizer Franken, sondern auch Zollpapiere braucht. Ich überlege kurz und suche mir eine Packstation hinter der deutschen Grenze raus. Acht Kilometer, lächerlich! Dafür spare ich immerhin einiges an Nerven und Geld.

    Gegen Mittag ist dann endlich alles auf dem Weg, sodass ich mich auf den Weg machen kann. Schön, dass ich mal einfach nur einer gut ausgeschilderten Strecke folgen muss. Nachdem ich die Vorstädte Basels hinter gelassen habe, geht der Weg über Wirtschaftswege zwischen Feldern auf die Hauptstraße, wo mich der erste richtig knackige Anstieg erwartet. Kaum hab ich den überstanden, biegt die Route in einen Waldweg ab, der in einer wahnwitzigen Abfahrt mündet. Am Ende schieße ich aus dem Waldstück - und fahre fast in eine Gruppe Kühe rein, die es sich auf und neben dem Weg gemütlich gemacht haben und nur sehr widerwillig Platz für mich machen.

    In der Folge fahre ich an dem Flüsschen La Lucelle entlang, das gleichzeitig als Grenze zwischen Schweiz und Frankreich fungiert. So führt mich die Straße durch diverse Brücken mehrmals nach Frankreich und wieder zurück. Nach ca. 40 Kilometern sehe ich auf der Karte einen Campingplatz auf der französischen Seite. Es ist halb fünf, mir reicht's für heute und meinen Beinen erst recht.

    Der Besitzer spricht deutsch und ist einigermaßen verdutzt als ich ankomme, weil er eigentlich gar keine Werbung für den Campingplatz macht. Er habe den Platz mal widerwillig geerbt und wird jetzt die Dauercamper dort nicht mehr los. Mein Zelt darf ich trotzdem auf der offenbar noch jungfräulichen Zeltwiese aufstellen. Als ich mir später was gekocht habe, gesellt er sich noch auf ein Pläuschchen zu mir und regt sich über Corona-Schwurbler auf. Das macht anscheinend auch nicht vor dem französischen Niemandsland Halt.
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  • Day 9

    Klatschnass über den Jura

    August 3, 2021 in Switzerland ⋅ 🌧 13 °C

    Da für heute Vormittag eine saftige Regenfront angesagt ist, stehe ich heute schon um halb sieben auf, um meine Sachen noch trocken zusammenzupacken. Dummerweise war es nachts sehr kühl, der Morgentau macht meine Absichten zunichte. Ich versuche zu retten was nicht zu retten ist. Mein Zelt ist klatschnass und kriegt dafür einen eigenen Platz um nicht wieder meinen Schlafsack vollzusiffen.

    Auch mein Spiritus will einfach nicht brennen - es ist ihm schlicht zu kalt. Gibt's halt Brot ohne Kaffee. Um halb neun bin ich mit voller Regenmontur auf dem Rad und es passiert... nichts. Die ersten zwei Stunden kommt kein Tropfen runter, bis ich mich dann in St. Ursanne zumindest traue, mein Zelt zum trocknen aufzuhängen. Kurz kommt einmal sogar die Sonne raus, bevor dunkle Wolken aufkommen. Hastig packe ich mein Zelt halbtrocken ein.

    Als ich den Pass hinter dem Städtchen anfange, geht es auch schon los. Aber nicht nieselig wie etwa in Hamburg, sondern dicke Tropfen, die es eilig haben! So quäle ich mich zehn Kilometer im Schneckentempo den Berg rauf. Irgendwann weiß ich auch nicht mehr, ob das Wasser oder Schweiß ist, was regelmäßig in Bächen aus meinen Ärmeln läuft.

    So langsam ändert sich die Steigung wieder in "für Normalsterbliche", das Wetter bleibt. Leider gibt's kaum Möglichkeiten einzukehren oder wenigstens mal an einer geschützten Stelle was zu essen, sodass ich mir nur immer mal wieder was kleines reinpfeife und weiterfahre. Irgendwann entdecke ich doch mal ein Haltestellenhäuschen und schmiere mir ein paar Brötchen. Blöd nur: ich kühle dabei direkt total aus, sodass ich schlotternd in den nächsten Ort fahre. Es ist dabei gerade mal 15 Uhr. Das erste Hotel das ich sehe, wird von mir gestürmt, Preis egal. Alles ausgebucht. Die Touristinfo ist sehr hilfreich, sagt aber auch, dass in der Nähe alles weg ist. Sie schicken mich zu einem B&B im sieben Kilometer entfernten Ort. Noch einmal in den eisigen Wind, noch eine letzte unmöglich steile Straße hoch - geschafft. Alles was ich an mir hab, ist wirklich klatschnass, ich hänge das Schlaf- und Badezimmer komplett voll mit meinem siffigen Zeug. Den Rest des Tages verbringe ich dann größtenteils auf meinem wohlig-weichen und trockenen (!) Bett.
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  • Day 10

    Kühe und Wolken

    August 4, 2021 in Switzerland ⋅ 🌧 13 °C

    Eigentlich könnte ich heute auch erzählen, dass Kühe und Wolken gesehen hab. Punkt. Sehr viel mehr war heute tatsächlich nicht zu sehen, weil ich meist durch eins von beidem hindurch gefahren bin.

    Der Regen ist heute ab der ersten Minute mit am Start. Nach zwanzig Minuten ist meine Jacke bereits durchweicht und klebt an meinen Armen. Ich hab mir heute aber vorgenommen, zumindest 20-30 Kilometer zu fahren und mir dann wieder eine feste Unterkunft zu suchen. Nach 30 Kilometern stehe ich dann auch vor einem Schild, das "Auberge" sagt. 2,5 Kilometer Anstieg sagt es auch. Ich denke mir, verlieren kannste nix, wenn's nicht klappt gibt's ne geile Abfahrt zurück.

    Ich stehe schnaufend in der Herberge, die Frau vor mir sagt, dass alles ausgebucht ist. Als ich betreten gucke und dabei alles in der Lobby volltropfe, hat sie schon das Telefon in der Hand und bietet an, Unterkünfte in der Nähe für mich abzutelefonieren. Da bei dem Wetter erstaunlicherweise viele Menschen auf die Idee gekommen sind, Unterkünfte zu buchen, braucht sie tatsächlich 5-6 Anläufe, bis es dann klappt. Ein Bed&Breakfast in Môtiers, zwar nochmal 30 Kilometer Fahrt, aber immerhin meistens Downhill. Ich schlucke widerwillig die 80 Franken pro Nacht und setze mich wieder auf den Sattel. Drei weitere Stunden später komme ich in Môtiers an.
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