Markt Menschen ❤️🥦

Ein paar spontane Gedanken auf der Parkbank.
Außerdem: DAS PÄCKCHEN 📦

An diesem Morgen bin ich in meiner riesigen Höhle oberhalb von Kalamata, der wohl größten Stadt Peloponnes' , bei grauem Wetter aufgewacht.
Geist und Körper fühlten sich nach Meditation und Yoga ziemlich ausgeglichen und nach einer Flaschendusche mit einem Liter 💦 und Olivenseife war auch der Gestank verflogen.

Heute ist Markttag. Juchuujuchhei!
Ein starker Orangenduft schlägt mir entgegen und auf geht's... ich tauche ein in das Schlaraffenland.
Die Radtaschen füllen und füllen sich. Karotten, Kastanien, Avocado, Kürbis, Kräuter, Kaki, Tomaten, Spinat..... es wird schwerer und schwerer und der Regen durchweicht mein Shirt.😁
Das ist heute jedoch null Problem und lässt meine Laune nicht trüben, schließlich darf ich heute Abend bei einem Pärchen nicht weit von hier unterkommen.

Am Markt selbst ereignen sich auch lustige Begegnungen. Zuerst textet mich eine griechische Dame voll.... wahrscheinlich will sie mir die besonders grünen Kräuter andrehen.
Freundlich redet sie dann auf englisch weiter und beschreibt lächelnd, dass ich so ein griechisches Gesicht habe. Ahaa okay weiter gehts. 😄😁

Eine Frau mit roten Fahrradtaschen über den Schultern kommt mit mir ins Gespräch. "Are you Amelie? " Ääääääh ja!
Das war doch dann tatsächlich Kerstin, ein Kontakt über drei Ecken hier nach Griechenland, von der ich gedacht habe, sie erst in ein paar Tagen kennen zu lernen🤣😊

Ein paar Meter weiter neben dem Brokkoli labert mich ein Mann an: "Und, hast du Bettina schon gesehen?" Äääääh..... dann bist du wohl Alex!
Bettina, die coolste Socke ever, durfte ich in den letzten Tagen kennen lernen und diese Powerfrau hat mich zutiefst inspiriert zurück gelassen.
Sie läuft in diesem Moment auf uns zu und bleibt verdutzt vor mir und ihrem Camperkollegen Alex stehen. Just in dem Moment erklingt ein "Hey guys, whats up?" hinter uns und Juliana und Madison laufen grinsend auf uns zu.
Also sind auch noch meine lieben amerikanischen Radelmädels noch hier.
Später erfuhr ich über Whatsapp, dass sich noch eine weitere Reisebegegnung hier aufhielt und meine Hosts Barbara und Martin auf dem Weg hierhin waren.
Ach herrje, macht mich das glücklich.

Durfte ich doch über die letzten Wochen/ Monate hier deutlich erfahren, dass gerade diese Menschen, diese Gleichgesinnten, mich happy machten.
Kilometer, Landschaften, Ländergrenzen.... die verfliegen. Worte, Gesichter, gemeinsame Zeit. Die bleibt. Und sei sie manchmal noch so kurz, selbst dann kann man manchmal begeistert nur seinen Kopf schütteln.
Es ist an sich so simpel: Ja hier "on the road" hält sich mein Typ Mensch auf. Und wie wir uns alle unter Gleichgesinnten wohl fühlen können, so fühle ich mich wohl zwischen Campertüren und leuchtenden Fahrradtaschen.

Klar wie Kloßbrühe, dass ich ähnlich tickende freiheitssuchende Weltbegeisterte nicht fest an einem Fleck auffinden konnte in den Jahren des Zuhause seins. Peloponnes darf in diesem Jahr also der Ort des Zusammenkommens sein, an dem sich lustige Seelen immer wieder treffen. Es ist wie ein großes Netz an Bekanntschaften, dass sich Woche für Woche ausbreitet. Mir kommt zudem zu Gute, dass niemand mit so viel Geraffel rumradelt wie ich:)

So auch heute Abend. Ich liege in duftender frischer Bettwäsche im Ferienhaus einer Villa mit Meerblick. Meine Schweizer Radelfreunde aus Bern dürfen hier auf das riesige Anwesen aufpassen. Die Küche überquillt mit unseren Massen an Gemüse und Obst, Kräutern, Wein, Kaffee, Biozutaten für das morgigen Müsli und allerlei mehr hochwertigem Geschmackswunder. Die Existenz eines Hofens darf ich mit einer frischen Spinat-Feta Quiche feiern, bevor ich mit meinem Opinel- Messer 🔪 das Päckchen aller Päckchen aufschneide. Heike, liebe Mama, ich liebe ja deine Päckchen. Die werden immer gut, aber das hier, das ist bombastisch. Selten so gelacht. Null Ahnung, wie ich diese Massen auf mein Radel kriege, aber das ist jetzt erstmal egal. Ich genieße es so, diese realen von dir gepackten Dinge in der Hand zu halten. ❤️
CheersRead more