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  • Day 27

    Dempster & Top of the World Highway

    June 29, 2022 in Canada ⋅ ⛅ 19 °C

    Wir haben es geschafft!! Aber von Anfang an… nach einer wirklich laaaangen Fahrt sind wir direkt von Whitehorse aus bis kurz vor Dawson City durchgefahren. Wir konnten uns für keinen Campground unterwegs begeistern, also dachten wir, je weiter wir kommen desto besser. Bevor wir in den Demster Highway einbogen füllten wir natürlich noch unseren Tank mit Benzin, da wir ziemlich lange an keiner Tankstelle mehr vorbeikommen werden.

    Nach ca. 70 Meilen auf der ziemlich holprigen Gravel Road sind wir dann totmüde im Tombstone Nationalpark angekommen. Zum Glück ergatterten wir einen der letzten Plätze auf dem Campground. Wir hatten eine ziemlich tolle Aussicht auf die Berge, auch spät am Abend noch.. dies hat natürlich Vor und Nachteile. Da es hier oben sozusagen gar nicht dunkel wird, ist es sehr schwer für uns einzuschlafen. Je weiter nördlich wir kommen, desto länger bleibt es hell. Da war Rocco doch noch froh um die Augenmaske, welche ich sicherheitshalber mitgenommen hatte. ( Vorbereitung ist Alles😁✌🏼)

    Ausgeruht wollten wir am nächsten Tag eine Wanderung machen aber leider waren alle Trails gesperrt. Wahrscheinlich waren gerade viele Tiere mit Ihrem Nachwuchs in der Gegend unterwegs..
    Das war Schade, so sassen wir schon wieder im Auto. Zum Glück belohnte uns der Highway mit spektakulären Landschaften. Die Tundra ist scho ein ganz spezielles Gebiet. Diese Weiten, die Berge und die kleinen Bäume, das war mal was Neues. Wildlife gab es keines zu sehen aber das konnten wir nachvollziehen. Warum sollten sie genau über den Highway laufen wenn sie so viel Platz zu Verfügung haben. Im Herbst sollen hier riesige Cariboo Herden (280’000 Tiere) durchwandern. Dann kann man das Auto wenden, sonst steht man 2 Tage 😂

    Hinter jeder Kurve sah die Landschaft komplett anderst aus. Die Erklärung zum orange verfärbten Fluss habe ich euch hier: „Iron oxide, limestone, gypsum, salt- and sulfide-bearing sediments dissolve in rain water and color the creek and earth in reds and orange-brown hues. The distinctive
    smell is from the aptly-named Sulfur Springs
    nearby. Do not drink creek water!“

    Der Demster Highway ist wirklich ziemlich staubig. Sobald uns ein Auto überholte, sahen wir gar nichts mehr und der Staub war überall.. da erwartete uns später eine böse Überraschung.

    Unser Ziel war Eagle Plains. Dieser „Ort“, besser gesagt ein Motel/RV Park und eine Tankstelle/Werkstatt (Einwohner: 7) liegt in der Hälfte des Highways. Danach geht die Strasse noch weiter, überquert den Arctic Circle und führt bis nach Inuvik.

    Während der letzten Fahrtstunde sahen wir leider fast gar nichts mehr.. Der der Himmel war total vernebelt. Später am Abend als wir unseren leeren Tank an der einzigen, sehr teuren 😜 Tankstelle wieder füllten , erzählt man uns, dass es momentan 300 Feuer in Alaska hätte auch im Yukon Waldbrände wüteten. Daher also der ganze Rauch..

    Unterwegs hatten wir noch 1-2 Baustellen & wir fragten uns wer um Himmels willen hier oben in dieser verlassenen Gegend, mindestens 6h entfernt von jeglicher Zivilisation arbeitet, wo diese Menschen wohl schlafen u.s.w.

    Der einzige „Campground“ war ein Kiesplatz ohne Feuerstelle, Privatsphäre oder Campingstimmung. Die sehr unfreundliche Dame am Empfang knüpfte uns dafür auch noch 50 Dollar ab. Da man hier keine Ausweichmöglichkeiten hat mussten wir auf die Zähne beissen. Als wir dann den Innenraum unserer Camora sahen, traf uns fast der Schlag. Eine zentimeterdicke Staubschicht lag über Allem. Da hatten wir noch viel Arbeit vor uns, mit dem Wissen, dass es wahrscheinlich nach der Rückfahrt wieder so aussehen wird 🥹

    Die Bauarbeiter waren alle in dem Motel einquartiert. Einer der Arbeiter erzählten uns, dass er für einen Monat hier oben gearbeitet hatte & währendem im Motel einquartiert war. Meistens bauen Sie aber in der Nähe der Baustelle ContainerCamps auf, um die Arbeiter unterzubringen.

    Am nächsten Morgen fuhren wir den gleichen Weg zurück bis nach Dawson City. Unterwegs sahen wir einen Elch in einem Tümpel am Wegrand. Auf dem Foto steht er schon draussen.. Flinke Tiere.

    Dawson City war eine richtig cooles Dorf mit WildWest Flair. Viele Häuser waren noch Original aus der Goldrauschzeit. Leider traf die Corona Pandemie solche Touristenorte hart. Viele der Geschäfte & Restaurants waren geschlossen und überall wurden Mitarbeiter gesucht. Falls jemand von euch also einen Job sucht… 😜

    Die gleiche Dame, welche uns am Abend im Restaurant Fried Chicken servierte, lotste uns 2h später auch auf die Fähre, die den Highway hier über den Fluss ersetzt. 😂 Nach der nur 5 Minütigen Überfahrt startete der Top of the World Highway. (Wir mussten weiterfahren, da die Campgrounds in Dawson City, die nach Corona noch geöffnet waren, alle voll waren)

    Übernachtet haben wir auf einem Kiesplatz neben dem Highway. Mitten in der Nacht wachten wir auf weil jemand an unserer Treppe schabte und kratzte. Unser Herz blieb fast stehen.
    Da es hier um 3.00 Uhr in der Nacht hell ist, konnten wir das Tier sehen, dass unser Auto bearbeitete😅 Es war kein Bär sondern etwas stacheliges, so gross wie ein Hund. Wir versuchen jetzt herauszufinden wie es heisst…

    Am nächsten Morgen wollten wir uns gerade zum Weiterfahren fertigmachen, als mehrere Feuerwehrautos auf „unseren“ Kiesplatz fuhren. Ein Mann kam auf uns zu und sagte uns mega gechillt & freundlich, dass wir hier auf einem Helikopterlandeplatz stehen und er gerne landen würde, Upps😂 Schnell machten wir uns aus dem Staub.

    Der Top of the World Highway war auch sehr eindrücklich und wir schafften es, trotz verauchtem Panorama bis zum Zoll. Die amerikanische Beamtin nahm uns unser Feuerholz ab, die Tomaten liess sie uns aber netterweise mit einem Augenzwinkern 😉

    Welcome to Alaska Baby 🇺🇸
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