Satellite
Show on map
  • Day 38

    Traumhafte Ausblicke

    July 10, 2022 in the United States ⋅ ⛅ 9 °C

    Nachdem wir eine lange und heisse Dusche genossen hatten, machten wir uns auf den Weg nach Paxton. Wir entschieden uns für die Route über den Denali Highway. Die ersten Meilen überraschten uns mit traumhaften Ausblicken. Links uns rechts vom Weg säumten sich Seen an Seen und die Berge in der Ferne strahlten mit Ihren weissen Spitzen und Gletscher um die Wette.

    Gegen den Abend suchten wir uns ein schönes Plätzchen um zu übernachten und kochten uns eine Pfanne voll Spaghetti. Als wir müde ins Bett fielen, bemerkten wir das laute Summen der Mücken in unserem Camper. Schnell das Licht an und mit akribisch geübter Hand die kleinen Plagegeister eliminieren. Wir bemühten uns ca. 1 1/2h die Mücken loszuwerden, doch es wurden einfach nicht weniger. Langsam hatten wir keine Nerven mehr, daher entschlossen wir uns kurzerhand weiterzufahren. Um kurz vor Mitternacht starteten wir den Motor und fuhren weiter den Highway entlang. Ich ergriff die Chance, meine Erste Fahrt auf einer verlassenen Strasse zu absolvieren und gemäss Rocco hab ich das super gemeistert (Abgesehen davon das ich nur ca. 30 km/h fuhr 😂) Dass es hier nie dunkel wird, hatte jetzt einen Vorteil.. die Fahrt war sehr schön und wir sahen die Landschaft in dem bezaubernden Licht der Mitternachtssonne.

    Mehrere tiefe Schlaglöcher und 2 Stachelschweine kreuzten unseren Weg bis wir uns für einen neuen Schlafplatz entschlossen hatten. Dieses Mal war es eine Ausfahrt vor einem kleinen, tiefblauen See.

    Wie durch ein Wunder liessen uns die Mücken hier in Ruhe und wir konnten noch ein paar Stunden schlafen. Nach der anstrengenden Nacht fuhren wir erst kurz vor dem Mittag weiter. Paxson war so klein, wir waren schon vorbeigefahren als wir merkten das hier ein Dorf hätte sein sollen.

    Im nächsten grösseren Ort, Glennallen deckten wir uns im Supermarkt wieder mit Lebensmittel ein, füllten und leerten unseren Camper und benutzten die Campingplatz Dusche 🚿. Unser Ziel war es, bis am Abend den Wrangell St. Elias Nationalpark zu erreichen. Dafür fuhren wir von Chitina aus auf der Gravel Road bis Mc Carthy. Unterwegs lief uns sogar noch ein Luchs über den Weg. 😍
    Kurz vor der Ortschaft ist ein grosser Parkplatz, für den wir für zwei Übernachtungen 60$ bezahlten. Hier hatte es auch keinerlei Strom oder Wasser, dafür parkten wir unser Auto direkt am Fluss mit Blick auf den Gletscher.

    Von hier aus kommt man nur über eine Fussgängerbrücke in die ca. 1 km entfernte Ortschaft Mc Carthy. Von dort aus gibt es Shuttlebusse die hoch zur Kennecott Mine (Gost Town) fahren. Wir beschlossen, die Halbtagestour (6h) zum Root Glacier im Rahmen einer geführten Tour in Angriff zu nehmen. Unser Tourguide war Caroline, 21 aus North Carolina. Während der College Sommerpause arbeitet Sie 16 Wochen hier oben, 6h von der nächsten Ortschaft entfernt.
    Ein Paradis für Eiskletterer, Outback Wanderer und Naturliebhaber. Da musste ich gleich an Linda denken.. hier würde es ihr gefallen. ☺️

    Die Wanderung war eher gemütlich, mit ein paar anstrengenden Abschnitten. Mit unseren Crampons stiegen wir dann auch auf den Root Glacier. Es war eine tolle Erfahrung und als wir eine andere Gruppe beim Eisklettern sahen, wurden wir fast ein wenig neidisch. Das hätten wir doch gleich auch noch ausprobiert 😜. In unserer Gruppe ware ein junges Pärchen, Mayra aus Peru und Manuel aus Mexico sowie ein älteres Ehepaar Beth und Miles aus Indiana. Es waren tolle Bekanntschaften mit interessanten, offenen und sehr freundlichen Menschen.

    ❗️Fun Fact: Auf unseren Fotos sieht man auch den Mount Blackburn. Das ist der 5 höchste Berg Nordamerikas. Bereits 1912 wurde erstmals ein Aufstieg zum Mount Blackburn von Dora Keen und George Handy unternommen. George Handy war ein Minenarbeiter und schaffte als Einziger von 30 weiteren Minenarbeitern, welche bei dieser Tour dabei waren den schwierigen Aufstieg. Dora und er heirateten danach🔥❗️

    Da uns diese Tour so gut gefallen hat, buchten wir für den nächsten Tag gleich auch noch die Kennecott Mine Tour. In dieser Geisterstadt lebten anfangs des 19. Jahrhunderts die Minenarbeiter dieser berühmten Kupfermine. Wir verstanden zwar nur die Hälfte aber es war trotzdem interessant.😂

    Die amerikanischen Bergbauspezialisten fanden dieses sehr reich an Bodenschätzen bestückte Gebiet nur, weil die hier ansässigen Indigenous People speziellen Schmuck (blau/grüne Steine) trugen. Sie zeigten Ihnen von wo Sie die Steine hatten und kurz darauf wurde die Mine gebaut. Damals war Kupfer sehr gefragt , weil der elektrische Strom gerade überall neu eingesetzt wurde. (Besonders gut leiten Körper aus Kupfer und aus Aluminium den elektrischen Strom. Sie werden deshalb auch für elektrische Leitungen eingesetzt.)

    Nun machen wir uns auf Richtung Valdez, auch genannt Little Switzerland.. wir sind gespannt.
    Read more