• Leverkusen

    20 de julho, Alemanha ⋅ ☁️ 28 °C

    Nach einem ausgiebigen Frühstück bei Katja und Andreas – Kaffee, Brötchen und sogar ein bisschen Konfitürechaos auf dem Tisch – machen wir uns hochmotiviert auf zum Trainingsplatz des Bogenschiessvereins.

    Andreas, unser persönlicher Bogen-Guru, schleppt mit stoischer Ruhe alle Utensilien herbei und beginnt, uns die geheimen Tricks des Bogenschiessens zu verraten. Mit ernster Miene erklärt er, wie wir stehen, die Schultern entspannen und atmen sollen – spätestens beim dritten Pfeil ist aber das mit dem entspannten Atmen schon wieder vergessen.

    Roger ist der Erste und legt gleich los wie Robin Hood auf Koffein – die Scheibe bebt, zwei Pfeile machen sich allerdings auf eine so abenteuerliche Reise ins Gebüsch, dass wir sie später wie verloren gegangene Haustiere suchen müssen.
    Andreas gibt uns dann eine kleine Meistervorführung, als hätte er sein Leben lang nie etwas anderes gemacht. Die Pfeile fliegen, als hätten sie einen GPS-Chip.
    Dann bin ich an der Reihe – nach zwei Versuchen beschliesse ich sehr weise, dass meine Talente vielleicht doch eher beim Glace-Essen als beim Bogenschiessen liegen. Die Einschusslöcher auf der Zielscheibe lassen jedenfalls die Frage offen, ob ich wirklich auf die Scheibe gezielt habe oder ob ich nur versuche, ein modernes Kunstwerk zu schaffen.
    Katja hingegen, ganz die geborene Bogenschützin, trifft fast jedes Mal ins Schwarze. Man spürt: Sie hat schon öfter Pfeil und Bogen in der Hand gehabt – mit einer Eleganz und Treffsicherheit, die uns alle staunen lässt.

    Während wir später noch die letzten Pfeile aus dem Dickicht befreien und uns gegenseitig über unsere Schiesskünste aufziehen, wird die Sonne langsam immer gnadenloser. Katja und ich beschliessen, dass wir eindeutig zur Fraktion „Schattenkinder“ gehören, und ziehen uns auf ein gemütliches Bänklein zurück. Dort tauschen wir Lacher, Anekdoten und ein paar heimliche Erfrischungen aus, während Roger und Andreas noch tapfer den Gummitier-Parcours (zehn liebevoll gestaltete Posten!) absolvieren. Roger hat sichtlich Spass und kommentiert jeden Treffer wie ein Sportreporter im Lokalradio.

    Irgendwann gesellten sich auch Roger und Andreas zu uns in den Schatten – verschwitzt, aber glücklich, mit einem Hauch von Abenteuer im Blick. Die wichtigsten Pfeile sind geborgen, der Gummitier-Parcours wurde heldenhaft bezwungen, und Roger kann kaum aufhören, von seinem „legendären Schuss auf den Plastik-Truthahn“ zu erzählen.

    Mit knurrenden Mägen und noch leichtem Pfeilfieber im Blut tuckern wir danach nach Schlebusch, wo angeblich die beste Eisdiele der Region auf uns wartet. Kaum angekommen, stürzen wir uns wie ausgehungerte Schatzsucher auf die Glace – mitten in der Fussgängerzone.

    Am Abend haben uns Andrea und Katja ins Restaurant Haus Heckenberg eingeladen – das Lieblungsrestaurant der Beiden. Schon beim Betreten wurden wir vom netten Chef begrüsst und zuvorkommend an einen Tisch geleitet. Während Andreas in der Speisekarte nach dem „Geheimtipp des Hauses“ suchte, musste Katja nicht lange suchen… sie ass wie immer die feine Leber. Ich habe mich dann Katja angeschlossen und Roger wählte ein Schnitzel. Das Essen selbst war ein Fest, das wir sehr genossen haben.
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