• Ein ganz normaler Morgen .... also fast

    26–27 juli, Tyskland ⋅ 🌧 19 °C

    Wir standen heute relativ spät auf. Und mit „relativ spät“ meinen wir natürlich: 8 Uhr! Für Camper-Verhältnisse und speziell für uns ist das quasi Mittagszeit. Für Roger fühlte es sich jedenfalls so an, als hätte er den halben Tag verschlafen – und das ganz ohne Kaffee. Aber dazu gleich mehr.

    Nach einem gemütlichen Zmorge – mit knusprigem Brot, einer Prise Camper-Charme – machten wir uns auf eine Mission: Schuhsuche für Roger. Sein altes Paar hatte wohl endgültig kapituliert, vielleicht aus Protest gegen zu viel Abenteuer oder zu viele Kilometer. Jedenfalls: Neue Treter mussten her.

    Zum Glück hatte Reinhard den ultimativen Geheimtipp parat: "Fahrt doch zu Schuh Schmid!" Gesagt, getan – und siehe da: Hurra, wir wurden fündig! Ein Paar, das Roger passte, gefiel und nicht aussah wie aus Opas Wanderschuhsammlung von 1963 – das grenzt ja fast an ein Wunder.

    Nun war Roger also neu beschuht, aber leider immer noch koffeinfrei. Der Grund: Unser treuer Inverter von „Obelix“ hatte den Geist aufgegeben. Gestern piepste er noch hilfesuchend – dann roch es plötzlich nach „Elektrobrand de luxe“. Keine gute Mischung. Aus Angst, dass der Camper spontan zu flambiertem Womi à la mode wird, haben wir das Ding dann lieber ausgeschaltet. Konsequenz heute: kein Kaffee. Eine Tragödie. Für Roger fast schlimmer als barfuss.

    Die Rettung nahte in Form eines Frühstücks-Date bei Reinhard und Maike – um 12 Uhr mittags. Ja, wir nennen es „Frühstück“, andere vielleicht schon „Brunch“, aber hey – wer braucht schon Etiketten, wenn es guten Kaffee gibt?

    Im Gegensatz zum gestrigen Konzertabend, bei dem wir mehr geschrien als gesprochen haben („Waaas? Ich versteh dich nicht – war das ein Saxophon oder dein Handy?!“), war heute alles ganz entspannt. Quatschen, lachen, leider bei Regen – trotzdem einfach schön. So wie Sonntage eigentlich immer sein sollten, auch wenn heute gar kein Sonntag war.

    Und dann kam der krönende Abschluss: Nach dem Besuch bei Maike und Reinhard schwangen wir uns auf unsere Drahtesel und radelten im zarten Nieselregen zurück zu unserem tapferen ObeliX. Der Himmel war grau, aber wir waren voller neuer Eindrücke – und immerhin: die neuen Schuhe waren regendicht.

    Wir beschlossen spontan, auf den Besuch des Perlachturms zu verzichten. Die Stadt hatte ihm vorgestern die Spitze abgenommen – zur Renovation. Der erste Versuch eine Woche zuvor war wohl eher so eine Art "Turm-Jenga gone wrong". Vorgestern klappte es, die Spitze war weg – aber irgendwie war uns dann die Lust vergangen, einen kopflosen Turm zu bestaunen. Wahrscheinlich hätte der Turm auch nicht zurückgeschaut.

    Fazit:
    ✔️ Schuhe gefunden.
    ✔️ Kaffee gerettet.
    ✔️ Keine Stromkatastrophe.
    ✔️ Gute Gesellschaft.
    ✔️ Turm ohne Spitze erfolgreich ignoriert.
    ✔️ Nieselregen überlebt.
    Und immerhin nicht noch später aufgestanden.

    Wir nennen das einen erfolgreichen Tag – in bester Campertradition, zwischen Kaffeemaschinen-Drama, Schuhmode und Renovationskunst am Bauwerk.
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