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  • Jour 15

    Polen weint, weil wir gehen

    1 juillet 2023, Allemagne ⋅ 🌧 18 °C

    Wir durchfahren weiter die polnischen Gemeinden, die Straßen sind geeignet für Geländewagen, zum Glück haben wir einen dabei. Die heutige Tagesaufgabe lautet "Lass dich von einem Fiat Polski abschleppen". Fiat Polski, das sind so Elefantenrollschuhe, im weiteren Sinne Autos, vergleichbar mit den hierzulande bekannten 45 km/h Mofakarossen mit Versicherungskennzeichen. Beim Durchfahren der Dörfer sehen wir plötzlich ein solches Vehikel auf einem KFZ-Hof stehen, halten an, ein Mechaniker spricht englisch. Wir erklären ihm unseren Wunsch, der Chef stimmt zu, alle sind amüsiert.
    Abschleppseil raus, das gummibereifte Kasperletheater hat sogar ne Anhängerkupplung! 😆😎
    Der Mechaniker erzählt uns noch, dass das ein traditionelles polnisches Polizeiauto ist, ich denke kurz über einen Anruf bei unserem KFZ-Sachbereich nach, nee, lieber nicht.
    Die Mechaniker werden mit einer Dose Weingummi bezahlt, Fotos gemacht, weiter geht die Reise.
    Nach einem Tankstopp und einigen Pipi-Pausen, Stichwort: "Orlen ist das neue CircleK", arbeiten wir uns in Richtung Fähre Karsibor. Kurz davor beginnt Polen zu weinen, dass wir auf dem Heimweg sind. 🥹 Wie süß, erst finden wir die in Estland verlorene Stunde an der polnischen Grenze wieder, und dann werden wir mit Tränen verabschiedet. Der Teamchef kommentiert das ganze wesentlich weniger romantisch, Alter, es regnet! Schon wieder... 🙄 Auf der anderen Fähre nördlich von Karsibor werden tagsüber mitunter keine Ausländer mitgenommen, deswegen fahren wir zur südlichen. Angeblich fährt alle 30 Minuten eine Fähre.
    Wir kommen an, kein Mensch da, aber auch keine Fähre. Naja, ist vielleicht grad drüben. Am Dock sind zwei Fähren festgemacht. Naja, vielleicht haben die drei. Ein Angler am Pier sagt, die kommen bestimmt in 30 bis 60 Minuten. Naja, vielleicht ist sie grad drüben.
    Bisschen viel Vielleicht, oder?
    Eine telefonische Recherche beim Fährbetreiber ergibt, dass heute der Swinetunnel eröffnet wurde. Heute? Echt jetzt? Und kein Pole hatte Zeit, mal ein Schild aufzuhängen, oder vielleicht mal die Zufahrt zum Fähranleger zu sperren? Nö, aber Fähren fahren nicht mehr, dafür haben wir ja jetzt den Tunnel. 😮‍💨
    Alles klar, außen rum, durch den 1,8km neuen Tunnel rüber nach Swinemünde. Die Zeit, die wir am anderen Fähranleger verschenkt haben, holen durch die Tunnelfahrt natürlich wieder auf. Wenigstens das.
    Dann Grenzübertritt, keine Kontrollen auf billige Zigaretten oder sowas, keine Polizei, nix.
    Der erste Rossmann in Deutschland ist unserer, Fotos für das Roadbook morgen ausdrucken. Wir sind alle drei überzeugt von einem amtlichen Rallyeabschlußessen, gehen zum örtlichen Wikinger-Restaurant, nachdem wir an Tag 1 schon die Wikinger-Weihe verpasst hatten.
    Lecker und reichlich. Leider weint auch Deutschland, dass wir da sind, deswegen einen nahen Campingplatz ausgesucht. Preise wie in Litauen, dafür sprechen alle Deutsch. 😆
    Jetzt Roadbook fertig machen und morgen über die Ziellinie. 💪
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