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  • Day 93

    Wandern in den Bergen La Gomeras

    November 20, 2023 in Spain ⋅ ⛅ 25 °C

    Am Tag unserer Ankunft sind wir alle müde. Mittags gesellen sich Tim und Verena zu uns. Wir bauen das Dinghi auf und holen die beiden für ein Kaffeekränzchen ab. Einige Stunden tauschen wir uns über die Erlebnisse der letzten Tage aus. Und natürlich über die Probleme. Was ist kaputt. Was ist bereits repariert. Auf einem reisenden Boot ist immer etwas zu tun.
    Vielleicht wünschen wir uns sogar bereits mal ein wenig Langeweile. Doch bisher - keine Chance!
    Sanft rollt die Jonny in den Wellen. Es ist mehr Schwell als angesagt. Nachdem wir uns verabschiedet haben, hängt jeder seinen Gedanken nach. An Landgang will irgendwie keiner so richtig denken. Zu viel Welle. Zu viel Müdigkeit. Wir gehen früh schlafen.
    Doch dann heißt es für Laura und mich am
    nächsten Morgen: Früh aufstehen. (Für
    Jonas irgendwie auch, denn er muss uns an Land fahren). Die Buspläne hier auf der Insel sind ein Rätsel. Aber um 8 Uhr soll uns ein Bus in die Berge bringen. Wenig später stehen wir am
    Gipfel der Bergkette. Dann geht es hinab und hinauf in die Natur der Insel. Grüne Hänge erwarten uns. Wechselnde Natur. Nadelwälder, Kakteen, Algaven, Steine & Felsen.
    Unsere Frühstückspause - Pfannkuchen mit Zimt und Zucker 😇 - verbringen wir mit Blick auf die vulkanischen Felsen Los Roques. Bisher waren wir alleine unterwegs. Doch langsam treffen wir andere Wanderer. Es ist die perfekte Insel für Wanderer. Wehmütig denke ich daran, dass wir zu spät hier auf den Kanaren angekommen sind. Eigentlich wollten wir uns mindestens 10 Tage Zeit nehmen, um La Gomera zu entdecken. Aber man muss sich ja noch Träume für die Zukunft lassen!
    Für Laura und mich geht es weiter. Wanderung 1 ist beendet. Wir stehen an der kurvigen Straße und sehen uns um. Etwas weiter rechts stehen einige Autos. Ein Wegweiser zeigt auf Playa de Santiago. Dort liegt die Jonny. 12.4 km. Unser Tagesziel. Steil führt der Hang hinab. Wir sind alleine. Wir können uns nicht satt sehen. Gigantisch ragen die Felsewände
    links und rechts empor. Wir wandern in der Schlucht entlang kleiner Pfade. Langsam
    steigen die Temperaturen. Später erfahren wir, dass es über 31 Grad im Schatten hat. Und wir wandern in der prallen Sonne. Über Stunden. Unser Wasser geht zur Neige. Erschöpft erreichen wir eine Ortschaft und sind glücklich, als uns eine Deutsche Urlauberin mit Wasser versorgt. Wir sitzen auf ihrer Veranda und staunen gemeinsam über die Kulisse des Dorfes vor den Felsen. Ich erzähle unsere Geschichte. Sie bekommt Gänsehaut. Schon immer wollte auch sie die Welt entdecken. Sie lebt hier einige Zeit, zum wandern und ausspannen.
    Ja, hier kann man auf andere Gedanken kommen. Laura's und meine Gedanken drehen sich die letzten Kilometer, die entlang einer Straße führen, eigentlich jedoch hauptsächlich um Vorfreude auf eine kalte Cola am Strand. Und die haben wir uns nach 18 km auch redlich verdient.
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