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  • Day 193

    Antigua's Schönheit

    February 28 in Antigua and Barbuda ⋅ ☀️ 27 °C

    Bei unserer Einreise hat mich die Port Authority gefragt, welches das schönste Land der Karibik ist. Meine Antwort: Dominika, aber Antigua hat jetzt eine gute Woche Zeit mich zu überzeugen!
    Im Vergleich zu Dominika scheint Antigua ein reiches Land. Die Häfen strotzen vor Reichtum und Stolz. An den Küsten finden sich große Anwesen, teure Hotelanlagen und rießige Yachten. Auch die Preise sind höher. Das Land ist anders. Ganz anders. Findet man in Dominika Regenwälder mit verschlungenen Straßen. So zeigt sich Antigua mit gerade Straßen leichten Wäldern, aber dennoch viel grün. Erst im Süden der Insel werden wir Regenwald entdecken. Gerade im Landesinneren finden wir viele Viehweiden, Ackerbau und Wiesen. Die Küsten im Osten sind zerklüftet. Doch Stränden siedeln sich ringsum die Insel an. Es gibt keine Bucht ohne das weiße Gold der Karibik.
    Nach einigen Tagen vor Anker, an denen wir viel Schnorcheln, die Strände erkunden und Urlaub machen, zieht uns die Neugierde auf die Insel.
    Zwei Tage nehmen wir uns Zeit, dem Land näher zu kommen. St. John's zeigt sich als vielfältige, betriebsame Stadt, die sich stark an den Kreuzfahrttourismus angepasst hat. Richtung Wasser sind die Häuser bunt und ordentlich, voller Souvenirläden und teurer Markenshops. Restaurants zieren die Uferlinie und hinter ihnen ragen drei große Kreuzfahrtschiffe empor. Aida aus Deutschland, P&O aus England und Carneval Cruises aus den USA. Entsprechend machen wir uns einen Spaß daraus, die vielen Touristen den Schiffen zuzuordnen, bevor wir uns aus dem Stadtzentrum entfernen und lieber das Museum des Landes und alte Destillerie Ruinen im Industriehafen erklettern. Das bringt besondere Freude mit sich. Denn die Ruinen liegen eigentlich auf Privatgelände. Als wir den Security fragen, ob es nicht doch möglich wäre, dort hinaufzugelangen, hält er uns überraschend den Schlüssel für das Tor hin und wünscht uns viel Spaß!
    Wenig später stehen wir am "Gipfel" des Hügel und schweifen mit unseren Blicken über die Stadt. Man sieht die Kretsche zwischen Arm und Reich. Die teilweise notdürftig reparierten Häuser, die übergehen in einfache Betonhäuser und im Zentrum des Einkommens, dem Tourismus enden.
    Wir sind gespannt, wie der restliche Teil der Insel ausschaut und sitzen am nächsten Morgen bereits Vormittags im Mietwagen. Unsere Route führt uns durch einfache Ortschaften. Städte gibt es hier außer St. John's keine. Dafür viel Küste. Denn nach einer knappen Dreiviertelstunde Fahrt haben wir bereits das andere Ende des Landes erreicht. Die Atlantikküste zeigt sich uns mit azurblauen Wasser und Hüfttiefen Wasser bis mehrere Hundert mehr vor den Strand. Wir können es uns nicht nehmen lassen, eine Badepause einzulegen. Wem ginge das auch nicht so..
    Im Anschluss geht es nur 5 Minuten weiter zur Devil's Bridge. Eine Felsformation vor der Küste. Eine natürlich geformte Brücke zieht sich über das Meer. Die Wellen brausen ungebremst heran und Gischt schießt in die Höhe! Vorsichtigen Schrittes gehe ich die Meter über die Brücke und bleibe zum Glück trocken! Man trocknet hier zwar sehr schnell, aber auf eine Dusche Neptun's konnte ich gerne verzichten :)
    Stattdessen machten wir uns auf den Weg in den Süden und gleichzeitig in die Vergangenheit. Wie ist Antigua entstanden? Wer hat es besiedelt? Wie wurde es so kulturell vielfältig? Antworten finden wir in English Habour, der ehemaligen Kriegsmarine-Basis der Engländer. Die gesamte Bucht samt ihrer Gebäude erzählen eine Geschichte einer Ära, die durch Sklavenhandel und Piraterie geprägt waren. Die Forts und die große Werft wurden seinerzeits jedoch nicht angegriffen. Dennoch war man durch die vielen Gunpoints und Forts bestens vorbereitet. Doch die Soldaten fielen am Ende eher dem Gelbfieber zum Opfer. Dafür waren die Inseln berücktigt für Havarien und sinkenden Schiffen. Antiguas und Barbudas Küsten liegen voll davon. Es gab sogar schon früh ein eigenes "Team", um Schifgbrüchige zu retten und aber gleichzeitig die Ladungen zu plündern. Das alles erfahren wir im Unesco Kulturwelterbe von English Habour. Mit seinem heute strotzenden Yachthafen für die Superlative wirkt es irgendwie grotesk. Mit unseren 15 USD Eintritt pro Person erhalten wir gleichzeitig die Möglichkeit, die Boote der Schönen und Reichen näher zu betrachten. Einen Liegeplatz haben wir hier gar nicht erst angefragt. Das wäre wohl nicht ganz im Budget gewesen. Aber schön anzusehen ist das Gelände dennoch. Alt trifft auf neu. Die Segelmacher sitzen noch im genau dem gleichen Gebäude, wie vor hunderten von Jahren. Die Gebäude linksrum sind weitestgehend erhalten. Doch dahinter ragen nicht mehr traditionelle Segelschiffe, sondern hochmoderne Carbonmasten in die Höhe. Der Wandel der Zeit.
    Für uns ist es Zeit, den restlichen Süden zu bewundern. Das erste Mal sehen wir richtige Regenwälder und kurvenreiche Straßen. Doch auch hier finden wir erneut die Küste und weißen Strände. Hier lassen wir den Tag in einem Strandrestaurant bei Fish Chowder, Burgern und Mango Smoothies ausklingen.
    Antigua hat heute und in den letzten Tagen auf jeden Fall einen weiten Sprung nach oben in meiner Lieblingsländer-Liste gemacht!
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