• Pazifiküberquerung Tag 28

    May 22, 2024, Südsee ⋅ ☁️ 27 °C

    Tag 28 - 21.05.2024
    Mittagsposition: 09°41'S 136°17'W
    Etmal: (24 h): 111 Seemeilen
    Durchschnitt: 4,6 Knoten
    Restmeilen bis Marquesas: 150 Seemeilen
    Wetter: Stark bewölkt
    Auf dem Menü: Resteessen mit Tomatensalat und Cole Slaw

    Frühmorgens wache ich durch Jonas sein leiese Gemurmel auf. Was will er? Lasst mich schlafen! Mein Rücken schmerzt und ich bin noch müde. War noch am Träumen. In meinem Träumen wandere ich gerade einen grünen Berg hinauf. Die Realität reißt mich zurück ins Hier und Jetzt. Das Gluckern unterm Boot ist verstummt. In der Ferne höre ich die Genua schlagen. Ein Blick auf unsere elektronische Seekarte zeigt: 2 Knoten Fahrt, 3 Knoten Wind.
    Resigniert verstecke ich mich unter meinem Kopfkissen. Auf unserer Autofahrt von Hamburg nach München, ist uns wohl auf Höhe Fürstenfeldbruck der Benzin ausgegangen. Das Navi zeigt nur noch wenige Kilometer bis München, doch es hilft alles nichts. Hier sind es noch 188 Seemeilen. Ein kurzes Nachrechnen mit dem Taschenrechner ergibt: Unsere Ankunft am Mittwoch fällt ins Wasser. Ab jetzt rechnen wir konservativer mit 4,0 Knoten Schnitt und sollten Fatu Hiva frühmorgens am Donnerstag erreichen.
    Dennoch starten wir den Motor. Wir müssen aus dem Flauteloch heraus.
    Ich lege mein Handy weg und schaue hinaus auf die Wellen. Ich sehe Schaumkronen. Das bedeutet Wind. Schnell schaue ich auf die Windanzeige. 12 Knoten. Nach nur 30 Minuten motoren ist der Wind zurück. Ich rolle die Genua aus und stoppe den Motor. Den Vormittag segeln wir mit 6 Knoten dahin. Keiner versteht das Wetter mehr. Unsere Buddy-Boote erzählen ähnliches. Die letzten Meilen sind die zähesten!
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