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- Day 312
- Wednesday, June 26, 2024 at 9:23 AM
- 🌬 27 °C
- Altitude: Sea level
French PolynesiaOhue Teu16°1’1” S 142°27’21” W
Der Wettlauf beginnt

Unsere Überfahrt zum nächsten Atoll steht an.
Raroia war für uns ein gelungener Start ins Südseeleben. Ankern vor Palmengesäumten Stränden. Lagerfeuer. Türkisblaues Meer. Windstille und sanfte Sommerabende.
Die nächste Woche verspricht das Gegenteil. Die Wetterkarten färben sich grün, dann leicht orange und schließlich sattorange. Die Böen versprechen eher noch stärker zu werden. Wir rechnen mit Wind aus SE der Stärke 7 bis 10. Die Entscheidung: Bleiben oder weiter und schnell woanders Schutz suchen? Auf den Standardrouten der Barfußsegler bleiben oder etwas neues wagen? Wir entscheiden uns, unser Buddyboat zu verlassen und Kurs NW zu setzen. 250 Seemeilen trennen uns vom nächsten Atoll. Das hätten wir deutlich einfacher haben können, aber wir wollen es wissen! Wir riskieren Motorstunden und fahren trotz leichter Winde los. Die Wetterkarten am Mittwoch sind beträchtlich entspannter als am Donnerstag und wir würden uns lieber gerne sicher am Anker wissen bevor der Wind zunimmt. Mit einer lokalen Perlenfarm haben wir bereits Kontakt und loten unsere Möglichkeiten aus. Doch jetzt heißt es erstmal: Ankommen! Und zwar schnell.
Was kann schon schief gehen?
Schon am gestrigen Tage verholen wir in die Nähe des Passes. Lassen den Anker in 20
m Tiefe fallen und die Ankerkette wie beim letzten Mal mit Floaties die der Höhe treiben, um die Korallen-Bommies zu vermeiden. Hat wohl nicht geklappt. Zumindest nicht gänzlich. Die am Grund verlaufende Ankerkette hat sich genau zwischen zwei Felsen gelegt. Bei 30
m Kette geht nichts mehr. Wir fluchen. Jonas zieht sich mal wieder seine Badehose an und springt ins Wasser. Diesmal ist die Sicht besser. Aus dem Wasser navigiert er mich aus dem Schlamassel. Mittlerweile bekomme ich die Jonny ziemlich gut auf der Stelle manövriert. In weniger als 20 Minuten können wir endlich den Anker in seiner Halterung festmachen und einen letzten Kreis um die Ocean Fellows ziehen.
Ab zum Pass. Mal sehen, was uns hier erwartet. Ich rechne mit leicht ausgehender Strömung und wenig Wind. Die Strömung macht sich schnell bemerkbar. Wir fahren parallel zum Pass bis wir in gerade Linie und große Kursänderung hinaus kommen. Anders als erwartet treffen wir einen starken Ebbstrom an. Mit 8 Knoten Fahrt und nur minimaler Motorkraft schießen wir aus dem Atoll. Ich gebe Gas um steuern zu können. Rechts sehe ich die gefährliche Brandung über dem flachen Ufer. Links von uns hat sich eine stehende Welle aufgebaut. An einer Stelle, die wir sowieso nicht hätten passieren können - zu flach. Schon aus der Ferne hatten wir gesehen, der eigentliche Pass ist frei von Wellen. Dank unserer Positionierung brauchen wir kaum Ruder und kommen gut an den Riffen vorbei und werden in die offene See gespuckt. Gespuckt ist wohl der treffenste Begriff. Groß Einfluss haben wir darauf nicht. Es ist uns eine anschauliche Darstellung, was hier passieren kann. Nicht alle Pässe verlaufen gerade. Manche können bis zu 8 Knoten Strom führen. Und manche bergen direkt hinterm Pass gefährliche Untiefen.
Doch jetzt sind wir erstmal auf See. Setzen die Segel und lassen Raroia hinter uns liegen. Ahe, wir kommen!Read more