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  • Day 21

    Stadtbesichtigung in Delhi

    August 4, 2011 in India ⋅ ⛅ 28 °C

    Heute Stand die Stadtbesichtigung von New- und Old-Delhli auf dem
    Programm.
    Um 09.00 trafen wir unseren Guide. Ein Inder, welcher ein paar Jahre in Deutschland gelebt und studiert hatte. Deswegen sprach er fast
    perfekt Deutsch.
    Er selber lebte seit vielen Jahren wieder in Delhi. Aus erster Hand erhielten
    wir alle notwendigen Informationen zu dieser chaotischen Stadt.
    Der Autoverkehr auf der Strasse ist gigantisch. Verkehrsregeln existieren,
    jedoch hält sich aber niemand daran. Aus 4 Autospuren werden 10 Autospuren erschaffen.
    Wegen Autounfällen, falls keine Personenschäden daraus resultieren,
    hält niemand an.
    Unvergesslich war zu beobachten wie sich ein behinderter Inder
    (ohne Beine) mitten auf einer stark befahrenen Strasse am Boden mit einem fahrbaren Gestell durch den dichten Verkehr zwischen Autos, LKW und
    Bussen nach vorne schob.
    Unvorstellbar was dieser Mensch jeden Tag an Abgasen einatmet.
    Aber in den indischen Grossstädten steht bei vielen armen Leuten
    nur das Überleben im Vordergrund.
    Während der Stadtbesichtigung fragte ich unseren indischen Tourguide,
    ob die indische Regierung nichts unternehme, um die Armut zu bekämpfen.
    Seine Antwort war:
    Wissen sie, in Delhi wohnen ca. 21 Mio. Menschen. Die genaue Zahl kann
    niemand beziffern. Man geht davon aus, dass sich ca. 5 Mio. nicht registrierte Menschen in Delhi sich aufhalten.
    Ob bei dieser Zahl einige arme Leute auf der Strasse sterben, daran stört
    sich niemand.
    Während unserer Stadtführung besuchten wir den
    Sikh Tempel Gurudwara Bangla Sahib
    Etwa 15 Millionen Menschen in Indien sind Sikhs.
    Sie sind oft sehr gute Geschäftsleute, sie gelten als fleissig und ehrgeizig.

    Äusserlich lässt sich ein Sikhs an 5 Merkmalen erkennen:
    - Dem ungeschnittenen Haar, das sich unter einem, kunstvoll gebundenen
    Turban versteckt.
    - Einem Kamm aus Holz oder Elfenbein
    - Kurzen Hosen
    - Einem Armreif aus Stahl
    - Einem Schwert, welcher nur zu Festlichkeiten getragen wird.

    Gurudwara Bangla Sahib ist eines der bekanntesten Sikh-Gurdwara oder
    Sikh-Gotteshäuser in Delhi, Indien, und bekannt für seine Verbindung mit
    dem achten Sikh-Guru, Guru Har Krishan, sowie dem heiligen Fluss im
    Inneren sein Komplex, bekannt als "Sarovar". Es wurde erstmals 1783 von
    Sikh-General Sardar Baghel Singh als kleiner Schrein auf dem Bungalow
    erbaut, den der hinduistische König Raja Jai Singh von Amer gestiftet hatte,
    der im selben Jahr während der Regierungszeit von Mughal den Bau von
    neun Sikh-Schreinen in Delhi überwachte Kaiser Shah Alam II. Es befindet
    sich in der Nähe des Connaught Place in Neu-Delhi am Baba Kharak
    Singh Marg und ist sofort an seiner goldenen Kuppel und dem hohen
    Fahnenmast Nishan Sahib zu erkennen.
    Daneben befindet sich die Herz-Jesu-Kathedrale.
    Gurdwara Bangla Sahib war ursprünglich ein Bungalow von Raja Jai Singh,
    einem indischen Herrscher im 17. Jahrhundert, und war als Jaisinghpura-Palast
    in Jaisingh Pura bekannt, einem historischen Viertel, das abgerissen wurde,
    um Platz für das Einkaufsviertel Connaught Place zu machen.
    Der achte Sikh Guru, Guru Har Krishan, lebte hier während seines Aufenthalts
    in Delhi im Jahr 1664. Während dieser Zeit gab es eine Pocken- und Cholera-Epidemie, und Guru Har Krishan Ji half dem Leiden, indem er Hilfe und
    frisches Wasser aus dem Brunnen in diesem Haus gab .
    Bald erkrankte auch er an der Krankheit und starb schließlich am
    30. März 1664.
    Ein kleiner Tank wurde später von Raja Jai Singh über dem Brunnen gebaut.
    Sein Wasser wird heute als heilend verehrt und von Sikhs auf der ganzen
    Welt zu ihren Häusern zurückgebracht. Die Gurdwara und ihre Sarovar
    sind heute ein Ort großer Ehrfurcht vor Sikhs und ein Ort für besondere Versammlungen zum Geburtstag von Guru Har Krishan.

    Auf dem Gelände befinden sich das Gurudwara, eine Küche, ein großer
    (heiliger) Teich, eine Schule und eine Kunstgalerie. Wie bei allen Sikh
    Gurdwaras wird das Konzept des Langar praktiziert, und alle Menschen, unabhängig von Rasse oder Religion, dürfen in der Gurdwara-Küche
    (Langar-Halle) essen. Das Langar (Essen) wird von Gursikhs zubereitet,
    die dort arbeiten, und auch von Freiwilligen, die gerne helfen. Im Gurdwara werden Besucher gebeten, ihre Haare zu bedecken und keine Schuhe zu
    tragen. Unterstützung für Ausländer und Besucher mit Führern, Kopftüchern
    und Schuhputzservice finden Sie auf dem Gelände und sind kostenlos
    erhältlich.
    Jeder kann sich freiwillig melden, um die Schuhe im Schuhraum zu halten
    und die Bezirke der Gurudwara zu reinigen. Der Komplex beherbergt auch
    eine höhere Sekundarschule, das Baba Baghel Singh Museum, eine Bibliothek
    und ein Krankenhaus. Das Gurudwara und die Langar-Halle sind jetzt klimatisiert. Ein neues "Yatri Niwas" (Reisehaus) und ein mehrstöckiger Parkplatz wurden gebaut. Toiletten sind vorhanden. Der Raum um den Hintereingang des Gurudwara wird ebenfalls aufgewertet, um eine bessere Sicht vom
    Straßenrand aus zu ermöglichen.
    Die Sikh verehren den Guru Sahib

    Als nächstes besuchten wir den Lotustempel Bahai’i
    Der Lotustempel ist der zweitjüngste der weltweit acht kontinentalen Bahai-Tempel. Dieser befindet sich im Stadtteil Bahapur der indischen Hauptstadt
    Neu-Delhi.
    Es wurde vom iranisch-kanadischen Architekten Fariborz Sahba entworfen,
    der 1976 mit der Ausführung beauftragt wurde.
    Der Name leitet sich von der Form des Gebäudes ab, das an eine Lotusblume erinnern soll.
    Das Gebäude wurde am 24. Dezember 1986 eröffnet, gewann seitdem
    zahlreiche Architekturpreise und wurde in unzähligen Zeitschriften und
    Zeitungen abgebildet. Der Sakralbau ist einer der bekanntesten des
    Bahaitums und wurde bereits von über 50 Millionen Menschen besucht,
    was etwa drei Millionen Besuchern pro Jahr entspricht.
    Das Gebäude dient als Muttertempel für den indischen Subkontinent und
    ist ein herausragendes Beispiel moderner Architektur in Indien.
    Wie alle Sakralbauten der Bahai steht der Lotustempel den Anhängern
    aller Religionen offen, da Bahai glauben, dass alle Gläubige Gott in ihren Sakralbauten anbeten können.
    Inspiriert von einer Lotusblüte wird der Grundriss von 27 freistehenden Blütenblättern aus Marmor umgeben, welche in Dreiergruppen an
    den neun Seiten platziert sind. Der Zentralbau ist 40 m hoch und bietet
    bis zu 2500 Menschen Platz.
    Der Innenraum und die Außenfassade wurden mit weißem Marmor vom
    Berg Pendeli in Griechenland gestaltet, der auch für viele alte Denkmäler
    sowie andere Sakralbauten der Bahai verwendet wurde.
    Zusammen mit den neun umliegenden Teichen und Gärten umfasst das
    Gelände 26 Acre, was 105.000 m² bzw. 10,5 ha entspricht.
    Der größte Teil des für den Kauf des Landes erforderlichen Geldes wurde
    1953 von Ardishir Rustampur aus Hyderabad gespendet, der seine gesamten Ersparnisse hergab.
    Ein Teil der Baukosten wurde eingespart und für den Bau eins
    Gewächshauses verwendet, um einheimische Pflanzen und Blumen zu finden,
    die für die Gärten geeignet sind.

    Der nächste Halt war beim India Gate
    Es wurde als Mahnmal des ersten Weltkrieges erbaut, im Stein sind die
    Namen von gefallenen britischen Soldaten eingraviert.
    Die Ähnlichkeit zum Arc de Triomphe in Paris ist übrigens gewollt,
    denn dieser diente dem Bauplaner als Vorbild.
    An dieser Stelle muss noch ein Wort zu der elektrische Stromversorgung
    in Delhi gesagt werden.
    Diese wilde Verlegung der Strom- und Telefonkabeln, muss man einmal
    live gesehen haben.
    Man fragt sich wie die Stromversorgung mit diesem System überhaupt funktionieren kann.
    Hunderte von Stromkabeln hängen kreuz und quer in der Luft.
    Zum Teil sind es offizielle Verbindungen aber auch viele illegale von
    Menschen welche weit unterhalb der Armutsgrenze leben, installiert wurden.
    Die grösste Gefahr in Old-Delhi ist, das durch einen Kurzschluss ein
    Brand entstehen könnte.
    Die Häuser sind eng zusammen gebaut. Ein Brand hätte eine katastrophale
    Folge.
    Wir konnten auch einige Märkte besuchen. Das Einkaufen geht hier immer hektisch vor sich.
    Die Stadtbesichtigung hinterliess allen Teilnehmern einen bleibenden unvergesslichen Eindruck.
    Den Rest vom Tag verbrachten wir mit der Verarbeitung der vielen Eindrücke
    im Hotel.
    Um 23:00 Uhr wurden wir mit einem Bus abgeholt und zum Flughafen von
    Delhi gefahren.
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