• Mallorcas Drachenhöhlen

    21. Februar in Spanien ⋅ ☁️ 14 °C

    Die Reise führte uns heute in die beeindruckenden Drachenhöhlen von Mallorca 🏝️🦇, ein Naturwunder, das seit Jahrhunderten Besucher in seinen Bann zieht. Die einstündige Autofahrt dorthin war angenehm, vorbei an mediterranen Landschaften 🌿🚗, bis wir schließlich in Porto Cristo ankamen. Schon am Eingang der Höhlen wurde deutlich, wie gut besucht dieses Naturdenkmal ist – in streng getakteten Gruppen werden die Menschen eingelassen, ein stetiger Strom von Besuchern, die sich durch die unterirdischen Gänge bewegen.

    Entgegen unserer Erwartung wurde es in der Höhle nicht kühler, sondern wärmer 🔥 – vielleicht auch durch die vielen Menschen, die sich dort aufhielten. Tropfsteine von imposanter Schönheit hingen von der Decke oder ragten wie uralte Säulen aus dem Boden. Dann, nach einer Weile, öffnete sich vor uns eine Szene von fast surrealer Schönheit: der unterirdische See, der „Lago Martel“ 🌊. Sein stilles, tiefes Wasser reflektierte die spärliche Beleuchtung, während eine beinahe mystische Ruhe herrschte – bis auf das Murmeln der vielen Besucher.

    Wir wurden gebeten, auf festen Bänken rund um den See Platz zu nehmen. Ein Atrium, in dem wir alle versammelt waren, während uns klargemacht wurde: Handys aus, keine Fotos, kein Filmen – die Displays durften nicht leuchten, damit das Erlebnis nicht gestört wurde. Dann wurde es plötzlich ganz dunkel. Ein Moment, in dem alle Sinne geschärft waren. Kein Geräusch, kein Licht. Die Dunkelheit war vollkommen.

    Dann, aus dem Nichts, erklangen die ersten sanften Klänge klassischer Musik 🎻🎶. Und aus dieser Dunkelheit heraus erschienen langsam beleuchtete Boote auf dem See. Es waren Musiker an Bord, die in dieser fast unwirklichen Szenerie ihre Instrumente spielten: ein Klavier, eine Violine, ein Cello und eine Bratsche. Die Musikstücke waren klassische Werke, sanft und melancholisch – oft Stücke von Haydn und Schubert, die sich perfekt in die Atmosphäre der Höhle einfügten. Der Klang war einmalig, getragen von der natürlichen Akustik der Höhle, die jede Note klar und doch weich erscheinen ließ. Es war, als würde die Musik mit den jahrtausendealten Formationen verschmelzen. Ein kleines Konzert unter der Erde – magisch, entrückt, fast wie aus einem Traum geboren. ✨

    https://youtu.be/s8GfZEZ6Z8k?si=GHAIPdYD-hjLRRj-

    Nach dem Konzert bestand die Möglichkeit, mit einem der kleinen Boote über den See zu fahren 🚤. Doch die Boote waren überfüllt, und wir entschieden uns dagegen. Die Menschen drängten sich dicht an dicht in die Boote, die fast an die Rettungsboote der Titanic 🚢 erinnerten. Auch wenn die Fahrt nur kurz war, etwa 50 Meter, verzichteten wir darauf und beobachteten stattdessen das Spektakel von der Seite aus. Der Anblick der Boote auf dem stillen Wasser, das von den schwankenden Lichtern beleuchtet wurde, war an sich schon ein Erlebnis, fast wie eine Szene aus einer alten Legende.

    Wieder draußen, vom warmen Sonnenlicht empfangen ☀️, erlebten wir noch einen besonderen Moment. Eine Gruppe junger Afrikanerinnen und Afrikaner machte fröhlich Fotos voneinander 📸. Ein Wort fiel mir ins Ohr: „Bassi“. Kisuaheli? Neugierig sprach ich sie an: „Naona mnaongea Kiswahili. Kama ni hivyo, naweza kuwasaidia kuwapiga picha?” – „Ich höre, ihr sprecht Suaheli. Wenn das so ist, kann ich euch gerne helfen, euch zu fotografieren.“

    Ihre Gesichter erhellten sich, überrascht und erfreut, als wir uns mit dem typisch ostafrikanischen Handschlag begrüßten 🤝🏿. Eine Frau fragte mich sofort, woher ich käme. Als ich erzählte, dass ich an der Grenze zu Mosambik im Süden Tansanias 🇹🇿 geboren wurde, rief ein junger Mann begeistert: „Mimi natoka Dar es Salaam!“ – „Ich komme aus Dar es Salaam!“

    Von da an war die Verbindung sofort da – fernab der Heimat, aber plötzlich in vertrauter Gesellschaft 🌍. Wir lachten, fotografierten uns gegenseitig, erzählten ein wenig aus unserem Leben. Diese zufällige Begegnung machte den Ausflug noch besonderer – ein Moment der Verbundenheit, wie er nur auf Reisen geschehen kann ✈️💫. Die Drachenhöhlen hatten uns mit ihrer beeindruckenden Schönheit gefesselt, doch es war diese spontane Begegnung, die dem Tag eine tiefe, persönliche Note verlieh. Es war ein Tag voller Eindrücke, malerischer Szenen, unerwarteter Musik und herzlicher Begegnungen – fast wie ein kunstvoll komponiertes Gemälde des Reisens.
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