• Tag 55: Meile 587.5 bis Meile 605.2

    May 31, 2024 in the United States ⋅ ☁️ 25 °C

    Nach dem heißen Tag gestern, habe ich beschlossen, noch früher zu starten. Der Wecker klingelte um 4. Es war stockdunkel, also drehte ich mich nochmal um. Gegen 4.30 Uhr zog ich mich langsam an, packte alles zusammen und war 5.15 startklar. Die Sonne war noch nicht zu sehen, aber es war hell genug, um ohne Stirnlampe loszugehen. Ein bisschen unheimlich war es mir jedoch.. die Pumas jagen doch in der Dämmerung, oder?
    Gesehen habe ich keinen, musterte den Sandboden vor mir jedoch ständig nach möglichen Spuren.
    Nach und nach ging die Sonne auf, doch es blieb lange angenehm kühl.
    Der Trail führte zu meiner Überraschung heute viel durch Wälder. Immer bergauf, bergab, doch durch den vielen Schatten im Wald war es sehr gut auszuhalten. Das einzig nervige heute waren die fliegenden Ameisen, die zu tausenden in der Luft umherschwirrten und mir immer ins Gesicht flogen.
    Apropos Tiere.. ein Kommentar in unserer Navi-App verriet, dann in den Wäldern Bären gesichtet wurden. Ich hielt meine Augen offen, sah jedoch keinen.
    Da ich heute so früh gestartet bin, habe ich zum ersten Mal die magischen 10by10 geschafft, also 10 Meilen vor 10 Uhr. Bis zur Mittagspause hatte ich aber noch 5 weitere Meilen vor mir. Ich wollte unbedingt an der nächsten Wasserquelle für heute Pause machen. Zum einen kann man in Ruhe Wasser filtern und zum anderen kann man so viel wie möglich trinken, um dann weniger mitnehmen zu müssen. Das nennt man im Hikerslang „camel up“.
    Kurz vor der Pause habe ich den 600 Mile Marker erreicht! Langsam geht das immer schneller.
    Die Pause verbrachte ich wieder mit Marlena und Fabian und sogar ein bisschen Internetempfang. Der ist wirklich rar in den letzten Tagen.
    Das Camp für heute war nur noch 2,5 Meilen entfernt und das war auch gut so. Ich hatte nämlich mal ernsthaft körperliche Beschwerden. Zum einen tat mein linkes Schienbein weh. Das kannte ich schon von einigen früheren Wanderungen und ich wusste auch, dass es eine Überlastung ist und hoffentlich schnell wieder weg geht, wenn ich langsamer mache. Zum anderen hatte ich mir aufgrund der warmen Temperaturen und des Schwitzens etwas Haut am Oberschenkel aufgerieben. Dank etwas Creme war das jedoch am Na Tag Geschichte.
    Mein Zelt baute ich etwas abseits auf, um mehr Ruhe in der Nacht zu haben und die anderen am Morgen nicht zu stören, wenn ich früh starte.
    Abendessen gab es mit Susn, Chopper und Smokey, bevor wir alle recht schnell im Zelt verschwanden.
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