• Tag 141: Meile 2109.5 bis Meile 2130.3

    25 augusti 2024, Förenta staterna ⋅ 🌙 14 °C

    Als wir aufwachten wurden wir von blauem Himmel begrüßt. Ich war so froh, dass es heute endlich wieder wärmer werden wird. Trotzdem startete ich mit Regenhose und Vliespullover in den Wandertag.
    Ich verlies das Camp als erste, wurde aber von Sundance eingeholt als ich den morgendlichen Gang ins Gebüsch beendet hatte.
    Zusammen wanderten wir einen Sidetrail zu den Ramona Falls. Der Umweg lohnte sich definitiv, denn der Wasserfall war beeindruckend. Vorbei an den Zelten der Weekend Warriors, die natürlich deutlich länger schliefen als wir, machten wir uns wieder auf zum PCT. Uns erwartete ein Anstieg, der mir richtig Spaß machte. Es ist schön zu merken, wie sich das Training ausgezahlt hat und es nicht mehr so anstrengend ist. Oben angekommen machte ich eine Pause und beobachte die vorbeikommen Dayhiker. Kurz nach mir kamen Shoeless und Sundance, jedoch war mir zu kalt um noch länger Pause zu machen. Ich folgte dem Trail, der nun bergab zu einem Parkplatz führt. An Sonntagen schreien solche Orte förmlich nach Trail Magic. Als dort jedoch keine war, setzte ich mich enttäuscht in die Sonne und aß einen Snack. Die anderen gesellten sich zu mir und wir fingen an, die nassen Zelte zu trocknen. Auch Krysta und Erin kamen vorbei und machten eine Pause. Als wir da so saßen kam auf einmal eine Frau, die uns fragte, ob das der PCT Richtung Ramona Falls war, denn sie wollte ihrem Neffen entgegen laufen. Und dann erwähnte sie, dass sie auch noch Getränke und Chips im Kofferraum hat. Manchmal muss man einfach nur geduldig auf die Trail Magic warten. Wir waren alle sehr dankbar für eine kalte Cola und Chips.
    Gut gestärkt ging es weiter und wieder bergauf. Ich traf Irene, eine Wanderin aus Deutschland mit der ich kurz ins Gespräch kam. Sie ist Richtung Süden unterwegs und gab mir einige gute Tipps für Washington. Außerdem sah ich Mt. Hood noch einmal ohne dass der Gipfel vollkommen in den Wolken verwunden war.
    Die Mittagspause legten wir an einer Quelle ein. Hier legten wir wieder Zelte und Schlafsäcke zum Trocknen aus und genossen die Sonne. Viel Wasser nehmen wir nicht mit, da die nächste Quelle, an der wir auch Wasser fürs Abendessen mitnehmen mussten, nicht weit war.
    Ich fühlte mich gut und schaffte es bis zu der Quelle, ohne dass Shoeless mich eingeholt hatte. Das passiert nur selten. Dort angekommen gab es eine Schlange an der nur sehr langsam fließenden Quelle. Das Füllen einer 2 Liter Wasserblase hat um die 10 Minuten gedauert. Es wurde also schon wieder später als mir lieb war. Also legte ich für die letzten Meilen nochmal an Tempo zu.. zumindest versuchte ich es.
    Man merkt, dass es deutlich eher dunkel und damit auch kalt wird. Wenn man zu spät am Campingplatz ankommt, haben die durchgeschwitzten Klamotten keine Zeit zu trocknen und man muss am nächsten Morgen in kalte, klamme Sachen schlüpfen. Das ist natürlich eher unangenehm.
    In der Eile, die ich hatte, ließ ich mir den tollen Ausblick jedoch nicht nehmen und stoppte auf einer Anhöhe, um Mt. St Helens und Mt. Adams zu bestaunen. Sie sind die ersten Anzeichen, dass Washington nicht mehr weit ist!
    Nachdem wir uns wieder länger als nötig mit der Auswahl der richtigen Zeltplätze beschäftigt haben, wurde es langsam kalt. Trotzdem aßen wir draußen zusammen da es Picknicktische gab und wir es genießen, wenn wir nicht auf dem Boden sitzen müssen.
    Mein Zelt stand endlich mal wieder auf einer sehr geraden Fläche. Das ist eine gute Voraussetzung für eine gute Nacht.. die letzte Nacht in Oregon!

    🥾 20.9 mi
    ↗️ 1.330 Hm
    ↘️ 1.110 Hm
    🏕️ 1.290 m üNN
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