• Tag 150: Meile 2349.9 bis Meile 2366.9

    4. September 2024 in den USA ⋅ ☁️ 27 °C

    Die ganze Nacht konnte ich dem Regen auf meinem Zelt lauschen. Irgendwie ist es beruhigend und beunruhigend zugleich, da ich immer Angst habe, dass sich Wasser den Weg ins Zeltinnere bahnt und alles nass wird.
    Als ich wie immer 5.30 Uhr von meinem Wecker wach wurde, bewegte sich in den anderen Zelten noch nichts. Es tropfte auch immer noch regelmäßig auf mein Zelt, also drehte ich mich wieder um. Ein wenig später wurde ich wach, weil ich hörte wie Shoeless die Luft aus seiner Isomatte abließ. Im gleichen Augenblick riefen alle: Shoeless no! Denn keiner wollte aufstehen. Schließlich hat er seine Isomatte wieder aufgeblasen und wir sind erst gegen 8 Uhr gestartet. Wir stellten dann fest, dass es gar nicht regnete. Wir befanden uns nur in dickem Nebel, sodass das kondensierte Wasser von den Bäumen über uns tropfte.
    Als wir also losgingen war es halb so schlimm.
    Nach wenigen Meilen und einem Anstieg waren wir auch schon raus aus dem Nebel und wurden von Sonnenschein empfangen. An einer Wasserquelle trafen wir SB wieder, die uns von einer Abkürzung erzählte. Das ließen wir uns natürlich nicht zweimal sagen! Durch die Abkürzung sparen wir uns 11 Meilen und etliche Höhenmeter bis zu unserem nächsten Stopp in der Zivilisation, sodass wir es heute ruhig angehen können.
    An der Kreuzung einer Schotterstraße machten wir Mittagspause und legten unsere nassen Sachen zum trocknen aus. Der sogenannte Yard Sale, also Flohmarkt, ist immer öfter nötig, da sich durch die kalten Temperaturen viel Kondenswasser im Zelt bildet und der Schlafsack klamm wird.
    Auch ich war froh in der Sonne zu liegen und mich wärmen zu lassen. Außerdem gab es ein bisschen internetempfang, was uns auch immer freut.
    Nach der Pause ging es über eine Dirtroad wieder auf den Trail. Nachdem es wenige Meilen bergauf ging, ging es nur noch bergab bis zu unserem Campingplatz am Tacoma Pass. Auf dem Weg füllten wir noch Wasser auf. Die Quelle lag nicht direkt am Weg, weshalb ich umso glücklicher war als Sundance anbot, meine Wasserblase mitzunehmen und aufzufüllen. Wir wechseln uns damit immer mal ab.
    Seitdem wir insgesamt sechs Zelte auf den Campingplätzen unterbringen müssen, ist es eine ganz schöne Herausforderung. Keiner will jemand anderem einen guten Platz wegnehmen und so dauert es meistens bis wir uns sortiert haben.
    Als alle Zelte standen setzten wir uns zum Abendessen in die Sonne mitten auf die Schotterstraße, an der wir uns befanden. Es war schön, dass wir wieder alle zusammen essen konnten.
    Dann gab es noch eine Diskussion, wann es morgen losgehen soll. Obwohl wir nicht viel vor uns haben, einigen wir uns auf einen Start um 6.30 Uhr.

    🥾 17.0 mi
    ↗️ 850 Hm
    ↘️ 1.190 Hm
    🏕️ 1.054 m üNN
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