• Eine andere Welt...

    10 September 2018, Jepun ⋅ 🌧 17 °C

    ... ob in Österreich, den deutschen Alpen odr iir Schwyzr Bärga: Ab 2000 Meter über dem Meeresspiegel und drüber, wo die Baumgrenze den nackten Fels blank legt, beginnt für mich immer eine Art surreale Welt zwischen Himmel und Erde. Gestern Nacht zum ersten Mal auch die 3000 Meter-Grenze geknackt. Von der Subaru Line 5th station von insgesamt 10 ging es in 11 Stunden mit 5 Stunden Pause 1476 Meter bergauf. Als temporären Horizont immer die gleichmäßig mit 50% ansteigenden Hänge des Fujisan. Mit sehr viel positiver Energie habe ich es um 03.00 Uhr morgens auf den Gipfel geschafft. Jippiiieh! Mein kleines Herz hat den niedrigen Blutdruck alt aussehen lassen und ließ mich nicht im Stich. Die 2,5 Stunden oben auf 3776 Metern bei Minusgraden, Sturm und Regen auf den Sonnenaufgang zu warten, das haben dann allerdings Kreislauf und Wetter nicht zugelassen. Um 04.30 Uhr gings mit Rettungsdecke wieder bergab, nachdem die mit einer Art rotem Laserschwert ausgestatteten Sicherheitsmänner sämtliche japanische Befehle gerufen und uns zu bedeuten gegeben haben: Hier oben wird es jetzt gefährlicher als unten! Alleine war ich dabei ganz sicher nicht: Anstehen (!) hieß es bei Aufstieg und Abstieg! Es ist aber auch gerade das Ende der Fuji-Saison und alle wollen eben nochmal "gschwind" rauf...
    Ein Abenteuer, dessen Bilder mir lange nicht aus dem Kopf gehen werden. Aber an welche körperlichen Grenzen ich gehen kann, wenn ich mental weiß: Ich schaff' das!, das hat mich selbst wieder beeindruckt und war eine weitere neue Erfahrung auf dem Weg zu mir selbst. Jetzt tut mir vom Klettern und den Kältekrämpfen alles weh, bin aber energetisch sehr ausgeglichen in mein gemütliches Hostel in Kawaguchiko zurückgekehrt und es ist wirklich alles gut gegangen, macht euch jetzt bloß keine Sorgen! 😄 Ich werde heute vor allem eines tun: Schlaf nachholen!
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