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  • Day 15

    Hier ist's wunderschön!Das reicht doch!

    December 1, 2018 in New Zealand ⋅ ⛅ 13 °C

    Heute begann der Tag, zumindest für Evi mit großer Enttäuschung. Denn Mama hat sie nicht wie versprochen für den Sternenhimmel 🌌 am Lake Tekapo geweckt. Das ist so nicht ganz richtig, denn ich habe sie gegen 0 Uhr einfach nicht wach bekommen. Wir waren einfach zu lange wach bis 22 Uhr und Evi hatte mich nur ganz verdattert angesehen, sich kurz umgeschaut und sofort weitergeschlafen. Ich hatte unterdessen tatsächlich den tollen Sternenhimmel gesehen, und binnen 5 Minuten tatsächlich eine wunderschöne und große Sternenschnuppe mit Schweif gesehen. So gerne ich auch weiterschauen wollte, aber auch ich war einfach hundemüde, leider.

    Jedenfalls musste ich erstmal Evi ihre Enttäuschung wettmachen, und das ging ganz gut mit Frühstück - die Neuentdeckung an neuseeländischem Essen was schmeckt😄: griechischer Joghurt mit "goldenem Sirup" und Apfel dazu - und das natürlich auf unseren Lieblingssitz-Fleez-Plätzchen am Kristallsee. 🤩 Ich gönnte mir zur Feier des wahnsinnig tollen Ausblickes heute Mal zwei Kaffee's☕x2 Evelin suchte Mal wieder tolle Sachen zusammen, diesmal war es ein Kiepchen, welches mit Blumenblüten und Gräsern dekoriert wurde von uns.

    Danach gingen wir noch eine kleine Runde, um den Spielplatz hier ausfindig zu machen vom Family-Camp-Holidaypark - und da war er auch schon in 200 Meter Entfernung, inklusive dem Highlight "Trampolin" mit einer vier Meter breiten Sprungfläche. Damit waren wir dann für die nächsten 20 Minuten beschäftigt. Bis 10 Uhr mussten wir den Park verlassen. Wir fuhren danach zu einem Supermarkt in unmittelbarer Nähe, denn wir brauchten frisches Gemüse zum Schnurbsen. Und eine bessere Ausstattung für eine Tomatensoße - mein gestriger Versuch Nudeln mit Ketchup zu servieren, endet sehr trocken und hatte auch nicht wirklich was mit Tomatensoße zu tun, die Evi sich eigentlich wünschte. Nach unserem Einkaufstripp sind wir erneut auf einen dem Supermarkt gegenüber liegenden Spielplatz gegangen, und haben uns dort ungünstiger Weise auch gedreht, zu lange, bis Evi schlecht war. Die Weiterfahrt war damit nun festgelegt, um den Magen ruhen zu lassen. Sehr weit sollte es nicht gehen, denn der nächste angestrebte See "Lake Pukaki" ist gerade mal 30 Minuten entfernt. Und diese Zeit ging auch ganz schnell rum, bei diesen bergig- schönen Aussichten, allen voran wieder mit diesen tollen Blumen geschmückt in viererlei Farbharmonie weiß, rosa, lila, orange. Auf dem hinweg passierten wir zwei mal den kristallblauen Gebirgskanal, und mussten einfach nochmal anhalten zum Staunen. Denn er strahlt wirklich in ganz hell türkis und macht den Blick mit den zig Bergen im Hintergrund, welche sich wirklich 360° um uns rundherüm staffeln und türmen, teilweise samt schneebedeckter Spitzen, in denen auch wieder vereinzelt die Wolken hängen. Und nach den besagten 30 Minuten auf hügelliger, aber ordentlich geteerter Fahrbahn, fahren eine letzte Kurve und sehen ihn schon, wie er sich ganz weit vor uns ausdehnt: der "Lake Pukaki". Er scheint sooo groß zu sein, wirkt fast wie ein Meer, und dahinter überall die Berge, inklusive Sonnenschein. Wir stoppen an einem Informationscenter mit toller Aussicht, und großen Steinen zum Klettern für Evi. So ganz recht war mir das eigentlich nicht, Evelins little - mountains - trekking - tour. Vor allem mit den absolut fälschen Latschen dazu😄 - ihre Cloggs 🤦😅 Aber sie hat's eben drauf, auch unter diesen erschwerten Bedingungen.

    Ich wurschtel unterdessen vor allem im Handy Rum. Da meine Travel-App "Campermates" irgendwie rumspinnt, ist die Suche nach einem günstigen guten Campingplatz nicht so easy wie gedacht. Und mit den Google-Maps-Offline-Karten komme ich bei der Campingplatzsuche auch nicht so recht voran. Aber nach vielem rumgetippe im Handy und rumgeblättere in Prospekten, stand der Campingplatz fest. Er war wohl kostenlos und in unmittelbarer Nähe. Wir fuhren also weiter, bis wir die geteerte Straße verlassen sollten, um die letzten 2 Kilometer, entlang am kristallblauen Gebirgskanal, auf einer Schotterpiste nur 2 Meter daneben, zum Übernachtungsgelände einzukehren.

    Der Platz ist diesmal an einem kleinem See "Lake Poaka", und es ist nichts weiter vor Ort außer zwei sporadische Toilettenhäuschen - reicht. Es war allerdings erst nachmittags um 15 Uhr. Was wollen wir hier die ganze Zeit machen? Hier ist nichts - außer Natur. Ich war mir noch nicht ganz so schlüssig zu bleiben wie Evelin. Die pirschte schon in den ersten Baumgeflechten direkt am See rum. "Wollen wir wirklich hier bleiben? Wir finden bestimmt noch was tolleres in der Gegend", sagte ich. Aber Evi, die kein Bock aufs weiterfahren hatte, erstrecht nicht mit Mama's Unschlüssigkeit, brachte es mit ihrer genervten Antwort auf den Punkt: "Hier ist's wunderschön! Das reicht doch!"

    Und auch wenn ich noch etwas Zeit zum ankommen und entspannen gebraucht habe, sind wir geblieben und haben die Zeit in der puren Natur genossen: Malen auf der Sitzgelegenheit am Seesteg, mehrere Naturhäuser bebauen, große Stämme übern Waser beklettern, die Entenfamilien beobachten, und Fische suchen im glasklarem Wasser, und nochmal am kristallblauen Gebirgskanal sitzen, gucken, Aussicht auf die Berge genießen, Steine ins Wasser werfen..

    Ich glaube man muss sich auch erst dran gewöhnen, wie frei man hier wirklich ist, so ungetrieben, so ohne Aufgaben und Vorgaben vor allem im Alltagsleben in Deutschland.

    Zum Abendbrot wünschte sich Evi diesmal Reis 🍚, mit Mais 🌽 und das kochte ich uns auch, in ihrem zweiten Naturhaus auf einem Steinbrocken am See, wo wir auch dinnerten. Der "Campingplatz" - wenn man ihn überhaupt so nennen kann, füllte sich immer mehr mit Menschen je später der Abend wurde. Nachdem Evi dann das dritte Naturhaus bezogen hatte, drängte aufs schlafen legen - die letzte Nacht war schließlich recht kurz und Evi hatte heute nicht wirklich geschlafen. Nach drei Runden UNO und etwas Kopfgekraule war dann auch Ruhe und ich schaute noch ein wenig auf unsere Neuseeland - Reiseplanung. Nach etwas hin- und her überlegen steht für mich nun fest: ich hol' mir eine Travel-Simkarte von Spark - das ist hier ein Anbieter vergleichbar mit der deutschen Telekom. So ganz ohne Internet unterwegs und immer auf die raren öffentlichen WiFi-Plätze angewiesen zu sein, ist doch irgendwie bescheiden.
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