• Kultur und Kaffee

    4 de outubro, Vietnã ⋅ ☁️ 32 °C

    Der vorletzte Tag in Hà Nội war eine richtig gute Mischung aus Kultur, Koffein und Begegnungen.

    Am Vormittag ging’s ins Französische Viertel – mit seinen breiten Alleen, eleganten Kolonialbauten und dem spürbaren europäischen Flair. Hier zeigt sich noch heute, dass Vietnam einst Teil von Französisch-Indochina war – einer Kolonie, die von 1887 bis 1954 existierte und neben Vietnam auch Laos und Kambodscha umfasste. 🏛️

    Im modernen Trang Tiền Einkaufszentrum habe ich mir eine neue kurze Hose gekauft – leider habe ich trotz meines wieder einmal zu vollgestopften Backpacks zu wenig städtetaugliche Kleidung dabei. Von dort aus ging es weiter zum Opernhaus und anschließend auf eine Parkbank, wo ich ein wenig verweilte.

    Danach folgte eine Pause im Café mit einem klassischen Egg Coffee. ☕
    Fun Fact: Das Rezept stammt aus den 1940er-Jahren, als Milch knapp war. Stattdessen wurde Eigelb aufgeschlagen und mit Kondensmilch cremig gerührt – geboren war der Cà phê trứng, Hanois süßester Kaffeetraum. 😋

    Ich war einige Stunden zu Fuß unterwegs, aber selbst ohne Regen war es unangenehm schwül. Nach zwei, drei Stunden brauchte ich eine Pause, um irgendwo kurz ins Kühle zu flüchten. 🥵
    Gegen Mittag war ich also wieder im Hotel – Zeit für eine Dusche. 😅

    Am Nachmittag besuchte ich das Ho Chi Minh Mausoleum und den Präsidentenpalast. Ho Chi Minh – eigentlich Nguyễn Sinh Cung – ist bis heute Vietnams Nationalheld. Er führte das Land in die Unabhängigkeit, gründete die Kommunistische Partei und rief 1945 die Demokratische Republik Vietnam 🇻🇳 aus.
    Für viele Vietnamesen ist er der „Vater der Nation“ – vergleichbar etwa mit Gandhi in Indien oder Mandela in Südafrika.

    Zwischendurch gönnte ich mir ein paar Craft Beers und lernte in einer Bar zwei Kanadier aus Montréal kennen. Wie so oft auf Reisen entstehen die besten Gespräche ganz spontan. 🍻

    Der Abend endete im Thăng Long Wasserpuppentheater am Hoàn-Kiếm-See. Das Wasserpuppenspiel (Múa rối nước) stammt aus dem 11. Jahrhundert und wurde ursprünglich von Bauern während der Monsunzeit in überfluteten Reisfeldern aufgeführt. Die Puppen werden heute noch über Gestänge von Puppenspielern gesteuert, die bis zur Hüfte im Wasser stehen – unsichtbar hinter einer Bambuswand.

    Dazu gibt’s traditionelle Musik, Trommeln und Gesang.
    Ein Stück lebendige Volkskunst – und der perfekte Abschluss für diesen Tag. 🎭
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