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  • Day 157

    Der kaum entdeckte Norden von Peru

    May 5, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 28 °C

    Die letzten Wochen sind wir ganz schön viel rumgekommen.
    Peru ist einfach ein riesen Land und zugleich unheimlich Artenreich an Naturvorkommnissen. Von Bergen, Dschungel, Stränden, heißen und kalten Klimazonen, einiger magischen Pflanzenwelt, viel Wasser in Form von glasklaren Wasserfällen, rauschenden Urwaldflüssen, exotischem Obst, netten Menschen und köstlichen Gerichten, ist alles was dabei.

    Nach dem Trockenwald in Chiclayo ging es dann nach Chachapoyas.
    Es ist eine eine kleine Stadt auf ca. 3000 Meter im Norden von Peru. Es wird auch die Stadt über den Wolken oder das Machu Picchu des Nordens genannt. Jedenfalls ist es klein und schnucklig wie die meisten Dörfer hier. Mototaxis sind hier verboten, was die Stadt etwas ruhiger macht.
    Von dort aus haben wir einige Tagesausflüge machen können.

    Eins unserer Ziele war Kuelap.
    Die Stadt ist bekannt für das Bauwerk von Kuelap, welches Machu Picchu sehr ähnelt. Es ist eine riesen Ruine und eine Mischung aus Stadt und Tempelanlage, die mehrere tausend Menschen auf einem hohen Bergrücken beherbergte.
    Auf 3.000 Höhenmeter befindet sich Kuelap und es ist wahrscheinlich mindestens genauso beeindruckend wie Machu Picchu. Die Anlage liegt höher, ist größer und älter als die berühmte Inka-Stätte. Von Chachapoyas macht man am besten einen Tagesausflug nach Kuelap, denn die Anlage liegt sehr isoliert auf einem Bergrücken, der sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln nicht erreichen lässt.
    Man hat die Option stundenlang hoch zu wandern oder die modernste und erste Seilbahn in Peru zu nutzen.
    Wir haben uns entschieden das Projekt der Seilbahn zu unterstützen und sind grade so mit dem letzten Cent dafür ausgekommen. Das Dorf hat nämlich keine Bank und die Preise waren überraschend hoch, fast mehr als wir dabei hatten, um auf den Berg zu kommen.

    Es war jedenfalls sehr beeindruckend und war ein schöner Tagesauflug. Wir sind gespannt, wenn wir den Vergleich zu Machu Picchu machen können.

    Ebenfalls konnten wir auch das zweite Highlight der Region besuchen. Der Gocta Wasserfall. Mit knapp einem Kilometer Höhe, gilt er als einer der höchsten Wasserfälle der Welt.
    Von dem Dorf Cochabamba kann man entweder auf Pferden oder zu Fuß die 3 stündigen Wanderung auf sich nehmen, um die Wassermengen den Berg hinabstürtzen zu sehen. Es war ziemlich heiß, was die Wanderung nicht grade zu einem Spaziergang gemacht hat, zudem musste man knapp 1000 Höhenmeter gehen. Aber es war die Anstrengung wert. Der Wasserfall ist zwar das Highlight, aber allein der Weg dort hin war bereits ein Naturspektakel. Es ging mitten durch den Dschungel über Stock und Stein mit einem gleichzeitigem Blick auf einen Canyon.
    Auf den letzten Metern merkt man dass die Luft immer feuchter wird, von den Bäumen hängen Moose und Algen herunter. Der Weg wird immer schlammiger... Hier wird der Urwald zum Regenwald.

    Ach ja Canyon, den Sonche Canyon bei Chachapoyas haben wir natürlich ebenfalls besucht. Es war ein überwältigender Ausblick den wir mit einem Spaziergang auf der Gebiergskette verbunden haben.
    Der Canyon liegt direkt an einem Töpferdorf, wo man, wenn man Glück hat auch einen Kurs machen kann oder einfach nur den Frauen bei der Arbeit zu schauen darf. Wir hatten weniger Glück an diesem Tag und haben dafür ein anderes Töpferdorf später nochmal aufgesucht.
    In Chazuta durften wir dann auch mal zeigen wie fingerfertig wir sind. Es waren keine Kunstwerke wie in der sixtinischen Kapelle, aber für eine Schüssel hat es gereicht. ^^
    Die Männer und Frauen die den ganzen Tag den Lehm kneten verstehen wirklich was von ihrem Handwerk. Immer wieder beeindruckend welche Fähigkeiten manche Menschen so haben.
    In chazuta gab es außerdem die Möglichkeit noch eine Schokoladenfabrik zu besuchen, die von einer Frauenvereinigung betrieben wird. Besondere Spezialität dort ist die Macambopraline.
    Natürlich haben uns dort mit Vorrat eingedeckt. :)

    Als wir alle Locations und Restaurants getestet haben ging es weiter nach Tarapoto.
    Tarapoto ist ebenfalls sehr tropisch, jedoch wieder viel mehr mit Mototaxis und Geschäften bestückt. Hier pulsiert die Stadt mehr als in Chachapoyas.
    In Tarapoto wollten wir gerne an einem Temezcal Bad, eine Dampfend Zeremonie teilnehmen. Doch die Veranstalter hatten Urlaub. Wäre sicherlich spannend gewesen.
    Doch durch den Tipp von Isi sind wir an Alberto geraten.
    Eine sehr interessante Persönlichkeit die viel Wärme und Ruhe ausstrahlt. Er ist ausgebildeter Reki und Klangschalentherapeut.
    Wir wussten nicht wirklich was uns erwartet, doch wir haben es ausprobiert.
    Ich denke hier kann man nicht viel schreiben, dass müsste jeder selbst ausprobieren.
    Eine Behandlung bei ihm tat auf jeden Fall gut und wir würden ihn jeder Zeit weiterempfehlen. So lernt man wieder mal was Neues.

    Die weiteren Wasserfälle und Regenwälder von Tarapoto haben wir ausgelassen.
    Ansonsten war Tarapoto für uns etwas Erholung. Wir haben uns ein paar Tage nicht gestresst unbedingt weiterzukommen.
    Denn auf uns wartete Huanchaco bei Trujillo. Wieder eine länger Busfahrt über Nacht. Doch diesmal wieder mit Linea. Einer unserer favorisierten Busunternehmen hier. Da verkraftet man die Langstrecken einfach besser. Die Strecken sind hier so lang, dass man in Teilstrecken schon quasi ganz Deutschland durchfahren hätte.
    In Huanchaco haben wir uns in einem Surferhostel einquartiert und uns Surferstunden genommen. Unser Anbieter wird von GoPro gesponsert, was den Vorteil hatte, dass wir kleine Kameras auf den Brettern vorne hatten. Sind ein paar ganz coole Videos geworden. ;)
    Ich denke durch die ganzen Sportarten die wir bereits gemacht haben, fiel es uns recht leicht. So gut wie jede Welle ist gelungen und der Spaß ließ nicht auf sich warten.

    Simone möchte das nun weiter praktizieren, ich präferiere jedoch das kite Surfen.
    Da hat man mehr Speed, mehr Möglichkeiten und muss nicht nach jeder Welle Todesanstrengungen vollbringen, um wieder aufs Meer rauszuschwimmen.
    Nach 3 Metern rausschwimmen, wird man meist wieder 5 Meter zurückgeschleudert von der nächsten Welle.
    Dann doch lieber der Kite^^
    Neben den Surfstunden in Hunchaco, gab es auch mega köstliche Konditorein und Eisdielen, die wir natürlich alle testen mussten. Es war schon nicht leicht weiterzuziehen. Hahaha

    Trujillo selbst hat uns nicht besonders zugesagt, dafür gab es zwischen Huanchaco und Trujillo eine Ruinenstadt , Chan Chan, die komplett aus Lehm betseht. Da denk ich an buena vista social club.
    Es ist jedenfalls die größte adobe Anlage der Welt.
    Sie ist noch ganz gut erhalten. Schwer vorstellbar wie die Menschen hier gelebt haben, aber über fast 30 km2 zieht sich das Gebiet. Also es war keine kleine Stadt für damals, komplett aus Lehm wohl gemerkt. Wir müssen gestehen wir haben die Broschüre dazu nicht gekauft und können nur wenig fundiertes Wissen wiedergeben.

    In Summe machen wir viele wunderschöne Ausflüge und lernen einen Haufen Leute kennen, doch auch die Details sind wichtig.
    Etwas das man nicht aus einer Reportage oder einem Bild ablesen kann.
    Mitzuerleben wie die Leute ihre Stände hier täglich mühevoll aufbauen und abbauen, das Hühner mit in die Busse genommen werden, die kleinen Inka Symbole hier überall aushängen, der ständig Falschgeldtest bei jeder Bezahlung, wie die Pferdekutschen an den Reisfeldern fahren während man den Sonnenaufgang sieht, die permanente Salsa oder Panflöten Musik die überall raustönt, die Gastfreundschaft die wir erleben, das ständige rumhupen der Taxis, selbst wenn niemand da ist, dass Erwachsene Männer in Kofferräume gepackt werden, wenn die Autos zu voll sind, die ganzen kleinen Imbisse, dass man öfter die Vorspeise zum Nachtisch bekommt,, das Beten vom Rosenkranz, wenn die Leute nach Glück und Frieden suchen, die Fähigkeit der Menschen spontan Situationen anzunehmen bei denen die meisten durchdrehen würden, das Klimpern mit der Münze, wenn man zahlen möchte, die ständige Verwechslung, dass Huhn auch Fleisch ist, die Collectivofahrten mit den Einheimischen und das erst Handeln dann Denken Prinzip hier.

    Es sind so viele Kleinigkeiten die das Land erst zu dem machen was es ist.
    Wir mögen die ganzen neuen Eindrücke, auch wenn wir nicht mit allen d'acord sind, macht es das zu dem was es ist. Ein vielfältiges und interessantes Land.

    Von Trujillo ging es dann weiter, wieder in den Süden, nach Huarez.
    Dafür machen wir aber einen Neuen Eintrag auf.

    Übrigens sind die Bilder von unserer Uyuni Tour aus Bolivien nun fertig. Wer möchte kann mal reinschauen, hier der Link.
    Lohnt sich. ;)

    https://mountaingroovephotography.smugmug.com/A…

    Liebe Grüße und genießt den Sommer!
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