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  • Day 157

    Paramounts

    May 5, 2018 in Peru ⋅ ⛅ 22 °C

    Morgens um 5 Uhr in Huaraz angekommen hat uns erstmal der Schlag getroffen. Anfang Mai ist das Ende der Regenzeit. Tagsüber hat man hier zur Zeit azurblauen Himmel und 30 Grad doch nachts fröstelt es noch richtig. Also sind wir aus dem tropischen Huanchaco in einer Tiefkühltruhe gelandet, dachten wir.
    Also genau richtig für einen Ausflug in die Bergen 🙈

    Gelandet sind wir im kame house. Betrieben von einem jungen Peruaner, der nach zwei Jahren Reisen sich dachte ein Hostel in den Bergen soll seine Zukunft werden.
    Er hat einige Helfer, einen verrückten Hund und eine Baby Katze die sich ständig auf Trapp halten und mit denen wir eine gute und lustige Gemeinschaft geworden sind.
    Es ist nichts luxuriöses, aber man fühlt sich recht familiär hier.
    Und Huaraz bietet einen beeindruckend Ausblick in das Königreich der Anden. Und von unserem Dach aus, hat man den besten Ausblick aus der Stadt.
    Es ist eine Metropole für Hiker und Sportbegeisterte und wir haben irgendwie nun auch unseren Weg hierher gefunden. ^^

    Jedenfalls haben wir uns vor Ort erstmal über Ausflüge und Agenturen erkundigt.
    Hier in Huaraz gibt es soviel Optionen. Rock Climbing, Rafting, zippling, zahlreiche Bergtouren und vieles mehr.
    Unsere Entscheidung fiel recht schnell. Wir wollten den 4 tägigen Santa Cruz Trek mit den türkisblauen Seen auf uns nehmen.
    Kurze Fakten:
    - 31 Meilen lang
    - Höchster Punkt 4760 Meter
    - Schwierigkeitsgrad moderat bis schwierig
    Uuuund dieser Trek gehört zu den 3 schönsten gerankten Trekking-Touren der Welt. Jeder der mal einen Film von den Paramount Studios kennt, der kennt vermutlich auch die Bergkette mit den Sternen die am Anfang von jedem Film gezeigt wird. Jedenfalls gibt es genau diese Berge exakt hier. Die Cordiliera Bianca ist ein muss für jeden Bergliebhaber!

    Unsere Agentur für die wir uns entschieden haben, hat uns, da die Hauptsaision erst in 2 Wochen beginnt, ein gutes Angebot gemacht. Somit haben wir einen Rabatt und eine zusätzliche Aktivität für einen passablen Pauschakpreis bekommen. Obwohl unser Anbieter ein seriöser ist, gab's am ersten Tag gleich ein Problem.
    Wir warteten früh morgens ca. 1 Stunde darauf, dass man uns abholte, doch wir wurden vergessen.
    Fängt ja gut an dachten wir uns.
    Nach einem Anruf in der Agentur wurde uns ein Taxi bestellt, welches uns abholte und zu dem Bus fuhr, der morgens bereits bei uns vorbei fuhr und uns nicht mitnahm.
    Am Ausgangspunkt der Tour angekommen, an dem die Esel schon für unser Gepäck unfreiwillig warteten, sagte man uns wir sollten die Agentur wechseln, die Agentur bei der wir gebucht haben, die sei voll. Wir waren schon drauf und dran zurückzugehen und uns einen neuen Anbieter zu suchen, da wir nur Inkompetenz vorfanden und es uns echt ärgerte, doch es drehte sich alles noch mal und wir konnten mit unserer ursprünglich gebuchten Tour mitgehen.
    Nach diesem Vorfall war der Rest der Tour für uns jedoch einwandfrei.

    Wie schon erwähnt haben gnädiger Weise Esel für uns die Küche, das Essen, die Zelte, weiteres Equipment und Klamotten getragen.
    Man kann die Tour auch autark durchführen, ist zwar günstiger, aber wesentlich anstrengender.
    Die armen Esel taten uns schon richtig Leid. Ist echt eine Qual für die Viehcher, doch Luca war froh drum.
    Da oben wird die Luft dünn und die Berge ganzschön steil. Doch es war unglaublich wie schnell die Esel den Weg durchgepeitscht wurden. Manchmal hat man 10 km vor und hinter sich nichts gesehen und plötzlich laufen die Esel an einem vorbei und wenige Minuten später sind sie schon außer Sichtweite.
    Wir hatten einen Guide, einen Koch und zwei Eseltreiber dabei und waren mit der restlichen Gruppe insgesamt 17 Leute.
    Am Tag sind wir ca. 6-8 Stunden durch unfassbar schöne Natur gewandert. Alles war in kräftigen Farben am Blühen, die Sterne waren so klar, dass man die Milchstraße mit einem Pinselstrich verwechseln konnte und die Seen waren blendend blau. Immer wieder blieben wir entweder vor Anstrengung oder vor Sprachlosigkeit stehen und schauten einfach nur um uns herum.
    Doch so schön die Tage auch waren, die Nächte waren eine Herausforderung für uns.
    Wir brauchten jeweils zwei Schlafsäcke um nicht zu erfrieren. Und selbst da war es noch etwas frisch. Doch wir hatten ein gutes Zelt mit dem wir es ausgehalten haben.
    Das wir das freiwillig gemacht haben, dachte Luca sich in dem Moment... wie konnte ich nur. Doch irgendwie hat es sich doch gelohnt. Und sowas sieht man nicht jeden Tag.

    Um halb 6 war die kalte Nacht dann auch wieder vorbei. Alle packen zusammen, die Zelten werden für den Weitertransport vorbereitet, die Esel werden beladen, jeder bekommt ein Lunchpacket in die Hand gedrückt, die mobile Toilette wird abgebaut, im Fluss werden sich noch schnell die Zähne geputzt und weiter gehts bis auf 4760 Meter.
    Am zweiten Tag hat man den steilsten und höchsten Abschnitt zu absolvieren bevor es ewig weit wieder bergab geht. Es ist deshalb auch der anstrengste Teil der Tour. Aber auch dieser lohnt sich. Auch der Rest der Tour war einfach nur atemberaubend. Manche unserer Mit-Trekker haben sich richtig viel Zeit genommen, da sie so überwältigt waren.
    Wir haben schnell nachvollziehen können, warum der Santa Cruz Trek so beliebt ist.
    Am letzten Tag haben wir uns früh morgens zu den baños termales gemacht. Es ist eine natürliche Heißwasserquelle in der man der Klasse den Sonnenaufgang hinter den Bergen sehen kann.
    Für jeden der diesen Trek macht, der Hinweis in cachapampa die Thermalquellen nicht vergessen ;)

    Der Anbieter bei dem wir waren, gab uns noch eine zusätzliche Aktivität in sein Angebot. Da uns Santa Cruz so gefallen hat und wir noch Zeit hatten, haben wir uns für einen Tag Mountainbike downhill fahren entschieden.
    Natürlich mit guide und entsprechender Ausrüstung.
    Wir sind mit den Bikes auf 4500 M (über den Wolken) hochgefahren worden und sind von da aus über Stock und Stein gefahren. Die Route war sowohl asphaltiert als auch quer durch die Pampa, wo eigentlich kein Weg ist. Unterwegs sind wir vielen Farmern und einheimischen über den Weg gefahren, sogar einen toten Esel haben wir gefunden, der wahrscheinlich beim Gebären starb. Kein schöner Anblick.
    Aber der Rest der Tour hatte einen wirklich schönen Ausblick über cordillera negra geboten.
    Doch das ganze Offroad fahren hat uns aussehen lassen als hätten wir beim Schlammcatchen mitgemacht, aber das war's wert!

    Zurück im Hostel in dem wir wohnten, ist schon seit längerem eine Künstlerin einquartiert, die hauptsächlich Wandmalereien betreibt. Aber auch im Zeichnen und Tätowieren ist sie sehr begabt.
    Und da sie sehr faire Preise hat, entschied sich Simone für ein neues Beinkleid, in Form einer Gebiergskette um das Fußgelenk. Aber dezent. So sind nun die Alpen und die Anden manifestiert.

    Also Huaraz hat in Summe einen guten Eindruck bei uns hinterlassen.
    Es bietet sehr viele Möglichkeiten hier tolle Ausflüge zu machen und es ist der perfekte Ort für alle leidenschaftlichen Hiker.
    Was uns auch sehr gefreut hat, dass wir isi aus cajamarca wieder getroffen haben. Und das mehr zufällig als geplant.

    Das einzige bedauerliche war der Verlust von Simone Handy. Es wurde vermutlich geklaut. Was auch den Verlust einiger Bilder mit sich zieht :/
    Jeder der die neue Nummer noch nicht hat, kann sich gerne bei uns melden.

    Hasta luegos amigos und bis bald ;)
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