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  • Day 29

    Bye Canada, Flug, Rückblick & Wunsch

    August 26, 2018 in Germany ⋅ ⛅ 15 °C

    Heute war es dann soweit, vier Wochen Urlaub in Kanada sind vorbei und jetzt hieß es frühstücken, duschen, letzte Dinge einpacken, bis 14 Uhr den Camper abgeben und danach am Flughafen einchecken. Abflug 18.30 Uhr. Ein guter Plan, mit gestelltem Wecker kein Problem, oder? ...

    Während ich das Frühstück verbreitete stellten wir fest, dass uns der Strom ausgegangen war. Bereits nachts war es ungewöhnlich kalt, die Heizung schien nicht richtig zu funktionieren. Nun war die LED-Beleuchtung im Aufbau nur noch ganz schwach. Bei Abholung unseres Campers war uns gezeigt worden, wie man das Fahrzeug bei verschlossenen Türen mit der Fernbedienung anlassen kann... das funktionierte nicht. Das ist der Moment, wo man sich langsam Gedanken macht und plötzlich Generatoren gar nicht mehr so unnötig findet. Wir zogen uns was über und gingen nach vorne und das Auto sprang an. Glück gehabt! Leider störten wir dann unsere Nachbarn ab 9 Uhr mit laufendem Motor, was vermutlich wieder einmal nur ich schlimm fand, andere lassen ja auch ihre Generatoren laufen und genießen die Natur bei dem Gebrumme... Es war uns zuvor noch nie passiert, dass wir keinen Strom mehr hatten. Nun standen wir einmal zwei Tage am selben Platz und wir waren trotz Solaranlage ohne Strom. Aber der Campingplatz ist ja auch wie viele zuvor bewaldet. Nun ja, wir konnten uns noch helfen.

    Weiter verlief dann zunächst alles nach Plan. Wir packten den Rest und fuhren los unser Auto waschen. Anschließend ging es noch in die Touristeninformation und damit ins Internet. Dann war es Zeit, unseren Wagen zurück zu bringen. Wir gaben ihn bei Canadream ab, wo wir wieder eine sehr freundliche und reibungslose Übergabe hatten.

    Von dort aus wurden wir dann mit unserem Gepäck zum gegenüberliegenden Flughafen gebracht. Dort checkten wir ein und erfuhren, dass unser Flieger voraussichtlich 1,5 bis 2 Stunden Verspätung haben würde, wir also 5 Stunden auf dem Flughafen warten würden. Immerhin gab es such hier einen öffentlichen Internetzugang, sodass man sich die Zeit besser um die Ohren schlagen konnte. Nach dem Security Check startete auch bald das Boarding und jetzt sitzen wir im Flieger zwischen lauter schlafenden Leuten. Condor hat uns bereits unser Abendessen serviert. Es gab getrüffelte Hühnchenbrust mit Kartoffelsalat mit Dijon Senf und roten Zwiebelkonfit als Vorspeise, zum Hauptgang Rinderstreifen in Senfsoße mit gedünsteten Karotten und Kartoffelpüree mit Röstzwiebeln und zum Nachtisch Käse, ein Laugenbrötchen und ein Stück Schokokuchen. Nur ich kann trotz größerer Beinfreiheit im Condor Premium Bereich einfach nicht schlafen.

    Und so nutze ich die Gelegenheit, noch einmal auf die vergangenen vier Wochen zurück zu blicken. Wir hatten einen wirklich schönen Urlaub, der in Whitehorse mit hochsommerlichen Temperaturen von knapp 30° Celsius begann. Das Wetter war eine von vier Wochen eher wechselhaft bis regnerisch und kühl mit 12° Celsius. In der letzte Woche war es durchwachsen aber wärmer und am heutigen letzten Tag zeigte sich Whitehorse wieder bei schönstem Wetter.

    Wir haben eine sehr schöne Landschaft am Rande der Highways unserer immerhin 4.888 km langen Route gesehen und hatten tolle Begegnungen mit Wildtieren, mal mehr mal weniger gut fotografisch abgebildet. Gesehen haben wir u.a. Füchse, Weißkopfseeadler, Elche, Rentiere, Schwarzbären, Braunbären (ganz weit erntfernt), diverse Vögel, Eichhörnchen...

    Was unseren Urlaub aber wirklich besonders gemacht hat und was wir noch nirgendwo so erlebt haben wie hier, waren die Begegnungen mit den Menschen, die sich ehrlich für uns und unseren Urlaub interessiertenohne dabei irgendwie unangenehm oder aufdringlich zu sein sondern offen und hilfsbereit waren mit einer unfassbaren Freundlichkeit.

    Exemplarisch für all diese Begegnungen war zb

    - unser erstes Frühstück im Hotel Westmark in Whitehorse, wo wir mit der Bedienung am Frühstücksbuffet ins Gespräch kamen.

    - die nette junge Frau aus der Touristeninformation von Dawson trafen wir zwei Tage bevor wir sie dann in Dawson besuchten an einem See. Auch sie war interessiert an unserem Aufenthalt und sehr hilfsbereit, was unsere Fragen anging. Wir freuten uns über das Wiedersehen in Dawson.

    -die witzige Dame aus der Touristeninformation in Tok, die uns locker und lustig unsere Fragen beantwortete und uns hilfreiche Tipps zu schönen Stellplätzen gab. Über ihre flachen Witze (das war ihre eigene Feststellung) lachten wir noch mehrere Tage als wir aus Tok weg fuhren und auch wieder als wir auf Tok zu fuhren.

    - der Bankangestellte in Fairbanks, der uns direkt nach Feierabend am Geldautomaten und anschließend noch eine Weile auf dem Parkplatz stehen sah, der nach seinem Feierand zu uns ans Auto kam um sich zu erkundigen, ob wir mit dem Geldautomaten klargekommen waren, ob wir noch Hilfe bräuchten oder andere Fragen hätten, bevor er mit seinem Cabrio (in Alaska!) nach Hause fuhr.

    - unser Busfahrer Wayne, der uns einen tollen Tag im Denali Nationalpark bescherte, indem er uns Wissenswertes zum Park und ein paar kleine Anekdoten erzählte, plauderte in einer Pause auch so ein wenig mit uns. Er hat echt einen der schönsten Arbeitsplätze auf dieser Welt.

    - der Fischer, der uns auf unserem Weg nach Kenai den Tipp mit dem Stellplatz im Hinterland gab, wo die Lachse flussaufwärts schwimmen. Ein toller Tipp, der in keiner unserer Infobroschüren stand.

    - die Atmosphäre im Laden The fat Mermaid war spitze und das lag nicht zuletzt am dem dort spielenden Livemusiker, der uns toll unterhalten hat, aber auch an den Bedienungen und den anderen Gästen.

    - auch das Team von Canadream war absolut freundlich und hilfsbereit. Die Übernahme unseres Fahrzeugs konnten wir in Deutsch machen mit einer sehr netten Angestellten, die uns auch noch einen Stellplatz für die erste Nacht empfahl und uns eine spätere Zeit zur Angabe ermöglichte, weil wir das Fahrzeug erst nachmittags übernehmen konnten. Auch die Rückgabe und der Transfer zum Hotel klappten reibungslos.

    Insgesamt wurden wir von noch viel mehr Menschen angesprochen, die uns ihre Hilfe anboten oder einfach Interesse hatten. Die eben genannten waren aber die, die uns ganz besonders in Erinnerung geblieben sind.

    Vielen Dank allen, die uns unseren Urlaub ein klein wenig schöner gemacht haben. Und nun kommen wir zum daraus resultierenden Wunsch: ich wünsche mir, dass auch bei uns in Deutschland Besuchern so freundlich, offen und hilfsbereit begegnet wird und sie sich bei uns auch so willkommen fühlen können, wie wir es dank der Menschen in Kanada und Alaska auch getan gaben. Das kostet kein Geld, nur einen kleinen Augenblick Zeit und vielleicht ein kleines Lächeln...
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