Wir sind dann mal weg

December 2019 - April 2024
Wir nehmen euch mit auf unsere Reise. Read more
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  • Day 26

    Jardín

    January 23, 2020 in Colombia ⋅ ⛅ 22 °C

    Jardín heißt übersetzt "Garten" und genau so sieht es hier auch aus 🌴
    Ein kleines grünes Paradies, was wirklich noch ein richtiger Geheimtipp ist.

    Das Erste, was uns hier allerdings auch begrüßte, war uns gar nicht mehr so richtig bekannt :
    Kackwetter!
    Es regnete und war ziemlich kalt...
    Aber getreu nach dem Motto:
    "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung" sind wir am Tag nach der Anreise losgezogen.
    Ziel war der "Cascada del Amor", ein 35m hoher Wasserfall.
    Den hatten wir auch ziemlich schnell erreicht und so blieb noch Zeit für eine weitere Runde, um den Ausblick von weiter oben zu genießen.
    Das Wetter hatte sich zum Glück auch schnell wieder gefangen 👍🏼
    Abends haben wir den Tag im Hostel am Lagerfeuer mit deutschem Stockbrot ausklingen lassen.

    Am nächsten Tag stand das eigentliche Ziel des Aufenthaltes in Jardín an:
    "Cueva del Esplenedor".
    Der Weg führte uns durch Kuhweiden und ziemlich schlammige Abschnitte.
    Der Regen hatte einen bleibenden Eindruck hinterlassen, dementsprechend sahen wir auch aus 😅
    Wir wussten auch nicht ganz genau, ob wir unser Ziel überhaupt finden, denn das Ende des Weges war bei Maps.Me nicht mehr eingezeichnet.
    Einige Wanderer mussten wohl auch wirklich wieder frustriert den Rückweg einschlagen.
    Aber wir alten Bergziegen haben das gesuchte Ziel natürlich erreicht 💪🏽
    Und was man dann sieht ist schon ziemlich einmalig.
    Zuerst eine imposant hohe, kerzengerade in den Himmel reichende, bewachsene und wasserdurchströmte Steinwand.
    Dann eine kleine Höhle, in deren Mitte ein Loch klafft und sich daraus ein Wasserfall ergießt.
    Wassertemperatur: arschkalt °C 🥶
    Wir waren restlos begeistert und der anstrengende Aufstieg war vergessen.
    Nur der Sonnenbrand bleibt uns wohl noch eine Weile erhalten 🙈

    Nach einer kurzen Stärkung kamen wir auf dem offiziellen Wanderweg nach insgesamt 7 Stunden ins Hostel zurück.
    Am Abend gönnten wir uns als Belohnung dann die beste Pizza seit langem 😋
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  • Day 31

    Salento

    January 28, 2020 in Colombia ⋅ ☁️ 20 °C

    Genau so wie Jardín gehört auch Salento zur Kaffeezone Kolumbiens, das feuchte Klima und die milden Temperaturen bieten perfekte Voraussetzungen.
    Um die kleine Stadt sind viele Kaffeeplantagen zu finden, die auch Touren anbieten.
    Dank einer Empfehlung haben wir uns für eine kleinere Plantage entschieden, auf der seit über 20 Jahren ökologisch und ohne Pestizide gearbeitet wird.
    Wir haben alles über die Herkunft des Kaffees (Achtung, Spoiler: Äthiopien) und dessen Anbau in Kolumbien erfahren.
    Seit 1773 sind die Bohnen eine wichtige Einnahmequelle und sichern bis heute viele Einkommen.
    Angebaut wird eigentlich immer "Arabica" und selbst Christoph konnte sich zu einer Tasse überreden lassen und hat es nicht bereut 😅

    Auf der kleinen Farm wurde uns gezeigt, dass sich die Kaffeepflanzen durch Polykulturen ganz ohne Chemikalien gut entwickeln können.
    So stehen in den Plantagen viele Obstbäume und Palmen, deren Früchte und Blätter einen guten Dünger liefern.
    Die Haupternte der Kaffeebohnen findet zweimal jährlich in Handarbeit statt, zwischendurch wird zwar auch mal gepflückt, aber nur in geringem Ausmaß.
    Die Menge ist zwar geringer als auf den konventionellen Farmen, aber dafür spart man hier Kosten für Pestizide.
    Anschließend werden die Bohnen gewaschen ("schlechte" schwimmen oben und werden entsorgt), getrocknet und anschließend geröstet.
    Fertig - nach ca. 20 Tagen.

    Das nächste Highlight hier in Salento findet man im "Valle de Cocora" : Wachspalmen. Diese Art gibt es nur hier und man kann sie ziemlich leicht erkennen.
    Sie sind nämlich einfach riesig 😅
    Früher gab es hier viele Giraffen, deswegen sind die Palmen so in die Höhe geschossen.
    Nein Spaß, keine Ahnung warum 😂
    Der Aufstieg führte uns durch dicht bewachsene Wege und über viele Hängebrücken, die bei uns sicherlich nicht durch den TÜV kommen würden...
    Durch die Höhe sammeln sich hier in den Bergen viele Wolken, aus denen es auch mal getröpfelt hat, aber von starken Regenschauern, die es oft nachts gab, blieben wir zum Glück verschont.
    Oben angekommen war es gar nicht so leicht, die Palmen überhaupt so zu fotografieren, dass nicht die Hälfte fehlt...

    Am letzten Tag vor der Weiterreise haben wir absolut gar nichts gemacht, außer gelesen und dabei die Aussicht genossen - herrlich 🤩
    Dabei hat uns das hauseigene Hostelpferd Gesellschaft geleistet und immer mal wieder versucht, etwas von unserem Essen abzubekommen 😂

    Nach den kühlen und nassen Tagen sind wir nun gerade wieder auf dem Weg ans Meer, diesmal an den Pazifik 🏝️

    Bleibt gesund bei dem kalten Wetter daheim!
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  • Day 37

    Paradies mit Schattenseiten

    February 3, 2020 in Colombia ⋅ ⛅ 29 °C

    Unser Wunsch nach Sonne und Meer hat uns nach Buenaventura verschlagen.
    Genauer gesagt an einen Ort, den man von dort nach 1h Bootsfahrt erreicht.
    Das erste was wir hier am Hafen sahen, hat uns allerdings sofort darüber nachdenken lassen, wieder auf die Fähre zu steigen und zurück zu fahren.
    Denn neben Wasser und Sand gab es eines:
    Müll, und das überall.
    Der Strand, die Wege, die Straßengräben- alles voll davon...
    Doch so schnell lassen wir uns nun auch nicht abschrecken!
    Das Hostel war 3km vom Ankunfthafen entfernt und bestach mit einer netten jungen Gastgeberfamilie inkl. Kinder- und Hundeschar.
    Der Ort an sich, Ladrilleros, wirkte allerdings ziemlich verlebt und nicht gerade einladend.
    Der Grund dafür: derzeit ist Nebensaison.
    Sich den Rest des Jahres herausputzen?
    Warum denn? 🙈
    Dementsprechend sah auch das Straßenbild aus.
    Der Strand war allerdings sehr schön:
    dunkler Sand und durch die Gezeiten gezeichnete Felsen.
    Nur in manchen Buchten fand man die besagten Reste der Zivilisation.

    Der Hostelbesitzer war am nächsten Tag auch gleich unser Surflehrer, denn wir wollten uns endlich mal aufs Surfbrett schwingen 🏄‍♂️🏄‍♀️
    Das klappte nach einigen Anlaufschwierigkeiten auch ganz gut und wir standen die ein oder andere Welle. Diverse Nasen- und Hirndurchspülungen waren inklusive.
    Man kam auch ins Gespräch bzgl. der Abfallsituation:
    Größtes Problem ist der Müll aus Buenaventura, besagter großer Hafenstadt.
    Dieser wird durch die Strömung und die Gezeiten an die hiesigen Strände gespült.
    Problem erkannt, schön und gut.
    Doch Ebbe und Flut gibt es nun einmal kontinuierlich, das heißt jeden Tag eine neue Lieferung Plastik und Blätter der vielen Pflanzen und Palmen der Ufer.
    Man müsste das quasi ständig beseitigen, doch schon die Abfallsituation im Ort selbst ist problematisch.
    Es gibt zwar eine Deponie, doch das ist ja auch keine Endlösung...
    Dieser schöne Lebensraum hier wird jeden Tag ein bisschen mehr zerstört und hoffentlich wächst das Verständnis und der Tatendrang, um dies zu ändern.
    Es gibt bereits Projekte, die sich mit dieser Problematik befassen - ein Anfang ist zumindest gemacht 💪🏽

    Wo wir allerdings gar keinen Abfall gesehen haben, war in den Mangroven.
    Hier fuhren wir zusammen mit dem Hostelbesitzer bei Flut mit einem kleinen Boot zu natürlichen Schwimmbecken und kleinen Wasserfällen.
    Ein einmaliger Ausblick auf die riesigen Bäume mit dem typischen Wurzelgeflecht und eine willkommene Abkühlung 😊

    Aufgrund von mehreren Empfehlungen nächtigen wir dann noch etwas südlicher im "Hostel Pacifico".
    Schön gelegen in einer kleinen Bucht und gemütlicher Atmosphäre mit vielen netten Kolumbianern und Reisenden.
    Von dort machten wir einen Ausflug zu riesigen Wasserfällen inkl. "Schwimbecken" und waren einmal mehr von der Vielfalt und Schönheit Kolumbiens beeindruckt 😍
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  • Day 40

    Cali

    February 6, 2020 in Colombia ⋅ ⛅ 27 °C

    Kurz gesagt :
    Wer nicht unbedingt nach Cali muss, der lässt es 😅
    Die drittgrößte Stadt Kolumbiens ist nämlich gar nicht so pralle und wird nicht von vielen Reisenden angesteuert.
    Man hört auch die ein oder andere Geschichte, die nicht unbedingt sehr einladend ist.
    Ob kleinere Überfälle oder Probleme mit der Polizei, meist endete es mit dem Verlust von nicht unerheblichen Mengen von Bargeld.
    Obwohl man dazu sagen muss, dass im Vorfeld meist Drogen bzw. deren Erwerb im Spiel waren...

    Aber wir hatten hier nur ein Ziel :
    Salsa! 💃🕺
    Cali ist die Hauptstadt dieses Tanzes und war deswegen ein absolutes Muss auf unserer Reise.
    Eine Tanzschule war schnell gefunden und wir schwungen das Tanzbein.
    Besser gesagt, wir versuchten es 😅
    Aber mit etwas Übung hat man schnell ein paar Moves drauf, den Beweis sieht man im Video 😜

    Mittwoch ist hier der kleine Samstag und zusammen mit einer kleinen Gruppe Dänen und Belgiern machten wir uns in unserer Tanzschule bei einer kleinen Salsaparty etwas warm.
    Denn anschließend gingen wir nebenan in einem der berühmtesten Salsa- Clubs um dessen Tanzfläche zu erobern.
    Im "La Topa Tolondra" finden sich alle Altersklassen zum Tanzen ein und wir waren sofort Feuer und Flamme.
    Die gute Laune war ansteckend und wir versuchten, so gut es ging mitzuhalten 🙈
    Aber selbst wenn nicht jeder Schritt sitzt, Salsa macht einfach unglaublich viel Spaß!

    Ansonsten haben wir ein wenig die Stadt erkundet und haben Jesus einen Besuch abgestattet.
    Er hat unsere Reise gesegnet und wir ziehen erstmal weiter 🏜️
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  • Day 43

    Desierto de la Tatacoa

    February 9, 2020 in Colombia ⋅ ⛅ 32 °C

    Als nächstes führte uns unsere Reise nach Neiva, um die naheliegende Tatacoa- Wüste unter die Lupe zu nehmen.
    Geplant war eine 8-stündige Nachtfahrt, eigentlich eine sehr angenehme Zeit.

    Aber das mit der Planung ist ja immer so eine Sache...
    Und so hielt der Bus um 2 Uhr morgens plötzlich irgendwo im Nirgendwo an.
    Auf Nachfrage hieß es, dass die Straße gebaut wird und bis 4 Uhr gesperrt ist.
    Und da stehste dann eben mal mitten in der Nacht in Kolumbien rum... 😳😵
    An Schlaf war auch dank eines gut einstudierten Schnarchkonzertes der Mitfahrer erstmal nicht zu denken...
    Aber irgendwann ging es dann zum Glück weiter, nur um kurz danach wieder irgendwo in der Pampa rumzustehen und auf Weiterfahrt zu hoffen.
    So waren wir dann insgesamt 14h unterwegs und wurfen unseren Plan, noch am gleichen Tag in die Wüste zu gehen, über den Haufen.
    Also verlängerten wir um eine Nacht und dank des wunderbaren Hostelbesitzers Jaime war das auch überhaupt nicht schlimm 😅
    Und so zogen wir am Freitag zusammen ein bisschen um die Häuser und präsentierten unsere hölzernen deutschen Hüften beim Salsa tanzen.

    Am nächsten Tag ging es dann los und mit Jaime war die Tour eher ein Ausflug mit einem Freund als mit einem Guide.
    Die Wüste unterteilt sich grob in den roten, den grauen Teil und einen dazwischen.
    Die Farben kommen durch die Zusammensetzung der Minerale zustande ( eisen- bzw. calciumhaltig) und waren vor Millionen von Jahren noch Meeresboden.
    Man sieht deutlich die verschiedenen Schichten der Sedimente und die Natur hat diese durch Wind und Wasser geformt.
    Vor vielen Millionen Jahren gab es hier u.a. riesige Schildkröten, Krokodile und Faultiere, deren Knochen wir in einem kleinen Museum sehen konnten.
    Heute leben hier vor allem Ziegen, Füchse, Ameisenbären, Kaninchen, Reptilien, Skorpione und verschiedene Vogelarten.

    Jede Wüste sieht abgesehen von der Farbe etwas anders aus und das ist ziemlich erstaunlich, denn sie trennen nur ungefähr 5km.
    Ein absolut einmaliges Ergebnis und unsere Erwartungen wurden wirklich übertroffen.
    Zum Abschluss waren wir in einem Observatorium und konnten Planeten, Sterne und den Mond näher betrachten.

    Der Abschied fiel uns wirklich schwer und wir hätten hier noch vieles machen können.
    Aber wir müssen langsam weiter, da wir bald in den Amazonas fliegen und erstmals zeitlich nicht ganz so flexibel sind.
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  • Day 47

    Bogotá

    February 13, 2020 in Colombia ⋅ ⛅ 20 °C

    Ab in die von vielen Kolumbianern verhasste Hauptstadt!
    Und was soll man sagen, besonders schön ist es hier wirklich nicht 😅
    Die 8-Millionenstadt hat uns mit dem üblichen Wahnsinn begrüßt :
    Stau.
    Man kommt hier im Straßenverkehr einfach nicht so recht voran, für 12km fährt man auch mal ca. 45min mit dem Bus.
    Denn ein anderes öffentliches Verkehrsmittel gibt es (außer natürlich 8 Millionen Taxies) nicht...
    Keine Metro, keine U-Bahn...
    Für 8 Millionen...
    Die Busse haben zwar ihr eigene Spur, doch selbst auf denen gibt es oft Stau.

    Doch in der Stadt geht es eigentlich noch, viel schlimmer ist es, wenn man von Außerhalb kommt und das auch noch zur Rush-hour.
    Aber nützt ja nix 🙈

    So konnten wir uns ein Bild von diesem Chaos machen, als wir einen Ausflug in eine nahegelegene Salzkathedrale machten.
    In einer riesigen Salzmine, in der heute noch Salz abgebaut wird, schufen Minenarbeiter in Eigeninitiative das "erste Wunder" Kolumbiens.
    Auch wenn wir beide mit Religion nicht so viel am Hut haben, dieses Meisterwerk unter der Erde war wirklich atemberaubend.
    Bis zu 16m hohe Säle wurden geschaffen und mit farbigen Lichtelementen versehen.
    Wir waren wirklich beeindruckt 👌🏽

    Ansonsten haben wir in Bogota viel Tourikram gemacht und waren z. B. in einem Gold- Museum, denn Gold spielt in der kolumbianischen Geschichte und Gegenwart eine wichtige Rolle.
    Das Land ist reich an diesem, aber auch an anderen Metallen, wie Platin, Silber, Kupfer und Edelsteinen.
    Das merkten natürlich auch die Spanier während ihrer Kolonialherrschaft.
    Für die indigene Bevölkerung war Gold kein Zahlungsmittel, sondern in Form von Schmuck ein Zeichen ihrer Macht und Zugehörigkeit ihres Stammes.
    Als nun die Spanier Südamerika eroberten und das meist nicht sehr friedlich, zogen die Indianer in den Kampf und trugen dabei die all ihren Schmuck und teilweise auch goldene Rüstungen zum letzten Mal...
    Denn gegen die Übermacht der spanischen Waffen waren sie hilflos.
    Viele ihrer Kunstwerke wurden geraubt, eingeschmolzen und über Cartagena nach Spanien verschifft.
    Auch heute gibt es hier viele kleine Minen, deren Betrieb mit unmenschlichen Bedingungen und Umweltproblemen einhergehen...

    In der Nähe unseres Hostels war eine Seilbahn, mit der man auf den Cerro Monserrate gelangt, von dort haben wir die wunderschöne Aussicht auf die Stadt genossen.
    Wir haben in Bogotá ganz schön gemerkt, dass wir uns über 2600m befindet, die Luft war ganz schön dünn und es konnte ziemlich kalt werden...

    Aber die Kälte werden wir uns schon noch zurück wünschen, denn unser nächstes Ziel ist der Amazonas- Regenwald.
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  • Day 49

    Amazonas

    February 15, 2020 in Colombia ⋅ ☁️ 27 °C

    Weltpremieren für uns!
    Wir haben nicht nur das erste Mal den Amazonas - Regenwald gesehen und sind in dieser braunen Brühe baden gegangen, wir befinden uns auch das erste Mal auf der Südhalbkugel, feiern also Äquatorüberquerung 🎉

    Nach anfänglichem Klimaschock (über 30°C und 1000% Luftfeuchtigkeit) bestiegen wir in Leticia eine Fähre, die uns in eine indigenen Kommune brachte.
    Dort betreiben Manuel und seine Frau Maria mit dem "La Ceiba" ein wunderschönes, selbst aus Holz gebautes Hostel inkl. Aussichtsturm.
    Der Name bezieht sich auf einen benachbarten großen Baum, auf dem man viele Vögel in hängenden Nestern beim Brüten beobachten kann und der in der Geschichte der Indigenen als 'Lebensbaum' angesehen wird.
    Also wahrscheinlich wie bei Avatar nur ohne blaue Menschen.
    Diese Baumart ist eine von drei Riesenbäumen, die hier sehr häufig anzutreffen sind.

    Die Kommune Mocagua hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Regenwald Mithilfe von Tourismus zu schützen.
    Jeder der 800 Einwohner arbeitet entweder direkt oder indirekt für verschiedene Projekte und so kann die Zukunft ihrer Kinder gewährleistet werden.
    Wir spürten bei jeder unserer Touren mit ihnen, wie sehr die Menschen mit der Natur im Einklang stehen.
    So wurden z.B. die Gruppen dabei beispielsweise recht klein gehalten, damit man unterwegs nicht zu viel Lärm macht und die Tiere verjagt.
    Unsere Guides wussten dabei über jeden Baum, jede Pflanze und jedes Tier Bescheid.
    Alles muss im Gleichgewicht stehen, um den Kreislauf des Lebens aufrecht zu erhalten.
    Der Regenwald und der Amazonas sind ihre Heimat, er schenkt ihnen Nahrung, Medizin und einen Platz zum Leben und das wollen sie bewahren.
    Sie nehmen nie von ihm mehr als sie brauchen und achten darauf, dass der Wald gesund bleibt,man sieht nirgendwo Müll oder Abfall.
    Natürlich hat auch die Neuzeit Einzug gehalten und Grundnahrungsmittel, Kleidung oder Technik werden aus benachbarten Städten eingekauft.
    WLAN gab es aber natürlich keins und Strom nur von 15 bis 23 Uhr 😅
    In unserem Hostel gab es einen kleinen Kiosk, in dem die Einwohner Dinge des täglichen Lebens einkaufen können und wir haben nie jemanden bezahlen sehen.
    Das Geld, was mit den Touristen eingenommen wird, kommt hier wirklich allen zu Gute und der Zusammenhalt zum Wohle der Natur war immer spürbar.
    In Zeiten eines brasilianischen Präsidenten, der den Regenwald offiziell als wirtschaftliche Einnahmequelle eröffnet hat und keine Rücksicht auf niemanden nimmt, schenken diese Menschen Hoffnung.

    Gleich am Ankunftstag fuhren wir ca. eine halbe Stunde zu einem Nebenarm des Flusses und konnten die im Amazonas Süßwasser- Delfine sehen, diese sind anfangs grau sind und werden im Alter rosa, sind jedoch so schnell, dass kein vernünftiges Bild zustande gekommen ist 😅

    Wir haben außerdem ein Rescue- Center für Affen besucht, wo Findelkinder oder verletzte Affen aufgezogen und später wieder ausgewildert werden.
    Leider gibt es immer noch Wilderer, die illegalerweise für Nachschub an Haus- oder Zootieren sorgen.
    Der Besitzer erzählte uns, dass es um die Jahrtausendwende einen regelrechten Boom der Nachfrage gab und deshalb dieses Center gegründet wurde.
    Die Tiere sehen zwar schon ausgewachsen aus, sind allerdings eigentlich noch Kinder und sind deshalb sehr anhänglich und kamen auch mal freiwillig zum Kuscheln. Ein Wahnsinnserlebnis einem solchen Tier so nah zu sein zu dürfen.
    Ein nicht untypischer Platzregen verschaffte uns dort ein bisschen mehr Zeit und wir genossen jede Sekunde 😍

    Außerdem sollte auch das Abenteuer nicht zu kurz kommen und wir gingen nachts auf eine Wander- und eine Kanutour.
    Dort sahen wir nachtaktive Tiere wie Kaimane, ein Faultier, Fledermäuse, Stabheuschrecken, Giftfrösche, Vogelspinnen und allerhand anderes Getier.
    Dafür hätten wir aber auch gar nicht so weit gehen müssen, denn eine Vogelspinne entdeckten wir auch mal abends beim Zähne putzen 😅
    Die Geräuschkulisse ist nachts noch eindrucksvoller und wir haben dank wolkenloser Nacht den schönsten Sternenhimmel unseres Lebens betrachten können, der auch nicht auf einem Foto festgehalten werden konnte, aber den wir trotzdem nie vergessen werden.

    Am letzten Tag vor der Abreise wanderten wir durch den Regenwald und unser Guide erzählte uns viel über die verschiedenen Baume und Pflanzen und wie sie genutzt werden können.
    Wir fanden eine Termitenart, die zerrieben als natürliches Repellent genutzt werden kann und das hat auch wirklich funktioniert 😅
    Wir erahnten ein Tapir im Gestrüpp, was natürlich nur unser Guide sehen konnte, unsere Augen sahen einfach nur Pflanzen 😂
    Wir ließen uns von Affen mit Früchten bewerfen und sahen einen 1a Haribo- Toukan.

    Unser Vorrat an Deet (was einem irgendwann gefühlt die Haut wegbrennt) ist hier erheblich geschrumpft, jedoch waren die Moskitos gar nicht so schlimm und zahlreich wie erwartet.
    Nur ein wenig größer 😅
    Prinzipiell ist hier eigentlich alles größer, egal ob riesige Libellen, Schmetterlinge, Spinnen oder eben Riesenbäume bis 70m.

    Alles in allem waren wir vom Regenwald mehr als begeistert, auch wenn man am Boden natürlich von der Artenvielfalt nur einen Bruchteil mitbekommt.
    Wer sich noch ein bisschen an den Geografie- Unterricht erinnern kann, der weiß vielleicht noch, dass sich das eigentliche Leben weiter oben abspielt.
    Die meisten Tiere und Insekten wohnen in den Baumwipfeln und die Pflanzen versuchen so schnell wie möglich zu wachsen um ans Licht zu kommen, sonst gehen sie durch das mangelnde Sonnenlicht ein.
    Doch dann sind ihre abgestorbenen Blätter wieder Dünger für die anderen Pflanzen.

    Circle of life und so.
    🌱
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  • Day 52

    Adios colombia!

    February 18, 2020 in Colombia ⋅ 🌧 31 °C

    Es ist soweit, wir verlassen Kolumbien 😢
    Wir danken diesem wunderschönen Land mit seinen herzlichen Menschen für die unbeschreibliche Zeit.
    Und eigentlich haben wir nur einen kleinen Bruchteil gesehen, denn dieses riesige Land hat noch so viel mehr zu bieten.
    Besonders in Kopf und Herz wird uns Minca, Jardín, die Tatacoa- Wüste und der unfassbar eindrucksvolle Regenwald bleiben.
    So ein wenig befürchten wir auch, dass die nächsten Länder ein wenig abstinken werden 😅

    Zum Anschluss fühlten wir uns hier gleich noch ein wenig heimeliger, denn um von Leticia nach Peru weiter reisen zu können, mussten wir uns durch einen Bürokratiedschungel kämpfen:
    Erst die Ausreise aus Kolumbien bestätigen lassen und dann mit einem Boot auf die andere Flussseite nach Peru, um nach 1km Marsch einen Einreisestempel beim zuständigen Amt zu bekommen (nicht dass neben dem Stempelbeamten in Leticia auch ein peruanisches Büro ist, aber dort ist man nicht für Einreisen zuständig 🙄)
    Zuvor mussten wir allerdings nach Brasilien laufen um Tickets für die Fähre zu bekommen.
    Klingt kompliziert, ist es aber eigentlich nicht, denn diese drei Länder liegen hier direkt nebeneinander und es gibt im Umkreis von ca. 30km auch keine Grenzkontrollen.
    Man merkt quasi gar nicht so richtig, dass man plötzlich in Brasilien ist, hier im Grenzgebiet kann auch jeder spanisch.
    Und um auch wirklich behaupten zu können, dass wir in Brasilien waren, haben wir dort landestypisch gegessen und ein Bier getrunken.
    Und natürlich noch einen Caipirinha als Dessert 😜
    So haben wir uns also an einem Tag von kolumbianischen, peruanischen und brasilianischen Mücken stechen lassen, die sich in ihrer Qualität kaum unterscheiden...

    Und nun heißt es Abschied nehmen...
    Hasta luego colombia, te queremos! ❤️
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  • Day 53

    Bienvenidos Peru

    February 19, 2020 in Peru ⋅ 🌧 28 °C

    Dass wir mal mit einer niederländischen Fähre über den Amazonas schippern, hätten wir auch nicht gedacht 😅
    Hätte aber auch schlimmer kommen können, denn es fahren nur zwei verschiedene Passagierschiffe nach Iquitos :
    Unseres oder ein alter Frachter, der drei Tage unterwegs ist.
    Wussten nicht gaaanz genau, was wir gebucht hatten, waren aber durch den bezahlten Preis recht zuversichtlich...
    Und hatten ja Glück 😂
    Aus den angekündigten 12h wurden dann zwar 18h, aber mit sowas hatten wir schon gerechnet...
    In Iquitos wurden wir mal wieder mit krasser Hitze begrüßt und wurden von der unbarmherzigen Sonne erstmal eine Runde gegrillt.

    Am Wetter hat sich am nächsten Tag natürlich nichts geändert und wir quälten uns zu einer Schmetterling- und Wildtierauffangastation mitten im Wald.
    Die war ziemlich schön, denn die Tiere leben dort recht frei, nur die Gänge für die Besucher zwischen den Gehegen sind eingezäunt.
    Und natürlich werden Fressfeinde nicht zusammen gehalten 😅
    Die Tiere wurden aus Haushalten oder aus den Händen von Wilderern beschlagnahmt und können oftmals leider nicht mehr ausgewildert werden, denn nach einer gewissen Zeit verlieren sie ihre Jagdinstinkte und werden in der Natur verhungern oder gefressen.
    So lebt dort z.B. ein Leopard, der als Haustier gehalten wurde...

    Viel mehr kann man hier auch nicht machen, Iquitos ist keine typische Touristenstadt, außer man bucht diverse Dschungeltouren, aber das hatten wir ja schon.
    Für uns war die Stadt eher ein Mittel zum Zweck, denn wir fliegen von hier nach Lima ✈️
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  • Day 60

    Huaraz

    February 26, 2020 in Peru ⋅ ⛅ 10 °C

    Von 0 auf 3000m in nur 12h 🙈
    Hier muss man sich erstmal an die Höhe gewöhnen und das beste Hilfsmittel dafür ist Koka-Tee, den wir gleich am Anreisetag von unserer Hostelmuddi bekommen haben.

    Am nächsten Tag starteten wir eine kleine Aklimatisierungsrunde zur Laguna Wilcacocha um uns mit der dünnen Luft anzufreunden.
    Und was soll man sagen, ist schon ein ganz schöner Unterschied 😅

    Unser nächstes Ziel war der eigentliche Grund für unseren Aufenthalt in Huaraz und hat unsere Erwartungen noch übertroffen:
    Laguna Parón.
    Schon die Fahrt dahin war spektakulär, wenn auch ziemlich holprig, denn nach anfänglich guten Straßenverhältnissen fuhren wir 30km auf einer Schotterpiste unserem Ziel entgegen.
    Schon hier sahen wir riesige Berge und tiefe Schluchten.
    Auf einer Höhe von 4200m zeigte sich dann der größte See der Bergkette Cordillera Blanca in den peruanischen Anden von seiner besten Seite.
    Wer jetzt denkt, wir hätten mit Fotoshop nachgeholfen, der darf gerne eine Suchmaschine anschmeißen und sich vom Gegenteil überzeugen lassen 😜
    Um einen noch besseren Ausblick genießen zu können, erkraxelten wir einen nahen Aussichtspunkt und aufgrund der dünnen Luft ging das auch gar nicht mal so schnell 😅
    Aber der Aufstieg hat sich gelohnt, denn von dort genossen wir einen überwältigenden Blick auf den See und einen sich auf der anderen Seite über uns aufbauenden riesigen schneebedeckten Berg.
    Den Namen haben wir natürlich vergessen, da alle Orte/Berge nicht spanisch, sondern in der Sprache der indigenen "Quechua" (ja genau, wie bei Decathlon) benannt sind.

    Klugscheißer fun-fact gefällig?
    Bei dem imposante Berg am Fuße des 3km langen Sees, den über 6000m hohe Artesonraju (haben wir gegoogelt) , handelt es sich um nix geringeres als um den Berg des "Paramount Pictures" Logos.
    Das haben wir aber auch erst vor Ort erfahren und konnten der Geschichte nur mit etwas Fantasie glauben, wahrscheinlich sieht man ihn einfach von der anderen Seite 🤷🏼‍♀️
    Natürlich nutzten wir auch die angebotenen Kanus für einen Ausflug auf den See.
    So waren wir dank ordentlichem Rückenwind und mehreren Versuchen, ein einigermaßen passables Selfie zu fabrizieren, recht schnell in der Mitte der Lagune angelangt und unsere bezahlte Zeit neigte sich dem Ende.
    Der Weg zurück stellte sich daher als schwierig heraus und wir mussten ganz schön gegen die Wellen kämpfen um wieder ans Ufer zurückzukehren 😅

    Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter, denn eigentlich herrscht hier gerade Regenzeit.
    Doch davon spürt man eigentlich nichts, denn auch hier ändert sich das Klima gerade rapide und man sieht es der Natur auch mancherorts an.
    Es regnet viel zu selten und das schon seit einiger Zeit 🙁

    Leider wurde aus den weiteren geplanten Wanderungen nix, denn das vermeintlich schwache Geschlecht hat anschließend ziemlich abgekackt...

    Doch so konnten wir die Gelegenheit nutzen, um uns dem Karneval zu widmen, der hier ziemlich groß gefeiert wird.
    An verschiedenen Tagen finden z.B. Paraden statt. Dabei schmücken die unterschiedlichen Stadtteile Festwägen zu diversen Themen und ziehen zusammen mit ihrem Orchester durch die Straßen um dann auf dem großen Marktplatz ein kleines Programm aufzuführen.
    Die Kostümierten tragen dabei häufig große Masken und oftmals verkleiden sich Männer als Frauen und bedienen dabei jedes Klischee.
    Je nach finanzieller Lage sind die Kostüme und die Kulissen der Wägen mehr oder weniger künstlerisch gestaltet.
    Die dargestellten Themen sind oftmals einfach nur lustig oder sozialkritisch, häufig in Bezug auf die Polizei, die das ganze übrigens mehr als zahlreich absperrt.
    Im Unterschied zu Deutschland werden hier übrigens keine Kamellen geworfen, sondern Stieleis 😂

    Am Faschingsdienstag drehen sie dann alle komplett durch...
    Wir wurden schon vorgewarnt, dass dann in den Straßen mit Wasser gespritzt wird und man das Handy besser zu Hause lassen oder in einen wasserdichten Beutel stecken sollte.
    Wir rechneten also mit Spritzpistolen und Wasserbomben.
    Weit gefehlt.
    Schon beim Verlassen des Hostels sahen wir bunt beschmierte Menschen und Autos, denn Wasser allein ist ja zu langweilig...
    Und man bewaffnet sich auch nicht nur mit Kinderkram, sondern die meist Jugendlichen ziehen mit Eimern durch die Straßen.
    Von den Dächern kommt auch immer mal ein überraschender Schwall... 🙈
    Auf dem Hinweg zu unserer "Bushaltestelle", die natürlich nicht gekennzeichnet ist, man weiß hier einfach von wo welcher Bus fährt, sind wir noch recht glimpflich davon gekommen.
    Wir fuhren ein Stück Richtung Caraz und liefen dann zu Thermalquellen, um uns auf Ewig von Rheuma, Muskelschmerzen und co. zu heilen.

    Wieder in Huaraz angekommen waren wir Gringos natürlich ein willkommenes Ziel der wasserwütigen Horden.
    Wir vermieden zwar große Kreuzungen, in denen regelrecht Krieg herrschte, wurden natürlich aber doch oft entdeckt und waren letztendlich klitschnass 😅
    Zum Glück hatten aber alle ihre teuflischen Farbbombem schon am Tag verballert und wir wurden wenigstens diesbezüglich verschont 💪🏽
    Aus sicherer Entfernung schauten wir uns das Spektakel dann noch vom Hosteldach an und versuchten zusammen mit den Besitzern und Eimern, unseren Beitrag an diesem Brauch beizusteuern 😜
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