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  • Day 12–13

    Flucht nach Da Nang

    December 20, 2023 in Vietnam ⋅ ☁️ 14 °C

    Vorab möchte ich mich für die lange Beschreibung zu diesem Footprint entschuldigen, aber es könnte Spuren von Unterhaltung enthalten:

    Mir ist es hier einfach zu kalt und ich habe mich spontan dazu entschlossen weiter in Richtung Süden zu ziehen, wo es zumindest einige gerade wärmer sein sollte. Also schnell online ein Ticket gebucht und ab zum Bahnhof. Als Ziel habe ich mir Da Nang ausgesucht, was ungefähr zwischen Hanoi und Ho Chi Minh Stadt liegt. Die Zugfahrt soll über 13 Stunden dauern. Na ja, ich habe einen Liegewagen gebucht, das sollte sich hoffentlich aushalten lassen… so dachte ich!!! Ich steige in einen alten Zug, betrete das Abteil. Ein älteres vietnamesisches Ehepaar schläft bereits in dem Abteil und meine Nase wird von verwirrenden Gerüchen umkreist. Ich bin deutlich mit der Situation überfordert und ich platziere mich auf meine extrem enge Liege. Das Bettlaken entscheidet sich unentwegt nicht an Ort und Stelle zu bleiben. Gemütlich ist etwas anderes. Na ja, Bier, Schlaftablette und Ohropax rein und es wird irgendwie gehen müssen. Wieder falsch gedacht. Bis 6:30 morgens bekomme ich kein einziges Auge zu. Also muss ich noch ein Bier in mich reinkippen… und langsam zwingt mich die Erschöpfung zum Schlaf. Doch dann dudelt die ältere Dame im Abteil schräg unter mir auf ihrem Smartphone viel zu laut volkstümliche Musik aus Vietnam. Und sei das dann noch nicht genug, donnern plötzlich auch noch aufgezeichnete Durchsagen inkl. Musik aus den Lautsprechern des Zuges, die netterweise dann auch unverzüglich wiederholt werden müssen, damit es der letzte Schlafende endgültig verstanden hat. Verstört blicke ich von meiner Liege herunter in das Abteil. Irgendjemand hat die Abteiltür geöffnet, es zieht Zigarettenqualm rein und das Zugpersonal ruft sich lautstark Dinge zu. In diesem Setting komme ich dann nur wegen totaler Erschöpfung doch noch zu etwas Schlaf. Irgendwann am Vormittag stehe ich auf, das Bier muss ja auch langsam mal entsorgt werden. Oh Gott, auf diesen Toiletten soll ich irgendein Geschäft verrichten? Der Anblick und der Geruch ekeln mich derart an. Nach erledigtem Geschäft geht es zurück in Richtung Abteil und ich blicke traurig aus dem Fenster… die Reise, mit maximal 70 km/h, geht direkt von der Traufe in den buchstäblichen Regen. Die schreckliche Tatsache ist, für gerade mal den doppelten Preis hätte ich zumindest einen Flug buchen können.

    Ich brauche Kraft…
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