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  • Day 9

    Toskana Tag 4, 28.08.21

    September 2, 2021 in Italy ⋅ 🌙 19 °C

    Regen. Beim Aufwachen regnet es Hunde und Katzen, und weil es sich bei Regen so gut schläft, schlafen wir bei offenem Fenster weiter bis 10.
    Beim Frühstück unten unter dem überhängenden Dach lässt der Regen nach. Ich sehe Romanfahnen durch. Schon bald hört der Regen wieder auf mit Nachlassen.
    Mittags weht der Wind die Sonne unter den Wolken hervor und fegt auch noch weiter, als es nichts mehr zu herbei - oder auch wegzufegen gibt. Am Pool suche ich im Internet nach unserer nächsten Unterkunft: Meer oder Zikaden? Es gibt noch ein paar andere Kriterien: Bitte ebenerdig ohne Galerie, auf die wir zum Schlafen klettern müssen, bitte mit Terrasse und die Terrasse bitte mit Licht, so dass wir abends draußen lesen können. Und: bitte die Landschaft nicht ganz so hügelig, so dass wir unsere E-Bikes benutzen können, ohne dass die Akkus nach 10 Kilometer leergefahren sind. Als wir uns endlich entschieden haben, ist der Akku vom PC leer und ich bin fix und fertig. Ich zieh mir was Schönes an, nehm den Samos mit an den Pool und verschwinde für den Rest des Nachmittags in Maxim Billers gebrauchtem Juden. Ich hab schließlich Urlaub.
    Nachdem die Sonne hinter dem Hügel untergegangen ist, obwohl sie noch da ist, fahren wir ihr hinterher. R zeigt mir eine Anhöhe, die er neulich entdeckt hat, auf der eine Geschwisterreihe von neun Zypressen im Halbkreis steht, noch von der Sonne beschienen. Leider leistet ihnen - und uns - auch der Wind Gesellschaft. Am viertletzten Augusttag stehen wir, in Daunenjacken eingemummelt, bei gefühlten 12 Grad auf dem Olymp der Toskana und blicken ringsum auf das liebliche gewellte Land unter einem gelben, später roten Himmel.
    Zum zweiten Mal in der Dorfkneipe in San Pancratio, die wir vorgestern entdeckt haben. Wie vor zwei Tagen ist sie voll besetzt; viele Gäste kommen erst nach 22 Uhr. Auf den Tischen stehen riesige Hackbretter, üppig mit Salami- und Schinken-Aufschnitt, verschiedenen Käsesorten, Oliven und getrockneten Tomaten beladen. Nennt sich Tagliere, finde ich heraus und man isst zu mehreren daran. Für uns gibt es wieder den tollen Carpaccio, dazu Wein, später Eis und dabei so wenig Wind, dass wir uns lange ungestört unterhalten können. Über die Mafia und ob sie hier wohl auch zu Gange ist. Über die toskanische Vegetation, Ölbäume, Pinien und Zypressen. Lange habe ich Pinien und Zypressen miteinander verwechselt. Ich dachte immer, ein Baum, in dessen Namen zwei Iiis stecken, könne nicht anders als lang und spitz sein.
    Auf der Heimfahrt keine Zikaden - haben bei der Kälte heute dienstfrei.
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