• Urlaub vom Urlaub

    11 de dezembro de 2024, Fiji ⋅ 🌬 28 °C

    Stellt euch folgende Situation vor: es soll ein ganz besonderer Tag in eurem Leben werden. Ihr befindet euch mitten im Paradies, an einem von Palmen gesäumten weißen Strand und Wasser so blau wie ein Saphir. Die Hochzeitshymne beginnt zu spielen und ihr schreitet zusammen mit der Person, der euer Herz gehört, auf den Altar unter einem Strandpavillon zu. Dort angekommen schießt der Fotograf eure Fotos für die Ewigkeit, die später eingerahmt in eurer Wohnung stehen werden. Bei genauerem Hinsehen bemerkt ihr später etwas auf dem Wasser: zwei weiße Touristen in einem Kayak, die vom stundenlangen Paddeln gegen den Wind im klaren aber urintemperierten Meer offensichtlich derartig verschwitzt sind, dass ihr Wasserverlust signifikant zum Tidenhub der Flut beigetragen hat. Einmal dürft ihr raten, wer die zwei waren, die sich da ins Hochzeitsbild geschlichen haben. Doch wie sind wir überhaupt dorthin gekommen?

    Es begann mit dem Gedanken, dass die uns zur Verfügung stehenden 90 Tage in Neuseeland nicht ausreichen könnten. Zu schön ist das, was auf der Südinsel noch vor uns liegt. Eine vorzeitige Aus- und wiederholte Einreise würden das Problem lösen und uns gleichzeitig davor bewahren, im Neujahr zur Hauptferienzeit der Südhalbkugel in eher touristischen Gegenden zu reisen. Ein paar Stunden später war die Südseereise gebucht: 3 Wochen Fidschi!

    Nach einem Tag Akklimatisierung auf der Hauptinsel, ging es direkt auf eine Fähre in Richtung der Yasawas, eine Inselgruppe mit viel stereotypischem Südsee-Flair. Anders als sonst quartierten wir uns in einem eher luxuriösen Resort ein, um für ein paar Tage so richtig die Seele baumeln zu lassen und uns vom "Stress" des Wanderns zu erholen. Das klappte hervorragend, auch wenn es sehr ungewohnt war von vorne bis hinten bedient zu werden.

    Das Navutu Stars Resort liegt an einer Meerenge zweier Inseln. Die abgeschirmte Lage bot ideale Bedingungen zum Schwimmen, Schnorcheln und ... Kayakfahren. Somit brachte uns eine mehrstündige Exkursion mit dem Kayak in die Nähe eines benachbarten Luxusresorts der Klasse "Britney Spears hat hier ihre Flitterwochen verbracht". Wer sich in unserer erhabenen Anwesenheit das Ja-Wort gegeben hat, werden wir wohl niemals erfahren.

    Auch abseits der Ausflüge genossen wir die Farben des Meeres, die Ruhe und die längere Verweildauer an einem Ort sehr. Gleichzeitig nutzten wir jede Gelegenheit zum Gespräch mit den Einheimischen, um mehr über die Kultur und das Leben auf den Inseln zu erfahren. In den abgelegen Dörfern spielen Tradition, Religion und Dorfgemeinschaft eine große Rolle. Importe von der Hauptinsel sind teuer und somit leben die Dorfbewohner hauptsächlich von Landwirtschaft, Fischerei oder vom Tourismus.

    Besonders gut haben wir uns mit dem Barkeeper Penne verstanden, der direkt aus dem Dorf auf der Insel stammt, jedoch sehr weltoffen war, bereits auf der Hauptinsel und 3 Monate in Australien gelebt hat. Er schien auch "unsere Welt" zu verstehen, weshalb wir von ihm bei unserem abendlichen Cocktail besonders viel lernen konnten.
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