• Blutegel-Angriff im Busch

    Apr 13–15 in Sri Lanka ⋅ ☁️ 25 °C

    Die zwei deutschen Abenteurer Isabell M. und Carsten B., die bereits bei unserer Leserschaft durch die Schlammschlacht im neuseeländischen Hinterland für Aufsehen gesorgt hatten, wurden erneut Opfer eines Angriffs im Busch. Anstatt neuseeländischem Schlamm erfolgte der Angriff auf die beiden Pechvögel dieses Mal auf srilankischem Boden durch einen Stamm der dort ansässigen Blutegel.

    Auf unerklärliche Weise kamen die Wanderer bei einem sogenannten Sunrise-Hike vom Weg ab und verliefen sich in der Dunkelheit kurzzeitig in über 2m hohen Gräsern und Sträuchern. Noch am Vortag unternahmen die beiden eine Wanderung bei Tageslicht, um sich die Gegebenheiten des Wandergebiets um Ella herum genauer anzuschauen. Die Wanderung durch die Reis- und Teeplantagen verlief weitestgehend unblutig. Nur ein einzelner Blutegel wurde am Schuh gesichtet, wahrscheinlich ein Späher. Später wurden die Touristen sogar spontan von einer einheimischen Familie eingeladen die traditionellen "Pfannkuchen", die zum singalesischen Neujahr zubereitet werden, zu kosten und selbst zuzubereiten.

    Die Vorzeichen für den Sunrise-Hike zum Ella Rock standen somit auf grün, deshalb ist auch noch nicht abschließend geklärt, wie die beiden derart vom Weg abkommen und sich im Busch verirren konnten. Carsten B. zeigte sich direkt nach dem Vorfall verärgert: "Wenn ich die Routenplanung übernehme, passiert uns sowas nie!" Isabell M. zeigte sich beschämt: "Ich hab noch die Warnungen auf Google gelesen, aber dann nicht in die Routenplanung eingepflegt."

    Den Umweg übers dichte Gestrüpp sorgte an anderer Stelle jedoch für große Freude. Die dort ansässigen und nun vorgewarnten Blutegel witterten ihre Chance und stürzten sich auf die Schuhe der beiden Verirrten. Der Vorsitzende der Blutegel-Gemeinde "Rhesus Negativ" äußerte sich positiv: "Hin und wieder nehmen ein paar Trottel die falsche Abzweigung und dann gibt es für uns kein Halten mehr, wenn der Festschmaus uns direkt vor die Haustüre gebracht wird. Lecker!"

    Im Anschluss mussten sich Carsten B. und Isabell M. eine Weile mit dem Entfernen der Blutegeln herumschlagen. Glücklicherweise waren ein paar Sauger so gierig, dass sie das Obermaterial der Laufschuhe mit menschlicher Haut verwechselten und ihre Bluttat bereits dort verüben wollten. Ein weibliches Blutegel hatte jedoch den weiten Weg unter Carstens Boxershort auf sich genommen, konnte aber weit genug entfernt entfernt werden.

    Durch die geistige Verwirrung der schleimigen Vampire forderte der Angriff weniger Blutzoll als von der Gemeinde geplant. Somit konnten die beiden die Vorkommnisse schnell vergessen und sich an der wunderschönen Aussicht vom Ella Rock erfreuen.
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