• 2 Sommernächte im Bunker

    1 de septiembre de 2022, Noruega ⋅ ☀️ 13 °C

    Der Busfahrer war ein sehr sympathischer Mensch. Zu dem war ich bei den immer schmaler werdenden Straße wirklich von seinem souveränen Fahrstil beeindruckt. Ich war der erste der eincheckte. Als erster hatte ich natürlich die freie Platzwahl. Das kostete ich auch aus: ich untersuchte ob es Plätze mit Strom gibt....Meine erste Untersuchung ergab...nein. Dann folgt die 2. Und tatsächlich fand sich eine Platz mit Steckdose.

    Ihr denkt jetzt sicher, boah, und der will in die Natur? Der kommt ja keine Sekunde ohne Handy aus. Welch ein Luxus Problem.....aber nein, das ist es nicht. Es hängt nämlich mit meiner Unterkunft zu tun, die weder Strom noch Wasser hat, aber immer langsam mit den jungen Pferden.

    Eine geraume Zeit später setzte sich der durch und durch moderne Bus mit allem möglichen Schnickschnack in Bewegung. Noch nie hatte ich einen Bus gesehen der 129 Haltestellen hatte; er hatte sogar noch mehr aber ich stieg bei 130 aus, deshalb gab Google mir nur diese 129 an. Immer entlang des Wasssers, ging es über gewaltige Brücken Konstruktionen, entlang von Abhängen auf schmalen Serpentinen und immer das Wasser in Sicht. Wo am Anfang noch Wiesen, seichte Strände und nur vereinzelte große Berge waren, schloss sich nach und nach eine rauere Gegend and mit schroffen Felsen die empor ragten und einer wesentlich weniger seichten Küstenlinie. Die Häuser nahmen ab, dafür gab es Fähren, Fischerboote und allerlei anderes spannendes zu sehen. Auch wenn die Berge und Felsen schroff aussahen, so hatte das sie bedeckende hellgrüne Moos, das blaue Wasser und die üppigen Wiesenflächen davor, eine mildernde Wirkung. Die mit der Abendsonne beschriebenen Felsen leuchtet Orange und auch dahinter strahlte der Wolkenfreie Himmel in schillernden Farben.

    Man war fast verleitet jede einzelne dieser einzigartigen Szenen festzuhalten. Einige Berge wurden vom Bus via Tunnel durchbohrt, andere auf Serpentinen umfahren. Er hielt nur an, wenn auch jemand wirklich ein oder aussteigen wollte, was so gut wie nie vorkam. In Svolvær ein kurzer Fahrewechsel und 8 mit später waren wir da.

    Wir ist nicht ganz richtig, denn ich stieg als einziger aus, kämpfte mein Rucksack aus dem Gepäckfach und der Bus fuhr ab. Jetzt erst fingen die Gedanken an; was hab ich denn nun schon wieder angestellt....lässt dich im kleinsten Kaff aussetzen und weißt noch nicht mal wo, ob und wie du dort schläfst? Nagut, keine Zeit für unbegründete Sorgen. Es ging also los und um es gelinde auszudrücken; der Aufstieg in Narvik mit dem Gepäck, war nichts dagegen.

    Der Pfad führte auf Schleichwegen durch Matsch, dann Felsen empor, über Geröll, rostige in den Stein eingelassenen senkrechte Stufen, weitere Felsen, immer weiter nach oben. Irgendwann wann stand ich auf einem Felsmassiv und sah die ganze Pracht von oben. Hinter mir die Verge, vor mir das mehr. Die Sonne ging gerade unter doch hinter den Bergen leuchtete der Himmel, so daß sie sich bis spät in die Nacht als dunkle Silhouetten abzeichneten. Der Himmel war wolkenlos, erste Sterne funkelten. Vor mir im Meer kreuzten sich gerade 2 Kreuzfahrtschiffe der Hurtigruten und gaben sich eine spezielles Hupen Konzert. In den nahe liegenden Siedlungen, brannten bereits die Lichter und so war es, als wären unten und oben kleiner Sterne zu sehen. Ein Fußballspiel war noch im Gange, von dem man erst die Schreie und Komandos, später die abfahrenden Autos auf dem Kiesuntergrund vernahm. Dann Stille....nur einige Seevögel kreischten noch in den Wind.

    Meiner Unterkunft ebenso bemerkenswert wie Einzigartig. Ein Bunker der Nazis aus dem 2 WK, den ein Filmproduzent liebevoll mit viel Mühe und Auge fürs Detail, hergerichtet hatte. Es gab alles. Die meisten Sachen hier sind gefunden oder Schrott, die sich hier neuer Bedeutung er freuen.

    Hier mal nur auszugsweise eine Beschreibung. Eine Große Glastür führt hinein. Man steht in einem Raum, in dem eine Feuerstelle/Ofen mit Bänken und Holzlager, eine Kückrnzeile über Eck mit Fenster und 2 Betten Platz gefunden haben. In der Küchen Zeile gibt es von Verbandszeug über Gaskartuschen und Gaskocher, Besteck, Schüsseln und andere Kochutensilien, noch Kerzen, Streichhölzer und und und. Dann ein Etagenbett mit Matrazen. Auf den Bänken am Ofen liegen Felle. Generell befinden sich über all kleine Dekorationen aus der Natur oder Gefundenes. Die Fülle ist garnicht in Worte zu fassen. In der Zimmermitte hängt eine Schaukel von der Decke.

    Durch einen Gabg gelangt man vorbeiban einer Leiter zum Oberlicht, durch das man aussteigen kann, in ein hinteres Zimmer, seiner Zeit vermutlich der Ausguck. Mit Fenstern in alle Richtungen über die Bucht, ist es einfach beeindruckend. Ein erhöht es Bett mit Tisch und Stuhl, bieten eine wunderbares Panorama.

    Für dieses Bett entschied ich mich auch schlussendlich. Da ich Hunger hatte, beschloss ich Abendbrot zu machen. Ich hatte mir Dosen-Ravioli mit gebracht für beide Tag, war aber davon ausgegangen, sie kalt essen zu müssen. Nach abschätzen der Gegebenheiten und dem Finden einer Feuerstelle, war ich vom Idee eines über dem Feuer gegarten Essens, überzeugt.

    Trockenes Holz fand ich bei einem toten Strauch und Zeitung hatte ich immer dabei (eigentlich zum Schuhe ausstopfen). Meine ersten Versuche scheiterten doch nach einer halben Stunde hatte ich mit Birkenspänen, kleinen Trockenen Ästchen und etwas Papier, mein erstes eigenes Feuer entfacht. Das war ein tolles Gefühl. Ich brauchte etwas Fingerspitzengefühl es am Laufen zu halten, aber es hing...jemande hatte schon einen mit Steinen begrenzte Stelle konstruiert, sodass der Wind die Funken nicht verteilte.

    So saß ich also wenig später hoch über den Dächern Kabelvågs auf den Felsen, rührte meine Dosenravioli im Eisentopf um und hatte eine wahnsinnige Aussicht. Mitlerweile kamen auch die Sterne auf und es wurde unbeschreiblich schön. Das ganze Szenario ist in Worten und Bildern garnicht dazustehen, deshalb belasse ich es hierbei.

    Nach meinem Ravioli gab es noch etwas Kultur auf die Ohren, ein Hörspiel von Kaminer, bevor ich das Feuer löschte, Zähneputzte und meinen Schlafplatz richtete.
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