• Probefahrt

    August 5 in Germany ⋅ ☁️ 20 °C

    Nur um überhaupt mal einen Eindruck davon zu bekommen, worauf ich mich da eigentlich eingelassen habe, kam mir heute spontan die Idee, einfach mal alle Sachen in die Fahrradtaschen zu packen und eine kleine Runde rund um Schwerin zu drehen.

    Eincremen, Packen und ab aufs Rad. So der Plan. In der Realität scheiterte zunächst noch der Versuch, eine geeignete und portable Luftpumpe ausfindig zu machen. Die von mir gefundene Luftpumpe ließ nämlich, bevor ich auch nur einmal pumpen konnte, die gesamte Luft aus meinem Vorderreifen ab. Die verlustig gegangene Luft musste ich dann erst wieder mittels einer anderen Pumpe zuführen.

    Das Ereignis löste bei mir ein gewisses Unbehagen aus; während ich mir bereits meiner körperlichen Unvorbereitung bewusst war, offenbarte sich hier zusätzlich der Mangel an technischem Know-how auf sämtlichen Ebenen.
    - Die dysfunktionale Pumpe schaffte es aus Ermangelung einer Alternative dennoch in mein Gepäck.

    Dann ging es los: Zugegeben, am Anfang kam ich mir schon etwas komisch dabei vor, in voller Montur und mit gepackten Sachen, in meiner eigenen Heimat umherzuradeln. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch den Umstand, dass sämtliche Bikepacker und Rennradfahrer, mich freundlich, kopfnickend grüßten, als sei ich bereits tagelang unterwegs und "einer von ihnen" - ich, der gerade einmal wenige Kilometer von seiner eigenen Haustür entfernt war.

    Angetrieben von meiner Vorfreude auf Schweden und meiner generell guten Laune, ging es zunächst Richtung Mueß, Lezen und Rampe – sprich einmal um den Schweriner Innensee – bevor mir auf Höhe Seewarte die Idee kam, meine Runde bis Brüsewitz auszuweiten, um meiner Schwester Nina einen Überraschungsbesuch abzustatten. Musikalisch wurde dieser "Umweg" von Provinz untermalt, da ich Marie versprochen habe, für das anstehende Konzert diesmal ausreichend textsicher, bei mehr als der Hälfte der Lieder zu sein.

    Als ich Brüsewitz erreichte, war das Haus leer. Doch wenig später kam Nina von den Nachbarn herüber – und so gab es einen Kaffee, zwei Wiener und ein Täfelchen Schokolade. Meine Rettung, da ich an alles gedacht hatte, außer an Verpflegung. Zu dem konnten wir uns mal wieder länger unterhalten. Clara kam dann auch noch kurz rum, um Hallo zu sagen. Nach einiger Zeit bestieg ich wieder mein Rad und machte mich auf den Rückweg über Grambow, Wittenförden und Neumühle.

    Zu Hause angekommen, ging es direkt in den See. Neben der Abkühlung bestand ein weiterer Vorteil darin, dass ich mir den Dreck abwaschen konnte, der sich aus Ermangelung eines Schutzblechs, an meinen Beinen gesammelt hatte.

    Resümee: Schon 58km können ganz schön anstrengend werden, wenn man Gepäck dabei hat und der Wind aus der "falschen" Richtung bläst.
    Nichtsdestotrotz bleibt die Vorfreude auf 4 Tage Radfahren in Schweden.
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