• Ben Becker

Radtour: Trelleborg - Göteborg

Der Plan: Mit dem Rad via Sykustleden und Kattegattleden von Trelleborg über Helsingborg bis Göteborg fahren.☺️🇸🇪
Warum ich das tue? Irgendwas zwischen Abenteuerlust & Selbstüberschätzung.
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  • Resans start
    8 augusti 2025

    Probefahrt

    5 augusti, Tyskland ⋅ ☁️ 20 °C

    Nur um überhaupt mal einen Eindruck davon zu bekommen, worauf ich mich da eigentlich eingelassen habe, kam mir heute spontan die Idee, einfach mal alle Sachen in die Fahrradtaschen zu packen und eine kleine Runde rund um Schwerin zu drehen.

    Eincremen, Packen und ab aufs Rad. So der Plan. In der Realität scheiterte zunächst noch der Versuch, eine geeignete und portable Luftpumpe ausfindig zu machen. Die von mir gefundene Luftpumpe ließ nämlich, bevor ich auch nur einmal pumpen konnte, die gesamte Luft aus meinem Vorderreifen ab. Die verlustig gegangene Luft musste ich dann erst wieder mittels einer anderen Pumpe zuführen.

    Das Ereignis löste bei mir ein gewisses Unbehagen aus; während ich mir bereits meiner körperlichen Unvorbereitung bewusst war, offenbarte sich hier zusätzlich der Mangel an technischem Know-how auf sämtlichen Ebenen.
    - Die dysfunktionale Pumpe schaffte es aus Ermangelung einer Alternative dennoch in mein Gepäck.

    Dann ging es los: Zugegeben, am Anfang kam ich mir schon etwas komisch dabei vor, in voller Montur und mit gepackten Sachen, in meiner eigenen Heimat umherzuradeln. Verstärkt wurde dieses Gefühl durch den Umstand, dass sämtliche Bikepacker und Rennradfahrer, mich freundlich, kopfnickend grüßten, als sei ich bereits tagelang unterwegs und "einer von ihnen" - ich, der gerade einmal wenige Kilometer von seiner eigenen Haustür entfernt war.

    Angetrieben von meiner Vorfreude auf Schweden und meiner generell guten Laune, ging es zunächst Richtung Mueß, Lezen und Rampe – sprich einmal um den Schweriner Innensee – bevor mir auf Höhe Seewarte die Idee kam, meine Runde bis Brüsewitz auszuweiten, um meiner Schwester Nina einen Überraschungsbesuch abzustatten. Musikalisch wurde dieser "Umweg" von Provinz untermalt, da ich Marie versprochen habe, für das anstehende Konzert diesmal ausreichend textsicher, bei mehr als der Hälfte der Lieder zu sein.

    Als ich Brüsewitz erreichte, war das Haus leer. Doch wenig später kam Nina von den Nachbarn herüber – und so gab es einen Kaffee, zwei Wiener und ein Täfelchen Schokolade. Meine Rettung, da ich an alles gedacht hatte, außer an Verpflegung. Zu dem konnten wir uns mal wieder länger unterhalten. Clara kam dann auch noch kurz rum, um Hallo zu sagen. Nach einiger Zeit bestieg ich wieder mein Rad und machte mich auf den Rückweg über Grambow, Wittenförden und Neumühle.

    Zu Hause angekommen, ging es direkt in den See. Neben der Abkühlung bestand ein weiterer Vorteil darin, dass ich mir den Dreck abwaschen konnte, der sich aus Ermangelung eines Schutzblechs, an meinen Beinen gesammelt hatte.

    Resümee: Schon 58km können ganz schön anstrengend werden, wenn man Gepäck dabei hat und der Wind aus der "falschen" Richtung bläst.
    Nichtsdestotrotz bleibt die Vorfreude auf 4 Tage Radfahren in Schweden.
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  • Der erste Platten

    7 augusti, Tyskland ⋅ ☁️ 19 °C

    Eigentlich wollten Papa und ich nur nochmal über das Fahrrad schauen, ein Schutzblech anbringen, den Sattel wechseln und ein Schloss anbringen, allerdings überraschte uns das Rad mit einem platten Vorderreifen.
    Also hieß es zunächst, Loch suchen - doch weder am Ventil noch am restlichen Schlauch fanden wir einen Defekt, der den Platten erklären würde. Wir - viel mehr Papa - beschlossen, den Schlauch so wieder einzubauen und einmal abzuwarten, was über Nacht passiert.

    Das Positive an dem Zwischenfall war, dass Papa mir nochmal Tipps und Tricks mitgeben und einiges direkt zeigen konnte - z.B. wie man einen Schlauch wechselt und oder flickt. So hatte es doch noch sein Gutes und ich hoffe, dass die Luft jetzt im Schlauch bleibt.
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  • Letzte Vorbereitungen

    8 augusti, Tyskland ⋅ ☁️ 22 °C

    Endlich kann es losgehen! - Und das gleich mit einem persönlichen Rekord!🏅Lagen letztes Mal immerhin 24h zwischen Beginn des Pack-Prozesses und der Abfahrt, bleiben mir dieses Mal weniger als 12h. Immer noch genug Zeit, zunächst den wichtigsten Gang des Tages anzutreten, jenen, den man halb blind, schlaftrunken und irgendwo zwischen Traum und Wirklichkeit zurücklegt - den Gang zur Kaffeemaschine.
    Bereits in "Der kleine Prinz" heißt es demnach trefflich: "Nur mit dem Herzen sieht man gut. Aber ohne Kaffee sehe ich gar nichts."
    Also "schnell" meine Lieblingstasse hervorgeholt, 350ml flüssige Motivation aus der Bohne aufgebrüht und schon kann der Tag "so richtig" starten.

    Während ich also langsam erwache und sich sämtliche meiner Sinne zu voller Blüte entfalten, sammle ich noch einige letzte Sachen aus dem schier endlosen Fundus meines Vaters zusammen - einen Göffel (den ich wahrscheinlich niiiieee brauchen werde, von dem ich aber geträumt habe, ihn brauchen zu werden), ein Taschenmesser und Zip-Beutel. Als ich die Sachen zu den anderen lege, fällt mir auf, dass bereits jetzt die mitzunehmenden Sachen zu über 75% dem Hausstand meines Vaters zugehörig sind, dieser sich aber dadurch nicht merklich reduziert hat.

    Dann geht es ans Packen. Dabei läuft erneut 'Provinz' im Hintergrund.

    Da ich bisher nie Bikepacken war, zumindest nicht länger als 2 Tage, nicht alleine und auch nicht in jüngerer Vergangenheit, folgt zunächst eine "Planungs-Phase", in welcher ich ein Konzept erarbeite. Hauptfragestellung hier: "Was werde ich als erstes brauchen - nur um festzustellen, dass ich es ganz nach unten gepackt habe und ich deshalb am ungünstigsten Ort, die ganze Tasche ausräumen muss?" Alles was mir zu dieser Frage als Antwort einfällt kommt erstmal extra. Alles andere verstaue ich gleichmäßig in den beiden Taschen. Zum Schluss die essentiellen Dinge nach oben und schon sind beide Taschen gefüllt.

    Voilà - Packen kann so einfach sein.✌🏼
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  • Ab über den Teich

    8 augusti, Tyskland ⋅ 🌙 19 °C

    Nach dem Packen war erstmal Stillstand - irgendwie hatte ich mir das Unterfangen umfangreicher vorgestellt, was mich unvorbereiteterweise mit viel Zeit zurückließ. Diese füllte ich zunächst mit dem Schreiben des Reisetagebuchs, bevor auch das erledigt war und es nichts Vernünftiges mehr zu tun gab.

    Also Zeit für einen weiteren Kaffee. Ein fataler Fehler. Denn dieser hatte wiederum zur Folge, dass ich zwar die Energie für drei, aber nach wie vor die Aufgaben für niemanden hatte. So eilte ich getrieben vom Koffein durch die Wohnung und wusste noch weniger mit mir anzufangen als vorher. Zum Glück kamen da auch schon die Freunde von unten aus dem Urlaub zurück. Smilla hüpfte bereits eifrig auf dem Trampolin, so dass ich mich dazu gesellte und mich nach ihrem Urlaub erkundigte. Derweil nahm ich auf der Schaukel Platz, welche anscheinend ähnlich wenig mit mir und meiner Energie anzufangen wusste, weshalb sie prompt riss - einfach nicht mein Tag.

    Gegen 16.30 Uhr kam dann auch Papa nach Hause, von dem sofort alle etwas wollten. Ich hielt mich deshalb erstmal zurück und half ihm dabei, Julianes Lastenrad zu reparieren, was dann auch im 2. Anlauf gelang, mir aber viel Geduld und Nachsicht abverlangte, da ich am liebsten schon am Fährterminal gestanden hätte. Anschließend bauten wir noch für Smilla das Zelt im Garten auf, damit ihrer Übernachtung im Garten, nichts mehr im Wege stünde.

    Mittlerweile war es schon kurz vor 19 Uhr und ich drängte etwas darauf, demnächst loszufahren, da ich doch etwas Sorge hatte, nicht rechtzeitig die Fähre zu erreichen. Das sorgte selbstverständlich wie immer für den entsprechenden Hohn, da ich bekanntlicherweise zur Überpünktlichkeit tendiere und in den damit verbundenen Stress, meist auch mein Umfeld einbeziehe.

    Zwar ging meine Fähre erst 22.30 Uhr, allerdings muss man hierzu wissen, dass ich einerseits das erste Mal mit dem Rad Fähre fahre, sprich die Abläufe noch nicht kenne und zum anderen der Check-in spätestens bis 21.30 Uhr erfolgt sein muss. Bis Rostock braucht man etwas über eine Stunde und so blieb stand 19 Uhr, ein Puffer von ca. 1,5h was ich für ausreichend befand.

    Nun denn, nach dem das Papa-Dan noch eine kleine Stärkung eingenommen hatte und ich ebenfalls noch eine kleine Ecke Nudelauflauf abstauben konnte, ging es auch schon los Richtung Rostock. So langsam machte sich die Aufregung bemerkbar; nach Essen war mir schon den ganzen Tag nicht zumute.

    -> Fortsetzung folgt
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  • Ankunft in Trelleborg 🇸🇪

    9 augusti, Sverige ⋅ 🌙 15 °C

    Geschlafen habe ich zwar kaum, dennoch fühle ich mich mehr als startklar für den Tag. 😊 Das könnte auch am (im Vergleich zum letzten Mal 2€ günstigeren) Kaffee liegen, den ich mit Blick über das Meer im Morgengrauen genoss. Schnell alle meine Sachen zusammengepackt, kurzer Schock, als die Tasche, die vormals nicht zuging, plötzlich problemlos schließt, Bett einmal umgewühlt, nichts mehr mir Zugehöriges gefunden, mit dem Gedanken abgefunden, realisiert, dass ja die erste Fantaflasche weniger ist, die sich nun als Energiequelle in meinem Camelback befindet und wieder beruhigt.

    Mittlerweile hat die Fähre gewendet und ist am Anleger angelangt. Mein Fahrrad hat allen Widrigkeiten getrotzt und ist trotz Wellengang und fehlender Befestigung, nicht umgefallen. Auf das Winken des Shuttlebus-Fahrers hin, folgen wir als riesiger Radpulk dem Bus. Und so geht es hinaus in das morgendliche Trelleborg.

    Nur noch die Rute finden und dann kann in die Pedale getreten werden - Endlich!🚲😊
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  • Die erste Etappe

    9 augusti, Sverige ⋅ ☀️ 19 °C

    Los ging es im Morgengrauen. Die Radfahrer, mit denen ich gemeinsam die Fähre verlassen hatten, sammelten sich vereinzelt oder in Grüppchen vor dem Fährterminal, packten nochmal final ihre Sachen, warfen einen letzten Blick auf die Karte und verstreuten sich dann in alle Richtungen.
    Nach etwas 'Sortiererei', machte auch ich mich los. Der eben noch eingehandelte Kommentar eines erfahrenen Bikepackers, welcher sich 100km für den Tag vorgenommen hatte, bereitete mir etwas Sorge. Er wünsche mir "viel Erfolg bei diesem ambitionierten Ziel". Aber für Planänderungen war es wohl zu spät.

    Das morgendliche Trelleborg zeigte sich von einer eher verschlafenen Seite. Nur die übermüdeten, unausgeruhten PKW- und LKW-Fahrer von den Fähren waren unterwegs Richtung den umliegenden Schnellstraßen. Einheimische waren kaum unterwegs.
    Ich fuhr zunächst vorbei an kleinen aber zierlichen Häusern, die sich an einer langen Straße aneinander reihten. Unvermittelt hörte die Stadt auf und eine ländlich geprägte Gegend entfaltete sich vor mir. Ich fuhr Kreuz und Quer durch teils gemähte, teils ungemähte Felder, in die vereinzelt Gehöfte eingestreut waren - Häuser und Scheunen im schwedischen Landhausstil, meist mit Fahnenmast und Schwedenfahne. Viele boten Produkte wie Blumen, Eier oder Milch mittels Kasse des Vertrauens an.
    Begleitet wurde ich von Feldhasen und diversen Vögeln, die immer mal wieder vor mir aufstoben oder die Straßenseite wechselten.

    7.00 Uhr sprang dann das erste mal die Kette ab. Natürlich befolgte ich nicht Papas Ratschläge, da die Handschuhe ganz unten in meiner Werkzeugkiste waren, und handelte mir damit gleich die ersten dreckigen Finger ein. Kein Problem, es gab ja nasses, Morgentau benetztes Gras direkt am Straßenrand. Kurz darauf erreichte ich zum ersten Mal das Meer - große Freude. Der Geruch und das rauschen der Wellen verzückten mich so, dass ich unbedingt einmal bis ans Wasser musste. Die ersten Einheimischen kamen in Handtuch und Bademantel gehüllt, um sich in der Brandung ihre morgendliche Erfrischung zuholen. Ich hingegen zog unterdess weiter meines Weges.

    Nun folgten einige Siedlungen, mit sowohl Wohn- wie auch Ferienhäuser, welche alle ihren Charme durch die Nähe zum Meer hatten. Vorstellen, kann man sich das einwenig wie auf dem Darß - von Altbau bis hin zum Neubau, dazwischen Kiefern, Spielplätze und Schotterwege.

    Der weitere Weg führte mich vom Meer weg, häufig entlang von Straßen und Karzoffelfeldern. Zugegeben, hier gab es nicht viel zu sehen, bis auf ein paar freiland Schweinchen, ein paar nette Gehöfte und viiiiiel Platten Land (also fast wie zu Hause in MV).

    Sehenswert wurde es dann wiesee Richtung Öresundbrücke - hieran schlossen sich nämlich viele Naurreservate an, die mit ihrem satten Grün, ein fabelhaften Kontrast zum tief blauen Meer abgaben. Meine Begeisterung für die tollen Farben, erklärt auch die vielen Bilder davon (und es gibt noch mehr als ich hier hochgeladen habe...). Auf den Wiesen weideten Kühe, die bis an die Wasserkante stapften, um an das saftige Gras zu kommen.

    Nach dem ich mich sattgesehen und zum 2. Mal meine Kette wieder aufgezogen hatte, konnte es weitergehen. Begleitet von vielen Joggern, welche anscheinend die Aussicht und die guten Wege ähnlich schätzen wie ich, ging es unter der Öresundbrücke hin durch und auf nach Malmö.

    Der Weg führte genau durch die Stadt und machte die Fahrt zu einem Fiebertraum - auch wenn es fast überall breite Fahrrad- und Fußgängerwege beidseits der Straßen gab, machte es das Navigieren nicht unbedingt leicht. Außerdem war mir noch nicht ganz klar, wann man wie auf welcher Seite fahren darf/muss/sollte und wie es soch mit den vielen Zebrastreifen verhält - gelten diese auch für Fahradfahrer? Manchmal bremsten die Autos, wog ich mich dann in Gewissheit und fuhr, hielten sie nicht. Fragen über Fragen. Dann waren da noch die extra Ampeln für Fahradfahrer, die unabhängig von den Fußgängerampeln grün oder rot wurden, obwohl sie über die gleiche Straß führten. Alles sehr verwirrend...

    Froh, Malmö irgendwann wieder hinter mir gelassen zu haben, ging es entlang von Straßen und Feldern auf die Halbzeit zu.
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  • Halbzeit

    9 augusti, Sverige ⋅ ☀️ 18 °C

    Die Hälfte von Etappe 1 ist geschafft!🥳✌🏼 Um das zu zelebrieren, gibt es erstmal eine Verschnaufpause inklusive etwas zum Frühstück. Als Ort habe ich mir eine Seebrücke mit Sandstrand ausgeguckt.

    Ansonsten wird selbstverständlich nochmals Sonnencreme nachgeleg😎
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  • Etappe 1/4 ✅️

    9 augusti, Sverige ⋅ ☀️ 21 °C

    Endlich geschafft! 🏁 Und das sogar sooo früh - ich hatte mit einer Ankunft gegen 18/19 Uhr gerechnet, in keinstem Fall aber mit 16 Uhr. Nun muss ich erstmal schauen, was ich mit der ganzen Zeit so anstelle.🤔

    Dafür bin ich aber echt platt; den ganzen Tag geradelt, dazu die Sonne und der fehlende Schlaf von letzter Nacht.🫠

    Auch haben mich die letzten Kilometer echt nochmal gefordert. Nicht unwesentlich daran beteiligt, war ein sich ewig ziehender Anstieg ca. 20km vor Helsingborg. Während die Nachmittagssonne ungehindert auf mich hinab schien zog und zog sich der Anstieg.

    Jetzt muss ich erstmal das Hostel finden und dann eine wohlverdiente Dusche nehmen - alles Weitere wird dann entschieden ✌🏼

    -> ein ausführlicher Bericht vom ersten Tag folgt noch
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  • Helsigborg

    9 augusti, Sverige ⋅ 🌙 19 °C

    Nachdem ich das Hostel gefunden hatte, ging nicht mehr allzu viel bei mir. Zunächst natürlich duschen und frische Sachen anziehen, sowie mein Fahrrad in das Zimmer bugsieren. Ein komisches Gefühl, mit einem Fahrad so durch das Hostel zu schieben und sich im Anschluss das Zimmer mit ihm zu teilen. Aber so ist es am sichersten, meinte der freundliche Herr am Empfang.
    Anschließend kam die Müdigkeit über mich, so dass ich mich erstmal auf mein Bett plumpsen ließ und fast direkt in den Schlaf fiel.

    Da mein Magen allerdings noch nichts zu essen hatte, außer 2 Belohnungs-Knacker direkt nach der Ankunft, ging ich ersteinmal einkaufen. Mittlerweile waren sowohl die Äpfel, wie auch die Getränke aus, sodass dringender Bedarf an Nachschub bestand. Ich machte mich also auf zum ICA, brauchte dort ungefähr 10x so lange, wie wenn ich sonnst einkaufen gehe und verließ den Laden 23€ Ärmer. Dabei hatte ich garnich mal viel gekauft - nur das Nötigste, denn viel Transportkapazität habe ich ja bekanntlich nicht.

    Im Hostel machte ich mir dann ein Bescheidenes Abendessen aus dem gekauften Nudelsalat und Pizza, allerdings wollte kaum etwas runtergehen. Zu groß war die plötzlich aufkommende Einsamkeit. Nach ein paar Tränchen ließ ich das mit der Pizza bleiben und aß nur den Nudelsalat, der alles andere als lecker schmeckte - hilft nischt. Mir ging es garnicht gut, sodass ich mich zurückzog, 2 Folgen Brocklyn 99 schaute, bevor ich mich fertig für das Bett machte und schlafen ging.
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  • Auf ein Neues - Abfahrt 2. Etappe

    10 augusti, Sverige ⋅ ☀️ 15 °C

    Nach einer unruhigen und warmen Nacht, vermochten die 3 Wecker für 4.08 Uhr, 4.06 Uhr und 4.11 Uhr, nicht mich aus dem Bett zu scheuchen. 5.30 Uhr wurde es dann aber doch Zeit. Nach dem die Sachen grob gepackt waren, ging es ins Bad Zähneputzen und Eincremen, damit die Sonne sich auch eingeladen fühlt, herauszukommen.

    Kaffe gibt es aus Ermangelumg an Stauraum leider heute keinen. Ich muss mich also wach radeln...

    Ansonsten steht heute ein noch längerer Ritt (157km) mit der meisten Steigung auf meinem Tour an.🚲

    Jetzt heißt es also Aufbruch aus dem morgendlichen Helsingborg, welches sich von einer wesentlich ruhigeren Seite als gestern zeigt und auf nach Halmstad. 🫶🏼
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  • Halbzeit 2.0

    10 augusti, Sverige ⋅ 🌬 18 °C

    Heute ist es ein Naturstrand geworden, an dem es ordentlich windet. Schon den ganzen Tag war ich entlang der Küste unterwegs und hatte ordentlich Gegenwind. Ich habe Gänge verwendet, von denen ich nicht wusste, das ich sie so niedrig habe. Und war mal kein Gegenwind, hat mich dieses Land mit einem wunderbaren Hügel bedacht, sodass es auch nicht schneller voranging.

    Nichts desto trotz, die Hälfte meiner heutigen Tour ist geschafft und das wird wie immer mit einer Kleinigkeit zu essen zelebriert.☺️🥳

    Auch der Camelback ist leer und muss aufgefüllt werden, damit ich unterwegs wieder was zu trinken habe.

    Mittlerweile spüre ich vorallem mein Rücken sehr, aber das wird schon werden. Heute abend geht es schließlich ins "Relax & SPA" Hotel....da kann man sich schonmal verausgaben für.🚲
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  • Von schönen Umwegen - Etappe 2

    10 augusti, Sverige ⋅ 🌬 19 °C

    Wie man auf der Karte sieht, ist meine erste Etappe auf dem Kattegattleden (Heningsborg -> Halmstadt) eigentlich ein einziger "Umweg" - zwei mal biegt man von der direkten Verbindung ab und fährt jeweils ca. 45km entlang einer Landzunge. Um Kräfte zu sparen, war die ursprüngliche Überlegung, vom Kattegattleden abzuweichen und diese Wege einzusparen. Es überwog allerdings der Reiz, den Kattegattleden in seiner Gänze - vom Anfang bis zum Ende - gefahren zu sein. Letztendlich bin ich froh darüber nicht abgekürzt zu haben, da es die mit Abstand schönste Etappe war. Dem entsprechend widme ich ihr auch einen besonders ausführlichen Beitrag - nicht erschrecken.☺️

    Wie immer ging es früh am Morgen los, als die Stadt noch schlief. Nur einige Menschen hatte es schon zu so früher Stunde aus ihren Betten getrieben. Diese joggten jetzt entlang der langen Strandpromenade, führten ihre Hunde aus, steuerten Kehrmaschinen und Busse durch die Stadt, oder nahmen ein Bad in der grauen, tosenden Brandung. Hierfür gab es überall lange Stege (siehe Bilder), welche ca. 50m übers Wasser führten. Am Ende hatten sie entweder nur eine Leiter oder Treppe, zum ins Wasser steigen oder auch vereinzelt kleine Badehäuschen, in denen man sich vorher umziehen konnte.
    Das mit den Stegen hatte meinen Beobachtungen nach zwei Gründe: Zum einen spühlte die Brandung und der auflandige Winde haufenweise Algen an den Strand. Diese lagen teils zu riesigen Haufen zusammengetragen am Strand oder waberten als zähe, schwarze Masse im Wasser, was ein Hineingehen sicher etwas unerquicklich machte.
    Zum anderen konnte man über die Stege dort ins Wasser gehen, wo es bereits tief genug zum Schwimmen war und auch die Wellen sich noch nicht brachen.
    So standen in den frühen Morgenstunden bereits die ersten Einheimischen in ihre Bademäntel gehüllt, alleine oder in Grüppchen auf den Stegen und gingen ihren morgendlichen Routinen nach.
    Während ich so vorbeizog, beobachtete ich das morgendliche Treiben, welches einer übergeordneten, einstudierten Koreografie zu folgen schien; Man grüßte, unterhielt sich, gab sich Handzeichen oder schwieg einvernehmlich.

    Nach einigen Kilometern ließ ich dieses Treiben hinter mir und näherte mich dem Ortsausgang und gleichzeitig dem ersten Anstieg
    Es zogen Vororte vorbei, später vereinzelte Häuser und nach kurzem war ich umgeben von gelb leuchtenden Feldern, hinter denen sich das tiefblaue Meer abzeichnete. Dazu wehte der Wind mir die Meeresluft entgegen, die nach Salz und Algen roch - ein Geruch, der mich den Tag über in unterschiedlich intensiver Form begleiten sollte.

    Nun führte der Weg wieder direkt ans Meer. Kräftiger Gegenwind schlug mir entgegen, so dass ich teilweise fast stand - erstmals erreichte ich einstellige km/h-Werte. Der Wind war an diesem Tag wirklich mein meteorologischer Antagonist. Zu meiner eigenen Überraschung machte mir das aber nichts aus (normalerweise hätte ich geflucht bis sich die Balken biegen).
    Dafür wogen die Landschaften und Gerüche für all das auf - Schäumende Brandung, kleine Badeorte und dazu der Geruch von Meer.

    Einige Kilometer hinter Höganäs schlug ich durch Felder und Wiesen den Bogen auf die Nord-Seite der ersten Landzunge. Hier war von all dem nichts mehr zu sehen. Viel steiler fiel das Ufer zum Meer hin ab und viele der Küstenabschhnitte waren mit Häusern bebaut. So führte mich der Weg diesmal abseits des Wassers entlang. Trotzdem bließ der Wind nach wie vor ordentlich, was mich zum Äußersten schreiten ließ...In der Hoffnung, Papas neongelben Windstopper nicht brauchen zu müssen, hatte ich ihn natürlich ganz nach unten sortiert und ärgerte mich nun in zweierlei Hinsicht darüber, dass ich ihn raussuchen musste; Zum einen, weil Papa mal wieder recht hatte und der Windstopper genau das richtige Kleidungsstück für so einen windigen Tag war, zum anderen, weil ich meine ganze Tasche einmal aus- und wieder einräumen durfte.

    Jedenfalls ging es danach wohltemperiert und für alle gut sichtbar weiter entlang der Landstraße. Kurze Zeit später lag die erste Landzunge auch schon hinter mir, allerdings begannen meine Kräfte etwas zu schwinden. Viel mehr meldete sich der Rücken zu Wort. Etwas Gymnastik auf dem Rad verschaffte geringfügig Besserung, ließ die Zweifel aber nicht gänzlich schwinden, ob ich die Etappe unter diesen Umständen schaffen würde. Im Hinterkopf schon die Gewissheit, dass ich bereits auf die zweite Landzunge zu hielt, die ebenso wie die erste, mit ordentlichen Gegenwind aufwarten würde.

    Die Landschaft überzeugte erneut und zeigte sich von einer noch naturbelasseneren und wilderen Seite - schroffe Küsten, mit vereinzelten, kleine Siedlungen, Naturstränden und dabei immer der Geruch von Salz und Meer in der Nase.
    Kurz vor meiner Halbzeitpause, ging es dann nochmal ein großes Stück landeinwärts, bevor es wieder an die Küste zurück ging. Man kann sich schon denken - hier waren es wieder Felder, Felder und noch mehr Felder, zwischen denen sich die Landstraße entlang schlängelte.

    Dann war endlich der perfekte Ort für eine Mittagspause am Strand gefunden - nur die kurz nach mir eintreffenden Deutschen waren enttäuscht, hatten sie doch schon mühsam ihre Aufblastiere aufgepustet und blickten nun auf viel Welle, viele Algen und viel kaltes Wasser. Vorallem die Tochter war mehr als entrüstet über die enttäuschten Versprechungen, die man ihr wahrscheinlich im Vorraus gemacht hatte.
    Gut erholt und mit gefüllten Magen, ging es für mich weiter entlang der südwest Seite der Landzunge, dessen Ende das beschauliche Hafen-Örtchen Torekov bildete. Hier konnte ich auch einmal die besagten Stege festhalten, über die man "algen-frei" ins tiefe Wasser gelangt.

    Der Weg zur Nordseite der Landzunge ging durchs Inland; vorbei an Kühen auf Weiden, Kühen in Ställen, Ställen ohne Kühe, Feldern, Wiesen und wunderschönen Höfen, die zum Teil viele verschiedene Obstbäume auf dem Anwesen zu stehen hatten. Leider ging es einen großen Teil der Strecke bergauf, was mir wiederum den Vorteil verschaffte, dass ich viel Zeit hatte, die Dinge, die mich umgaben, genauestens zu betrachten und zu genießen - Der erste Gang ist eben einer für Genießer.

    Zur Belohnung folgte dann eine super steile und super lange Abfahrt, die für alle Strapazen auf dem bisherigen Weg aufwog. Am Ende der Abfahrt war die Nord-Seite erreicht, welche sich wieder gänzlich anders darstellte als alles bisher Gesehene - während der Fahrradweg durch den Wald führte, in dem plötzlich Kühe aus dem tiefsten Unterholz auftauchten, lag links vom Weg ein wunderschöner Steinstrand, an dem ich gerne verweilt und Steine gesammelt hätte. Aus zeitlichen wie logistischen Gründen verzichtet ich aber darauf.

    Bald tauchten die ersten Ausläufer von Båstad auf, und nur wenig später rollte ich auf der Strandpromenade der Innenstadt entgegen. Diese hinter mir gelassen, erstreckte sich links von mir ein breiter, heller Sandstrand, während ich auf dem Strandvägen weiterfuhr. Schließlich erreichte ich die Mündung des Stensån, über die eine Brücke führte.
    Von hier bot sich ein eindrucksvoller Anblick: Zur einen Seite der von urigen Bäumen und dichtem Unterholz gesäumte Flusslauf, zur Anderen der erstreckte sich der Sandstrand, durch den sich der Fluss seinen Weg zum rauen Meer bahnte.
    Da, wo Fluss und Meer aufeinander trafen, mischte sich das braune Wasser des Stensån, mit dem vor Gischt schäumenden tief blauen Wasser des Kattegatt Belt. Einige Fotos später ging es erneut aufs Rad. Knapp 45km standen noch an. Die ersten 15km ging es entlang des Kustvägen, was im Prinzip einer Straße entsprach, die mehrere Küsten- und Urlaubsorte entlang der Küste mit einander verband. Vom Meer sah man dort leider nichts. Dafür rollte es sich auf dem gut ausgebauten Radweg sehe gut. Noch dazu gab es ausnahmsweise keinen Wind von vorne. Viele andere Radfahrer kamen mir entgegen - einige grüßten und einige waren Rennradfahrer. Die Beobachtung hatte ich auf meiner Tour schon des öfteren gemacht. Während einen Rennradfahrer mustern und prüfend anschauen, grüßen Bikepacker einander fast immer freundlich und teils sogar mit Handzeichen, Lächeln UND Kopfnicken.

    Hinter Mellbystrand begann dann der zweite wunderschöne Teil dieser Etappe. Es ging zunächst durch das Naurreservat Hökafältets, in dem es fantastisch nach Kiefern und Wald roch. Auf Schotterwegen ging es zwischen Heidekraut, Moosbedeckten Steinen und Kiefern hindurch, bevor sich das Naurreservat Tönnersa direkt anschloss. Hier her kamen die Menschen anscheinend zur Erholung, um ihre Hunde auszuführen oder zum Wind- und Kitesurfen. Zumindest sah ich in der Ferne die Kite-Drachen über die Baumwipfeln der Wind verformten Kiefern hinweg. Alles roch so voll und wunderbar, dass es hier eigentlich garnicht durch Worte reproduzierbar wäre; eine Mischung aus Meer und Kiefern lag mit feuchten aber nicht erdrückenden Schwere in der warmen Luft.

    Kurz hinter dem Reservat kam Laxvik. Hier rang die Beschriftung eines Teslas mir ein kleines Schmunzeln ab: "I bought this before Elon went crazy." Stand auf der Rückseite des Autos.

    Der Rest der Strecke, war dann wieder eher unspektakulär; leider umrundete man nur das Hagöns Naurreservat, sodass man stattdessen wieder einmal Felder und Höfe zu Gesicht bekam. Außerdem rauschte die Autobahn vorbei und der Wind bließ wiedermal sehr stark von vorne.

    Lustigerweise befanden sich Papa und die Freunde gerade mit dem Wohnmobil auf genau dieser Autobahn – und sogar ungefähr auf gleicher Höhe, sodass ich Papa 6km vor dem Ziel, kurzerhand mit einem kleinen Anruf bedachte. Im Anschluss ging es gut gestimmt und motiviert ans Ziel.
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  • Etappe 2/4✅️ - 295 km geschafft

    10 augusti, Sverige ⋅ ☀️ 19 °C

    Puhh, was ein Ritt! Aber auch diese Etappe ist geschafft und damit fast 300 der insgesamt 530 km. Der Gegenwind - überhaupt der ganze Wind - hat mir heute echt zu schaffen gemacht und mich um einiges gebremst. Doch trotz Wind und Widrigkeiten erreiche ich überpünktlich um 17.30 Uhr das Hotel Continental in Halmstad.

    Am Hotel angekommen, welches viel zu edel für meine Wenigkeit aussieht (mit rotem Teppich und so Absperrungen vor der Tür), plöne ich mir aus schlechtem Gewissen, ersteinmal halbwegs ordentliche Sachen an, um den Schrecken für die Empfangsdame so gering wie möglich zu halten. Unter Ölgemälden und Kronleuchtern checke ich ein und erfahre was ich mir schon km stillen dachte - Für mein Rad gibt es natürlich keine sichere Unterstellmöglichkeit und der SPA-Bereich kostet extra - so viel zum Thema "Relax & SPA". Kein SPA und Relaxen kann ich auch nicht, weil ich mich um mein Fahrrad sorgen muss. Nun gut, aber wenigstens ein schönes Zimmer mit eigenem Badezimmer.

    Ein ausführlicher Bericht mit Bildern folgt noch.☺️
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  • Aufbruch aus Halmstadt

    11 augusti, Sverige ⋅ ☁️ 14 °C

    Heute steht mit 161 km die längste der 4 Etappen auf dem Plan. 5.20 Uhr erwache ich gut ausgeruht aus meinem traumlosen Schlaf. Ich packe die Sachen, befülle den Camelback (nun wieder zurück zu Fanta - Cola hat viel zu sehr geklebt und war warm echt kein Vergnügen) und bin um 6 Uhr fertig für das inkludierte Frühstücksbuffet, welches mehr als Üppig ausfällt; von frischem Brot, über Sill bis hin zu Krabben gefüllten Eiern, ist alles was das Herz begehrt da. Mein Herz begehrt hingegen lieber ein etwas deftigeres Mahl und einen großen Kaffee. So Ausgewogen habe ich zu letzt zu Hause gespeist - mitlerweile lebe ich ja von Knackern, Fladen mit Marmelade, Äpfeln und Müsliriegeln.

    Während im Hintergrund leiser schwedischer Jazz läuft genieße ich mein Frühstück in dem Wissen, dass mein Fahrrad noch an Ort und Stelle steht, die Nacht also auch gut überstanden hat.

    Oh, schon 7.20 Uhr nu aber wirklich los, sonnst brauche ich wirklich noch Fahrrad- & Stirnlampen...
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  • Halbzeit 3.0

    11 augusti, Sverige ⋅ ☁️ 17 °C

    Und erneut geht es in eine wohlverdiente Halbzeitpause am Meer. Diesmal an einem kleinen Hafen in Träslövsläge (mehr Punkte über dem Wort ging wohl bei der Benennung des Ortes nicht). Wie immer gibt es die gewohnten Auswahl an Speisen nur ohne den Müsliriegel. Man beachte hier bitte insbesondere das gefundene Treibholzbrett, auf dem meine Mahlzeit liebevoll angerichtet ist.😇

    Die Tour bis hierher war leider sehr unspektakulär - oft ging es entlang von Straßen, Feldern und durch einige kleinere, wie größere Ortschaften. Nur hin und wieder konnte man einen Blick aufs Meer erhaschen. Ansonsten der wie übliche Gegenwind - omnipräsent.
    Da die Strecke nur wenige Highlights bot, füge ich die Bilder gleich hier mit an.

    Ich hoffe, dass die Rute bis Kungsbacka, noch etwas sehenswerter wird (und vielleicht sogar etwas weniger windig).
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  • Etappe 3/4 ✅️ - 450km geschafft

    11 augusti, Sverige ⋅ ☁️ 16 °C

    Puhhh, auch die Etappe wäre geschafft - wobei man auch sagen könnte, diese Etappe hat mich geschafft. Grade die letzten 20/30km waren blanker Horror, da meine Knie echt wehtaten. Hier machte ich einfach langsam und näherte mich so trotzdem stetig meinem Tagesziel.

    Leider wurde es landschaftlich nicht unbedingt schöner, als auf der ersten Hälfte. Häufig ging es entlang von Straßen, über Feldwege, auf denen man Traktoren und Mähdreschern ausweichen musste, oder entlang der Schienen, auf denen recht regelmäßig Schnellzüge vorbeipreschten. Nur selten kam man in den Genuss eines Blicks auf das Wasser und wenn, war dieser meistens getrübt durch riesige Imdustrienauten oder ähnliches.

    Schön war es die ganzen Pferde, Kühe und anderen Tiere entlang der Strecke zu sehen, sowie die unterschiedlichen Gerüche nach zum Beispiel frischem Heu, Meer oder Kühen. Ich persönlich liebe vor allem den Geruch von Kühen bzw. Kuhställen. Bei Gegenwind wusste ich immer schon recht früh: "Ach, da kommen gleich wieder Kühe". Kurz vor Ende habe ich mir in Åsa noch eine Tiefkühllasagne für die Mikrowelle geholt (würde ich sonst nie machen, aber aus Ermangelung an Kräften, Zeit und einer richtigen Küche, war heute mal eine Ausnahme) und Würstchen geholt. Hier bin ich mir mit Flo einig; die Schweden machen die besten, wenn auch teuersten Wiener.

    Nach Åsa standen dann die letzten schmerzhaften 15km an, die am Ende auch noch in einer Baustelle endeten, sodass ich erst auf die "Bundesstraße" ohne Radweg und mit Tempolimit 80 musste um anschließend auf eine Straße einzubiegen, in der sich mehr Schlaglöcher als Straße befanden.

    Endlich am Ziel angekommen, begrüßte mich ein freundlicher Kjell, der Vermieter meines Airbnbs und zeigte mir Wohnung und Fahrradplatz. Anschließend das übliche: Duschen, Essen, etwas Serie schauen und dabei fast wegdösen. Ich würde so gerne lesen, aber ich schaffe es einfach nicht, nachdem ich einmal sitze, die Augen offen zu halten. Sofort überkommt mich so eine große Müdigkeit, dass selbst das Tagebuchschreiben auf den nächsten Tag verschoben werden muss.

    Nun gut - morgen dann "nur noch" die 70km bis Göteborg. Ich hoffe meine Knie haben sich bis dahin regeneriert.
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  • Am Ziel 🏁 - Ankunft in Göteborg

    12 augusti, Sverige ⋅ ☁️ 19 °C

    Juhuuuu, ich hab's geschafft!🥳 Hatte nicht damit gerechnet, die ganze Tour in so kurzer Zeit zu schaffen...umso glücklicher (und auch ein bißchen stolz) bin ich, dass ich trotz aller Widrigkeiten bis zum Schluss durchgehalten habe.☺️

    Bin am Ende - und das in zweierlei Hinsich.
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  • Die WIRKLICH letzte Etappe

    12 augusti, Sverige ⋅ ☁️ 20 °C

    Besser spät als nie, gebührt dieser Reise zumindest ein adäquater Abschluss. Auf meiner letzten Reise habe ich das leider völlig vergeigt und sehr bereut... also hier ein paar "letzte Worte" und Bilder:

    Zunächst vielen lieben Dank fürs Mitlesen und Mitverfolgen – es hat mich wirklich gefreut, euch ein Stück auf meiner kleinen Reise mitzunehmen und ein paar Eindrücke teilen zu können! Auch wenn meine Beiträge nicht immer ganz regelmäßig oder pünktlich kamen, haben mich eure lieben Kommentare und Nachrichten jedes Mal aufs Neue erfreut und motiviert. ☺️

    Nun zur WIRKLICH letzten Etappe; Göteborg war nur das übergeordnete Ziel. Die Ferienwohnung oder eher Hütte, zu der Freunde und Papa bereits (vor)gefahren waren, befand sich ca. 50 km nördlich von Göteborg.
    Da meine Knie mittlerweile wirklich schon sehr lädiert waren, entschied ich mich dafür, einen Teil der Strecke mit dem Zug zurückzulegen.

    Nach einigen erfolglosen Versuchen mit der entsprechenden App suchte ich den Schalter von Västtrafik auf. Dort kaufte ich ein Ticket für die Zone AB, erhielt aber dazu weder die Information, dass mein Fahrrad umsonst mitreist, noch, dass ich die mir ausgehändigte Papierkarte im Zug validieren muss, indem ich sie vor ein entsprechendes Gerät halte. Voller Unsicherheiten, aber mit Ticket und 8€ weniger, verließ ich den Schalter. Da mein Zug gerade den Bahnhof verlassen hatte, galt es, mich eine weitere Stunde zu verdingen. Ich suchte daher den Lidl auf, um etwas für das abendliche Grillen beisteuern zu können, falls die Angelerfolge ausblieben - meine Wahl fiel auf Grillkäse und Cevapcici. Für auf die Faust gab es noch eine Börek-Schnecke.
    Zurück am Gleis fragte ich eine Frau, ob sie wüsste, was ich mit der Papierkarte machen muss, doch sie konnte mir nichts dazu sagen, da sie selber die App verwendete. Auskunft konnte mir dann der Lokführer geben, der mir das mit dem Validieren im Zug erklärte. Das Fahrrad gesichert, konnte die 30-minütige Fahrt nach Lödöse södra beginnen.

    Während der Fahrt schaute ich mir schon mal auf Komoot die Strecke an, die ich ab Lödöse noch zurückzulegen hätte. Hier machte ich eine fatale Entdeckung: Zwar liegen Lödöse und Arboskogen (das Ziel) auf einer Höhe, nur fließt dazwischen ein nicht unerheblich breiter Fluss. Die einzige Brücke über diesen Fluss befindet sich 11 km nördlich von Lödöse. Somit sah die Streckenführung vor, zunächst 11 km flussaufwärts zu fahren, um anschließend 15 km flussabwärts zurückzulegen.

    Nun ja, zu diesem Zeitpunkt konnte meiner guten Laune kaum etwas etwas anhaben – auch diese unvorhergesehene Wendung nicht. Was bedeuteten schon weitere 25 km? Wie sich bald herausstellen sollte: eine ganze Menge.

    Zunächst ging es allerdings erst einmal wirklich gut voran: 7 km gerade Landstraße mit Radweg, auf dem es sich mit Rückenwind und ohne Gefälle wie von selbst rollte. Anschließend folgte die Strecke für einige Kilometer dem Sverigeleden – mit guter Beschilderung und ebenfalls gut ausgebauten Wegen. Schon kam die Brücke über den Göta älv in Sicht – und mit ihr die trügerische Gewissheit, Arboskogen bald und ohne größere Anstrengungen zu erreichen …

    ...Zu erst endete der Radweg, dann kam die Steigung, dann folgte der Schotter. Während also sprichwörtlich alles bergab ging, ging es sinngemäß immer stärker bergauf. Steil bergauf. So wurden die letzten 3,5km zum puren Alptraum für meine Knie und die Gangschaltung. Allen Widrigkeiten zum Trotz, erreichte ich dennoch die Hütte, an der zu diesem Zeitpunkt jedoch keiner mehr war - "Wir sind an See" lautete die Nachricht auf meinem Handy. Also wieder aufs Rad, aber diesmal bergab.

    Und dann... dann war ich plötzlich WIRKLICH am Ziel. Mitten in der Natur, an einem idyllischen See, der ruhig da lag. Auch die anderen waren da, und es gab ein fröhliches Wiedersehen. Es wurde schon fleißig geangelt, nur waren die Erfolge bislang ausgeblieben. Auch nach meiner Ankunft beschränkte sich der Fang auf kleine Rotaugen. Dementsprechend blieb es abends bei Fleisch, Käse und Zucchini auf dem Grill - ganz zum Bedauern aller.

    Und damit beginnt nun der "eigentliche" Urlaub hier in Schweden, bevor ich dann am Freitag Nachmittag mit Zug und Fähre den Heimweg antrete. Samstag steht nämlich noch das Provinz-Konzert an, auf das ich schon lange hinfiebere.

    Also bis zum nächsten Mal, wenn es wieder auf Reisen geht.☺️
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    Resans slut
    12 augusti 2025