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  • Dag 27

    Nachtfahrt nach Mar del Plata

    18. mars 2023, Argentina ⋅ ☁️ 19 °C

    Mar del Plata, Samstag, 18. März 2023

    Die 1500 km von Buenos Aires nach Puerto Madryn haben wir eigentlich nur gemacht, um dort in der Nähe und auf der Penísula Valdés die verschiedenen putzigen Tierchen (See-Elefanten, Seelöwen und Pinguine) anschauen zu können. Martin findet aber, dass es sich auch wegen der Landschaft (aus der Pampa in die aride Steppe der Meseta) schon gelohnt hat…
    Nun geht es aber wieder zurück, wobei wir der Atlantikküste folgen wollen. Zuerst steuern wir Mar del Plata an, das Rimini oder Marbella von Argentinien.
    Der Bus fährt erst um 14:35 Uhr los und wir dürfen netterweise bis 13 Uhr in der Unterkunft bleiben, bevor wir per Taxi zum Busterminal fahren. Zufälligerweise holt uns dieselbe Taxifahrerin ab, die uns vor vier Tagen hergefahren hat und sie fragt genau das, was hier wohl die die ganze Stadt denkt: Wie steht es mit der Gesundheit von Martin? :-)
    Im Busbahnhof warten wir geduldig und Regine kauft dort zu einem Schnäppchenpreis (Wir wundern uns….!) Brot und süsse Stückchen für die Fahrt ein.
    Dann geht es los: zuerst durch die tatsächlich langweilige Steppe, wo links und rechts nichts als Sand, Steine und Dornenbüsche zu sehen sind. Die grosse Abwechslung kommt erst in Sierra Grande, wo aus der endlosen flachen Weite ein paar Berge (besser gesagt: Hügel) - ragen. Anschliessend geht es wie gehabt weiter, bis die Landschaft kurz vor Bahia Blanca (Es ist jetzt bereits 23 Uhr und wir sind schon 8,5 Stunden unterwegs) fast abrupt wechselt und Sträucher sowie Bäume auftauchen, die auf richtig grünem Grasboden stehen.
    Ab Bahia Blanca, einer touristisch eher uninteressanten Grossstadt, sind wir dann in der südlichen Pampa, in der Graslandschaft mit Hügeln und viel Vieh vorherrschen. Da es aber stockfinster ist (auch weil die argentinische Strassenbeleuchtung - wenn überhaupt, dann eher am Tag als in der Nacht - eingeschaltet ist! :-) und es streckenweise zu regnen beginnt, sehen wir davon nur wenig.
    Und sowieso ist es jetzt Zeit, ein wenig zu schlafen. Regine nützt die Tatsache aus, dass sie keinen Sitznachbarn mehr hat und okkupiert liegend beide Plätze. Auch Martin hat mittlerweile keinen Sitznachbarn mehr und hätte genügend Platz um sich herum, aber er schläft halbsitzend weit besser als quer liegend. Allerdings klagt er trotz eines Schmerzmittels über anhaltendes Kopfweh und schläft aus diesem Grund aus Erschöpfung nur wenig.
    Um 7 Uhr kommen wir mit nur 20 Minuten Verspätung in Mar del Plata an. Es hat hier bis vor kurzem geregnet und beim Aussteigen schlägt uns feuchtwarme Luft entgegen. Das hatten wir nicht erwartet!
    Vorerst müssen wir uns aber weiter gedulden: Unsere Wohnung im Zentrum und in Strandnähe ist erst ab 12 Uhr bezugsbereit. Bis dahin heisst es warten, was wir mit argentinischer Geduld tun. Ein argentinischer Pianist, der 25 Jahre in Florida gelebt hat und nun wieder zurück in seiner Heimat ist, vertreibt uns die Zeit mit englischer und spanischer Konversation.
    Kurz vor 12 Uhr bringt uns ein Taxi, das einen Zuschlag für unser Gepäck verlangt (eine ganz neue Erfahrung!!) zur Unterkunft, die sich im dritten Stock eines Hochhauses befindet. Das Apartment ist nett, klein und sauber und es hat ausreichend heisses Wasser. Martin duscht ausgiebig und wäscht all seine Wäsche, denn hier kann sie in den vier Tagen Aufenthalt gut trocknen.
    Wir unternehmen am Nachmittag noch einen Spaziergang zum Strand, bewundern dort Windsurfer, die ihr Können zeigen und staunen über das Outfit der Spaziergänger: Für uns ist wegen des kräftigen Windes nach wie vor die Daunenjacke angesagt, während hier - obwohl bereits der Herbst Einzug gehalten hat - die Leute noch mit Shorts und T-Shirts unterwegs sind. An der Strandpromenade finden sich zu einer Art „Five o`clock-Tanztee“ Pärchen zum Outdoor-Tanzen ein. Am begeisterten Publikum, das auch mit Beifall nicht geizt, fehlt es nicht.
    Da wir in unmittelbarer Strandnähe wohnen, ist der Heimweg nicht weit und wir bummeln durch den grossen Park mit Kinderkarussell (auf „Alt“ getrimmt) zurück zur Unterkunft.
    Zum Abendessen gibt es noch Reste von gestern; bei uns wird halt nichts weggeworfen! :-))
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