• Im Samii- und Goldgräbermuseum

    30 juni 2024, Finland ⋅ ⛅ 18 °C

    Peurasuvanto, Sonntag, 30. Juni 2024

    Nahezu alle Mitreisenden klagen heute Morgen bitterlich über Dutzende von Mückenstichen, die jeder von den gefrässigen Biestern erlitten hat. Bei manchen hat nicht einmal das vorgestern gekaufte Gesichtsnetz etwas genutzt, im Gegenteil: Bei Anneliese beispielsweise ist gerade das Gesicht und der Hals besonders befallen…
    Auch Regine, die heute ihren 69. Geburtstag feiert, hat ihr Teil abbekommen; aber wenigstens hatten wir diese Nacht im Zelt keine kleinen Feinde… Martin hat Regine als kleines Geschenk aus der Schweiz Schokolade mitgemacht, von Inge bekommt sie einen Aperol Spritz und von Lech (im Namen von Daltus) einen metallenen Kaffeebecher mit Aufschrift „Daltus“. Regine freut sich sehr über das Geburtstagsständchen und die Gratulanten am frühen Morgen :-)
    Bei der Abreise vom Campingplatz hoffen wir, dass es entweder weiter im Süden besser wird oder - falls es denn sein muss - das Wetter wieder so kalt wird wie in Norwegen. In diesem Fall gäbe es dann sicherlich keine Mücken mehr :-)
    Aber vorerst fahren wir bei Sonnenschein über Ivalo weiter Richtung Romaniemi im Süden. Den ersten Zwischenhalt gibt es im SIIDA-Museum („Wintergruppe“, ein Begriff, der sich auf das Trennen der Rentiere nach Besitzer im Winter bezieht). Das SIIDA ist topmodern eingerichtet, didaktisch auf dem neuesten Stand und bietet eine Fülle an Informationen zu den Sami (Samen), den Ureinwohnern von Lappland. Leider haben wir mit neunzig Minuten viel zu wenig Zeit, um alles anzuschauen :-(
    Dann fahren wir weiter zum nächsten Supermarkt, wo sich alle ganz nach ihren Gelüsten mit Alkohol, Süssigkeiten (wir) oder Früchten eindecken. Wir erstehen zusätzlich noch je ein Merino-Shirt (aus tatsächlich 100 Prozent Merino-Wolle), weil diese hier mit 45 Euro wesentlich billiger sind als bei uns (auch im Internet). Schon in Norwegen hatten wir danach Ausschau gehalten, jedoch nur Modelle in Grösse XXL gefunden.
    Zum nächsten Stopp, dem Goldgräbermuseum, brauchen wir weitere fünfzig Minuten und Martin macht während der Fahrt im Bus eines seiner berüchtigten Nickerchen :-)
    Dieses Museum ist im Gegensatz zum Samii-Museum ziemlich in die Jahre gekommen und sieht so aus, als hätte man seit vierzigJahren nichts mehr erneuert. Es gibt zwar viele Informationen über das Goldschürfen in Finnland und auf der ganzen Welt (sogar Artikel und Fotos über das Schürfen in Deutschland und der Schweiz und dies sogar auf Deutsch!). Diese sind didaktisch jedoch äusserst fragwürdig aufbereitet. Dazu kommt, dass es im gesamten Museum kein natürliches Licht gibt, was bei uns weitere Müdigkeit hervorruft…
    Der Freilicht-Teil mit (kostenpflichtigem) Goldschürfen, einer Westernstadt und einem Juwelier-Shop gleicht einem abrissbedrohten Dorf und wirkt komplett verlassen. Nur im „Saloon“ sitzt eine lärmende Truppe: unsere Mitreisenden, die den Abschluss des Museumsbesuchs mit einem Bier oder Kaffee „feiern“.
    Pünktlich um 17 Uhr fahren wir die letzten dreissig Kilometer zum Campingplatz in Peurasuvanto, das an erneut an einem breiten Fluss liegt. Weil hier ein kühles Windchen weht, hält sich der Mückenbefall (bis jetzt) in Grenzen. Zum Abendessen gibt es Tagliatelle, frisches Gemüse und Lachs (mmmh!), den Lech im Supermarkt zum Schnäppchenpreis von 19,90 Euro pro Kilo erstanden hat. Dann mal guten Appetit! :-)
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