Way back

March - May 2024
An open-ended adventure by Noëmi Read more
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    Hariharalaya Tag 1

    April 7 in Cambodia ⋅ ☀️ 39 °C

    Ich war unsicher. War dieser Retreat die richtige Entscheidung? Was für Leute würden da sein? Wie würden die Leute sein? Würde ich es geniessen können oder würde es einfach anstrengend werden? Würde ich herunterfahren können? Wie würde es ohne Handy sein? Wie würde es sein um 6 Uhr aufzustehen? Kann ich das überhaupt?

    Und dann wurden Andy, Tanja und ich, Andy und Tanja hatte ich bereits eine Woche zuvor in einem Hostel kennengelernt, am Sonntagmorgen um 10 Uhr abgeholt. Bereits im Van wusste ich, dass es gut werden würde. Mit uns im Van waren Sabrina und Serena. Beide waren sie zwei Jahre älter als ich. Sabrina ist ebenfalls aus der Schweiz und Serena aus Korsika, wobei sie gerade zwei Jahre in Australien gelebt hat. Weiter dazu stieg Emily, die 35 jährig ist und deren positive Austrahlung fast überirdische Vibes ausstrahlte. Wie sich später herausstellte, kam sie direkt aus Reality TV Show Aufnahmen und brauchte dieses Retreat, um wieder bei sich selbst anzukommen.
    Wir alle dachten es würde eine lange Fahrt in die Natur werden, es stellte sich jedoch heraus, dass unser Endziel lediglich 5 Minuten entfernt lag.

    Der Eingang zum Retreat Arreal war wunderschön. Wir wurden mit den Worten „Welcome Home“ begrüsst und so komisch es sich anhört, so fühlte es sich doch irgendwie wie Heimkommen an. Es wurde uns allen einen Schal umgelegt und wir erhielten einen Passionsfruchtsmoothie sowie eine fünfminütige Massage als warmes Willkommen. Schliesslich war es soweit und wir mussten alle unsere Elektronischen Geräte abgeben. Während diesem Abgabeprozess gab es getrocknete Bananen und Popcorn und man konnte sich gegenseitig kennenlernen. Insgesamt waren wir 24 Retreatteilnehmende.
    Anschliessend wurden uns die Bungalows und Zimmer gezeigt. Ich war im Vierbett Shared Dorm mit Tanja, Pamitta und Nadja. Nadja ist ursprünglich aus Deutschland, ebenfalls 25, lebt gerade in Australien und Pamitta ist aus London und schon in ihren 30er angekommen. Wir konnten uns kurz einrichten ehe es um 11 Uhr eine Tour des Grundstücks gab. Langweilig wird’s einem hier bestimmt nicht. Von einem idyllischen Lotusteich zu einem Baumhaus, einer Malwerkstatt, einem Musikzimmer und einem Pool war alles dabei. Auch ein Volleyballnetz hätte es gehabt, aber bei 40 Grad war dann der Pool doch verlockender.
    Wie hatten eine kurze Pause ehe um 13h der Gong für das Mittagessen erklang.
    Vor jedem Essen gibt es einen kurzen Moment der Stille, dann wird ein Gedicht vorgelesen und einmal ein „Om“ gesungen. In der Vorbereitung für das Retreat erhielten wir alle eine Gedichte- Anthologie. Ich hatte ein wenig darin herumgeblättert und ein Gedicht war mir dabei besonders ins Auge gestochen. Genau dieses wurde heute vorgelesen; The Sun Never Says. Es geht darum, dass die Sonne jeden Tag bedingungslos scheint, egal was war und ohne Erwartung einer Gegenleistung.
    Zum Essen gab es Khmer Curry.
    Wir blieben ziemlich lange am Tisch, um uns gegenseitig besser kennenzulernen. Irgendwann war dann Aufbruchsstimmung.
    Ich hatte mich gerade hingesetzt um erste Eindrücke aufzuschreiben als der Gong erklang. Es war frustrierend gerade hingesessen, gleich wieder los. Der Gong erklingt immer 10 Minuten bevor die nächste Aktivität losgeht. Dies ist deshalb wichtig, weil wir ja alle keine Uhren haben und auch auf dem ganzen Areal gibt es nur eine einzige versteckte Uhr. Zweck ist, dass wir unserem natürlichen Rythmus wieder näher kommen und unseren Bedürfnissen so nachgehen wie es uns ist und nicht danach wieviel Zeit wir noch dafür haben.

    Heute stand „Community Circle“ auf dem Programm, was nichts anderes bedeutete wie Vorstellungsrunde. Zuerst gab es eine Übung für aktives Zuhören in Zweiergruppen und schliesslich wurde der Kreis geöffnet. Mich berührte diese Runde sehr. Da waren Leute in meinem Alter, die alle ihre Päckchen mitbrachten oder sich gerade in der Selbstfindung- akzeptanzphase befinden. Da waren Paare, die nach neuen Erfahrungen suchen, da waren Menschen, die gerade entlassen wurde und auch einige, die gerade einen schweren Schicksalsschlag erlitten hatten und nun dabei sind einen Umgang damit zu finden. Auch Depressionen waren ein Thema. Mich berührte wie alle teilten und vor allem auch wie die restlichen Teilnehmenden darauf reagierten.

    Auf den Community Circle folgten zwei Stunden Yoga und Meditation. Meditation klingt so einfach und gemütlich, aber es war wirklich anstrengend so lange zu sitzen mit geradem Rücken. Generell war es eine Herausforderung, weil die Meditationen hier stille Meditationen sind und wir nie genau wussten, wie lange sie sein würden. Um 18:30 knurrten die Mägen und es war Zeit für s Abendessen. Es gab Reisnudeln und Suppe.
    Wir blieben noch lange am Tisch und ich durfte wieder mit wundervollen Menschen ins Gespräch kommen.
    Das Essen war super lecker. Im Übrigen ist alles glutenfrei und vegan. Das einzige Manko am ganzen Retreat ist und war, dass es praktisch nichts Süsses gibt und möchte man doch einen Snack so muss man extra bezahlen. Dafür gibt es kostenlos Kokosnüsse.
    Ich weiss nicht genau um welche Zeit ich eingeschlafen bin, aber nicht zu spät.
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