Ein gewöhnliches Provinzstädtchen
September 15, 2024 in Kyrgyzstan ⋅ ☁️ 13 °C
Wir fragten uns bereits, was sich wohl hinter den einfachen Kulissen von Karakol versteckt. Um dieses Geheimnis zu lüften stiegen wir heute Morgen gemeinsam in einen VW-Bus.
Karakol ist die grösste Stadt und das grösste Verwaltungszentrum der Region Issyk-Kul am Fusse des Terskey Alatoo-Kamms an der Mündung des Karakol-Flusses. Diese einzigartige Stadt versteckte sich vor neugierigen Blicken zwischen den Kämmen des Central Tien Shan auf einer Höhe von 1770 m über dem Meeresspiegel in der Nähe von so herrlichen Gipfeln wie dem Victory Peak (7439m) und Khan Tengri (6995). Die Fläche der Stadt beträgt 48 km² mit einer Bevölkerung von etwa 70.000 Menschen.
Karakol bedeutet "Schwarze Hand", wie der Fluss an dem es liegt. Diese relativ junge Stadt wurde ursprünglich 1869 von russischen Einwanderen als militärisches Verwaltungszentrum auf der Karawanenroute vom Chuy-Tal nach Kashgaria (Kaschgar/China) gegründet. Forscher kamen später hierher, um bekannte Berggipfel und Täler zu kartieren. Unter den Wissenschaftlern befand sich der berühmte russische Forscher N.M. Przhevalsky ( Przhevalsky Pferde...Mongolei), der einen grossen Beitrag zur Erforschung der Bergregionen Zentralasiens leistete. 1888 starb er hier auf dem Weg zu seiner fünften Reise. Er wurde am Ufer des Issyk-Kul-See in der Nähe von Karakol begraben. Das Museum und sein Grab mit Denkmal besuchten wir auf unserer Erkundungstour.
Von den architektonischen Strukturen sticht die Kathedrale der Heiligen Dreifaltigkeit besonders hervor. Dieses Gebäude ist ein klassisches Beispiel für die russisch- orthodoxe Kirche des 19. Jahrhunderts. Ein elegantes Gebäude mit Holzwänden und Ornamenten. Als wir die Kirche besuchten, versammelten sich gerade einige Gläubige zum Sonntagsgottesdienst. Dennoch konnten wir einen kurzen Blick in das Gotteshaus werfen.
Danach besuchten wir die Dungan-Moschee, die ebenfalls zum kulturellen Erbe der Region zählt. Um 1880 flohen Dunganen aus China nach Karakol. Ein Gotteshaus bekamen die muslimischen Dunganen lange Zeit nicht, bis chinesische Kunsthandwerker nach Plänen eines chinesischen Architekten zwischen 1907 und 1910 die Moschee errichteten. Heute wird das Gebäude für die lokale dunganische Gemeinschaft genutzt.
Wir durften die Moschee von aussen betrachten.
Auch ein kleiner und grosser Basar (fakultativ) gehörten zu unserem Ausflug.
Peter und ich kehrten zu Fuss, ziemlich geschafft vom langen Rückweg und herbstlicher Hitze, zum Stellplatz zurück. Viel Zeit für die Regeneration blieb uns nicht. Um 16.30h gings an den Geburtstagsapéro von Ruth. Schnell wurde die Musik lauter aufgedreht und Ruth begann zu " let's Twist again" ihr Tanzbein zu schwingen. Das wirkte ansteckend. Die Seniorendisco war eröffnet. Wir fühlten uns wieder wie 20. 😅
Einen ruhigeren Ausklang des Abends boten uns anschliessend noch Edith und Adrian. Sie präsentierten uns auf einer Leinwand ihre Südamerikareise, welche die Beiden im 2022/23 gemeinsam unternahmen. Peter und ich kamen bereits einmal in den Genuss dieses Filmes. Doch auf einer grossen Bildfläche wirkten die schönen Aufnahmen noch eindrücklicher.Read more



















