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  • Day 160–167

    Gili Trawangan - Indonesien

    January 13 in Indonesia ⋅ ☀️ 31 °C

    Gili Trawangan ist die größte Insel der Gili-Inseln vor der Nordwest-Küste von Lombok, Indonesien, und hat etwa 1800 Einwohner. Dazu kommen allerdings täglich 3.000-4.000 Touristen. Die Insel ist mit dem Fahrrad in ca. einer Stunde komplett umfahren. Auf Gili Trawangan gibt es keine motorbetriebenen Fahrzeuge. Das Inselumfeld war und ist reich an Korallen, in welchen unzählige verschiedene Fischarten vorhanden sind.

    Der Klimawandel und der starke Tourismus sind für das zahlreiche Korallensterben verantwortlich und es bedarf einer Menge Aufklärung um dies zu verhindern. So lernten wir, dass es sich bei Korallen um Tiere handelt welche sich von Algen ernähren und so durch diese ihre Farbe erhalten. Durch die erhöhten Meerestemperaturen vermehren sich die Algen allerdings und werden in gewisser Art und weise Toxisch für die Korallen woraufhin diese die Algen wieder ausscheiden und deswegen ausbleichen. Ankerwerfen und unvorwichtige Taucher verschlimmern zusätzlich durch Beschädigungen die Situation.

    Auf den Gilis haben wenige Leute vor ein Paar Jahren damit begonnen Stahlgebilde im Meer abzulegen und diese unter leichte Spannung zusetzen. Dies gelingt ihnen mit schwimmenden kleinen Inseln auf denen Solarplatten installiert werden. Die Korallen bilden sich innerhalb einer Woche an den Stahlkonstruktionen und färben den rostigen Stahl in kurzer Zeit weiß ein.

    Rund um die Inseln kann man fast überall die riesigen Meeresschildkröten sehen, wie sie das Seegras vom Boden essen und dabei fortwährend zum Luftholen an die Meeresoberfläche kommen. Beim fast täglichen Schorcheln können wir aber auch die Falterfische, die Papagaienfische, die Picassofische, die erstaunlich großen Doktorfische sowie Kugelfische entdecken. Besonders hat mich aber der Halfterfisch begeistert. Nicht nur mit seiner Größe sondern auch dass er mit seinem langen Schnabel und seiner besonders langen Finne der einzige Fisch dieser Gattung und dieser Art ist (monotypisch).

    Die Pferde in Gili sind alle äußerst dünn und sehr klein , in Deutschland würden sie wohl eher als Ponnis bezeichnet werden. Trotzdem können diese wahnsinnige Lasten ziehen, zum Beispiel packen sie 20-30 Säcke Zement auf eine Kutsche, da kann es schon mal vorkommen, dass das Pferd bei den Unebenheiten der "Straßen" öfter abhebt 😩, so leben diese Tiere nur ca 4-5 Jahre. Besonders fällt uns auch auf, dass es nur Katzen aber keine Hunde auf dieser Insel gibt. Wir fragten nach aber verstanden die Antwort leider nicht eindeutig, außer dass es etwas mit der Inselhistorie zutun hat und Hunde aus unbekanntem Grund verboten sind.

    An den Gilis erkennt man was am Tourismus alles falsch läuft auf dieser Welt. Die Insel hat jeden Tag unzählige Mengen an Müll zu verkraften und doch gibt es bisher keine funktionierende Recyclingwirtschaft. In den Tagen unseres Aufenthalts gab es sogar einen Deponiebrand. Und wir erfuhren das die Deponie in den letzten 10 Jahren um 14 Meter gewachsen ist. Es mangelt an einem Umweltfreundlichen Umgang mit diesem einzigartigen Naturschatz und jeder steht in der Verantwortung, als Besucher keinen Müll zu produzieren. Dennoch wird darüber hinweg gesehen und das obwohl es sehr offensichtlich ist. Zusätzlich und obwohl es hier Wind und Sonne satt gibt, wird der Strom über Kabel von Lombok bereitgestellt welcher wiederum über fossile Brennstoffe (hauptsächlich Diesel) erzeugt wird. Die Bars am Strand zahlen nicht mal für Strom weil sie einfach die öffentlichen Leitungen anzapfen und so der Teufelskreis geschlossen wird. Was umsonst ist muss auch nicht umweltfreundlich sein. Und was billig ist bringt Plastik in rauhen Mengen mit sich. Das Ergebnis zeigt sich wie bereits erwähnt zunehmend. Die Fische verschwinden wegen den Toten Korallen, die Korallen verschwinden wegen den verschmutzten und zu warmen Meeren und dann verschwinden auch die Touristen und Einwohner da es dann nichts mehr zu bestaunen und oder zu essen gibt.

    Wir wollen nicht sagen, es würde sich nicht lohnen her zu kommen. Wir wollen sagen das die Gilis es wert sind besser behandelt zu werden. Und mit Abstand aller wundersamen Sonnenuntergänge unserer Reise, haben wir hier den schönsten von allen erlebt.
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