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  • Day 5

    Kontrast Senegal

    April 14 in Senegal ⋅ 🌫 23 °C

    Ich hatte Euch ja versprochen, dass es noch Bilder gibt, die so einen kleinen Einblick geben in das, was man so sieht wenn man durchs Land fährt.
    Zum einen gibts von vereinzelt relativ neuen Autos und LKWs, gaaaaanz viele Autos, die ich seit meiner Kindheit nicht mehr gesehen hab. Sei es ein Citroen (der wo hinten die Achse immer hochging), über Peugeots in ältesten Modellen, bis hin zu VW und Audi. Weiterhin viele Modelle, die ich überhaupt noch nie gesehen hab. Ich staune immer, dass diese Teile überhaupt noch fahren oder knattern, wo sich doch auch Rost durch Löcher bemerkbar macht. So wundert es mich nicht, dass überall Autos stehen und einfach nicht mehr weiterkommen. Dabei hab ich den Eindruck, dass man die halt einfach stehen lässt und wenn überhaupt noch die letzten halbwegs funktionierenden Ersatzteile ausbaut.
    Auf den Straßen kommt es häufig vor, dass dann halt mal plötzlich ein Esel oder manchmal auch Pferde mit Anhänger entgegenkommen bzw vor uns aus dem nichts auftauchen.
    An den Straßenseiten fallen mir immer wieder Menschen auf, die da stehen und hoffen, dass sie irgendwer mitnimmt. Frauen die freihändig irgendwelche Schalen, Eimer oder Töpfe auf ihren Köpfen tragen. Gerade diese Frauen sind aber erstaunlich toll angezogen.
    Wir haben auch etliche freilaufende (!!!) Esel an den Straßen gesehen. Der Guide erklärt uns, dass die Esel jetzt Urlaub haben und einfach rumlaufen, bis die Regenzeit wieder kommt um dann als Nutztier für den Ackerbau genutzt zu werden… Urlaub für die Esel… 😂 ja ich weiß, wir sind ja schon da 👍🏻
    Andererseits läuft hier bei der ganzen Armut aber jeder mit Smartphone rum und das Netz ist sehr wahrscheinlich besser abgedeckt, als es in Deutschland jemals sein wird….
    Die Hauptstraßen sind relativ gut und neu ausgebaut. Aber fast jede Seitenstraße mündet in einem Sandweg der über und über komplett vermüllt ist. Dazwischen dann noch kleine Kinder die in dem ganzen Dreck spielen.
    Krasses Programm denke ich immer und immer wieder…. Aber nein. Es ist kein Programm - es ist Alltag in einem armen afrikanischen Land.
    Genauso ist es Alltag, dass 95% der Bevölkerung muslimisch lebt und glaubt. Dennoch lebt man hier friedlich und völlig problemlos mit Christen und der klitzekleinen Gruppe sonstiger Religionen zusammen.
    Prima und sehr fortschrittlich finde ich, nun kommt leider das Aber:
    Homosexualität steht im Senegal unter Geld- und Freiheitsstrafe, während sich der aktuelle Präsident gleich mal zwei First Ladys gönnt. Stichwort Polygamie - er hat zwei Ehefrauen. Eigentlich Steinzeit, dennoch respektiere ich auch diese Tatsache, da in großen Teilen tatsächlich gelebt wird, wie bei uns in den späten 60ern…. Insofern hoffe ich, dass es vielleicht auch hier irgendwann mal zur Aufhebung des Strafrechts und einem gesellschaftlichen Umdenken dahingehend kommt.
    Vielleicht bin ich naiv dass zu glauben…mag sein….
    Aber die Menschen hier im Senegal sind ausnahmslos höflich, freundlich und respektvoll im Umgang zu Fremden, so auch zu uns…. Und da es hier auffallend viele junge Familien mit vielen Kindern gibt, hoffe ich einfach mal auf eine Modernisierung der hiesigen Gesellschaft.
    So das war’s für heute, morgen ist Pooltag und Sonnen angesagt.
    Bis dahin eine gute Zeit und Hakuna Matata
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