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  • Day 8

    Shala River

    June 1, 2023 in Albania ⋅ ☁️ 20 °C

    Wir stellen unseren Wecker auf 7 Uhr denn um 9.30 Uhr starten die Boote zum Shala River.

    Miss Liberty lassen wir heute stehen, was sich als sehr gute Entscheidung erweist. Die Straßen sind zwar überraschenderweise asphaltiert aber mehr schlecht als recht. Es gibt unzählige Schlaglöcher und Bodenwellen die es auszuweichen gilt. Wenn das Navi für 20 km 1 Stunde anzeigt, sagt das schon einiges aus. Für uns bedeutet das mit Miss Liberty im Schlepptau jedoch locker 2 Stunden Fahrzeit 😅

    Heute, ohne Wohnwagen, sind wir somit rasant unterwegs.

    Vorteile: man ist schnell
    Nachteil: man ist schnell 🥴

    … da muss ich doch direkt mal auf meine seasickness Armbänder zurückgreifen🤢

    Als wir am Staudamm ankommen, ist die Lage noch relativ entspannt. Wir parken am Straßenrand und dürfen für einen steinschlaggefährdeten Platz 400 LEK zahlen. Weiter schickt man uns zu Fuß durch einen 470 m, einspurigen Tunnel, worin wir mehrfach von Fahrzeugen, welche auf die Autofähre wollen, passiert werden. Ne, in Deutschland wäre man hier sicherlich nicht zu Fuß durchgeschickt worden 😂

    Der Tunnel erweist sich als Wurmloch, denn auf der anderen Seite erwartet uns Thailand. Hier geht es darunter und drüber, ist laut und wuselig. Ein reges Treiben welches hier herrscht.

    Ticket für unser Boot haben wir noch keine (wie gesagt sind diesmal überhaupt nicht vorbereitet). Verkaufsstände oder Infostände sucht man hier vergebens. Auch die Leute T-Shirts mit dem Aufdruck „Staff“ tragen zu lassen, wäre zu einfach. Also muss man es annehmen von den Einheimischen angequatscht zu werden und nicht direkt abblocken.

    Wenn einem das Angebot nicht zu sagt, lehnt man dankend ab und dann ist das auch in Ordnung. Es wird nicht unfair verhandelt, sondern man wird als Tourist sehr geschätzt und respektiert.

    Wir gewinnen den Eindruck dass die Albanier längst gecheckt haben dass ihr Land stark im Kommen ist, v.a. Deutsche fahren uns ständig über den Weg. Wir kommen gut mit englisch durch, es wird hier bereits in der Grundschule gelernt und zumindest die jüngere Generation beherrscht dies fließend.

    Bevor unser Boot startet ist es spannend dem Treiben hier zu folgen und zu beobachten wie die Fähre beladen wird. Viele Camper nutzen die Fähre einfach nur zum Spaß, nicht weil es für ihre Tour Erleichterung bedeutet. Ich bin froh dass wir mit unserem Gespann da gar nicht drauf passen 😂, für mich wäre das kein Spaß, sondern Anspannung pur gewesen 🤪

    Für uns dauert die Fahrt mit unserem Bötchen knapp 1.5 Stunden durch die albanische Alpen. Wir sind heilfroh dass wir unsere Regenjacken mit haben, denn es windet ordentlich auf der Überfahrt.

    Unterwegs wird das Wasser immer türkiser.
    Eine sehr beeindruckende und schöne Landschaft, die hier und da jedoch vom Müll getrübt wird.

    Sobald das Wasser etwas zum Stillstand kommt sammelt sich der Müll haufenweise am Ufer. Albanien hat wirklich ein sehr starkes Müllproblem. Man findet auch grundsätzlich keinen Mülleimer und es ist für viele vermutlich wohl normal? dass man die Sachen einfach weg wirft, wo auch immer man es grade los werden möchte.

    An unserem Ziel angekommen haben wir das Gefühl auf den Spuren von Huckleberry Finn zu sein. Abenteuerliche Brücken überqueren den River, Häuschen im Baumhaus-Stil wurden am Ufer erbaut… es ist schwer in Worte zu fassen, wir sind auf jeden Fall sehr beeindruckt und begeistert. Wirklich wie in einer anderen Welt.

    Der türkisfarbene Shala River schlängelt sich durch die Landschaft und gibt dem ganzen Ort dieses „spezielle Etwas“.

    Das Wasser ist bitter kalt aber ein wenig Abkühlung gönnen wir uns dann trotzdem.

    Während der Hauptsaison kommen am Wochendende 10‘000 Menschen her. Unvorstellbar. Heute sind wir echt exclusiv unterwegs mit den wenigen Touris die heute in den Booten waren.
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