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  • Day 5

    Etappe 4: Porzehütte - Hochweißsteinhaus

    July 31, 2019 in Austria ⋅ ⛅ 10 °C

    Heute steht die Königsetappe des karnischen Höhenweges an. Distanz 16.4km, ständig auf oder neben dem Grat, keine oder wenig Schutzmöglichkeit. Daher wird eine konstante Schönwetterlage dringend empfohlen (Reiseführer). Leider ist die Wetterprognose für nicht optimal. Schauer und Gewitter ab mittags. Die Diskussionen und Überlegungen über Alternativen begannen bereits gestern abend. Bergfex meldet ab 11 Uhr Gewitter, was bei einer Dauer von ca. 8 Stunden für die 16km einen Start um 3 Uhr morgens bedeuten würden, um vor den Gewittern das Ziel zu erreichen. So früh los wollen wir natürlich nicht. Die Alternativroute über das italienische Gebiet, die 11h dauert, ist viel uu lang und wegen Sturmschäden offiziell gesperrt. Inoffiziell wohl trotzdem machbar mit dem Risiko, von Carabinieri verhaftet zu werden, wie uns der Bergführer bei seiner gefühlt dreissigsten Zigarette erzählt. Seine Empfehlung ist bestürzend: Die Etappe viel zu gefährlich. Keine Schutzmöglichkeit auf dem Grat, riskante Stellen ohne Sicherung (besonders schlecht bei Höhenangst), bei Schlechtwetter gefährlicher Abstieg vom Grat zur Hütte. Stattdessen von der Porzehütte ins Tal absteigen, mit Bus oder Taxi weiter und wieder zu Hochweisssteinhaus aufsteigen. Die Etappe kann man ja zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Er will den neuesten Bergfex am nächsten Morgen abwarten und dann entscheiden, was er mit seiner Gruppe macht. Wir entscheiden, dass wir uns am nächsten morgen entscheiden.

    Der Wetterbericht ist heute morgen noch nicht wirklich besser. Der Bergführer wird mit seiner Gruppe die Etappe starten und an der letzten Möglichkeit, noch ins Tal abzusteigen, entscheiden, ob sie die Etappe machen oder nicht. Wir entscheiden uns für dieselbe Strategie 😉 und starten nach Verzehr unserer Frühstücksbrote um 7 Uhr in die Etappe.

    Und tatsächlich, das Wetter hält und der Bergfex Wetterbericht um 10 Uhr prognostiziert Gewitter erst ab 15:00 bis 16:00 Uhr. So entscheiden Marius, Manfred und ich uns dafür, die Etappe wie geplant zu laufen. Wir geben kräftig Gas, immer den Weg und das Wetter im Blick. Es ist zwar sehr anstrengend, aber wir schaffen die Etappe in einer Zeit von knapp 6h und erreichen die Hütte gegen 13:00 Uhr. Das Wetter hat gehalten, das Gewitter kommt dann mit Hagel um 15:00 Uhr. Ludger, Annett und Jochen steigen ab ins Tal und fahren nach einem Café Besuch in Maria Lugo mit Bus und Taxi bis kurz vor den Aufstieg zur Hütte. Auch sie erreichen die Hütte ohne Regen gegen 14:00 Uhr.

    Auch der Bergführer entscheidet sich für die Etappe und bringt seine Gruppe sicher zur Hütte, allerdings kommt die Gruppe noch in den Regen und durchnässt auf der Hütte an.
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